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Austrian Avantgarde of the 1970s
Cora Pongracz
Selbstporträt, ca. 1963/64
© Fotosammlung OstLicht

Cora Pongracz »

Austrian Avantgarde of the 1970s

ÖSTERREICHISCHE AVANTGARDE DER 1970ER

Exhibition: 2 Oct – 21 Nov 2015

Thu 1 Oct 19:00

OstLicht

Absberggasse 27
1100 Wien

+43 (0)1-9962066


www.ostlicht.at

Wed-Sat 12-18

Austrian Avantgarde of the 1970s
Cora Pongracz
Dieter Roth und Arnulf Rainer, Misch- und Trennkunst, 1974
© Fotosammlung OstLicht

Cora Pongracz
"Austrian Avantgarde of the 1970s"

Exhibition: 2 October – 21 November, 2015
Opening: Thursday, 1 October, 7pm

In the beginning of 2015, about twelve years after the passing of Cora Pongracz (1943—2003), OstLicht photo collection had the opportunity to purchase her complete photographic estate, about 42.000 negatives and 1.100 prints. The following survey of the material brought up numerous previously unknown works and allowed for a more detailed cataloguing of large parts of her photographic oeuvre than ever before.

For the first time now, OstLicht. Gallery for Photography presents a focused selection of her pictures from the seventies, the most productive period of the photographer in Vienna. Cora Pongracz documented Otto Muehl’s performances, photographed Arnulf Rainer during three phases of his work, portrayed Hundertwasser in the hammock, Nitsch in Prinzendorf, Joe Berger on film set or Franz Ringel among his friends. Her husband Reinhard Priessnitz introduced her to a number of Austrian writers and a lot of them had their picture taken by Pongracz.

The artist also shot more conceptual series during that period, questioning representation in photographic portraiture. It is in these series that the seminal qualities of her work show, which covered aspects that were to shape the contemporary art discourse in the ensuing years: identity, pose and performativity.

On the occasion of the exhibition, a book on Cora Pongracz’s complete oeuvre will be published, which will provide new insight into her surroundings as well as her photographic production.

All photographs are available for purchase in a limited edition of 5 gelatin silver prints. More information: Judith Reisinger, reisinger@ostlicht.at, +43 (0)1 522 66 36 15.

Austrian Avantgarde of the 1970s
Cora Pongracz
VALIE EXPORT, Wien, 1975
© Fotosammlung OstLicht

Cora Pongracz
"ÖSTERREICHISCHE AVANTGARDE DER 1970ER"

Ausstellung: 2. Oktober bis 21. November 2015
Eröffnung: Donnerstag, 1. Oktober, 19 Uhr

Hundertwasser in der Hängematte, Muehl in Aktion, Rainer beim Grimassieren – Cora Pongracz hat nahezu alle vor der Kamera gehabt, die in der österreichischen Kunstszene der späteren Nachkriegszeit Rang und Namen hatten. Die 1943 geborene Künstlerin war nicht nur eine der wichtigsten Chronistinnen der Epoche, sondern war selbst Teil der Avantgarde-Zirkel der Zeit. Anfang 2015, zwölf Jahre nach Pongracz‘ Tod, konnte ihr gesamter fotografischer Nachlass von der Fotosammlung OstLicht erworben und so vor der Zerschlagung bewahrt werden. In aufwendigen Neuabzügen präsentiert die Fotogalerie OstLicht nun eine Auswahl von 120 Motiven aus dem Pongracz-Nachlass, darunter auch bislang unbekannte Aufnahmen – ein einzigartiges Zeitporträt und ein Einblick in das Werk einer faszinierenden Künstlerin.

Der fotografische Nachlass von Cora Pongracz (1943-2003) umfasst rund 42.000 Negative und 1.100 Abzüge. Sichtung, Ordnung, Katalogisierung und Archivierung des Materials nahmen Monate in Anspruch. Nach Abschluss dieses Prozesses zeigt die Fotogalerie OstLicht nun eine konzentrierte Auswahl an Aufnahmen aus den siebziger Jahren, der fruchtbarsten Zeit der Fotografin in Wien. Cora Pongracz dokumentierte etwa Aktionen von Otto Muehl, fotografierte Arnulf Rainer in drei Werkphasen (Face-Farces, Körperposen, Kooperation mit Dieter Roth), porträtierte Hundertwasser in Venedig, Nitsch in Prinzendorf, Joe Berger am Filmset oder begleitete Franz Ringel auf diversen Unternehmungen im Freundeskreis. Durch ihren Ehemann Reinhard Priessnitz war der Kontakt zu vielen österreichischen Literaten – etwa im Umkreis der Grazer Autoren Versammlung und der edition neuer texte – gegeben, die ihre Autorenporträts von Pongracz fotografieren ließen.

Außerdem arbeitete die Künstlerin in konzeptuellen Serien an einer Hinterfragung der fotografischen Personen-Repräsentation. So kombinierte sie in »8 erweiterte portraits – Frauen in Wien« (1974) jeweils zwei Bildnisse mit Aufnahmen von Sujets, die ihr die Porträtierten nannten, wie etwa Lieblingsorte, Lebenspartner oder Gegenstände von individuell besonderer Bedeutung; die assoziativen Erweiterungen entsprangen also den Modellen selbst, gleichwohl gefiltert durch Blick und Apparat der Fotografin. In den »verwechslungen« (1978) befasste sich Pongracz mit weiteren Facetten der Selbstdarstellung. Die ironische Haltung der Porträtierten entfaltet dabei eine Fülle von Nuancen: Von übertriebener Inszenierung und schelmisch gebrochener Seriosität über die professionelle Eitelkeit des Schauspielers bis zum bemerkenswerten Ernst von Kindern im Spiel. Auch hier zeigt sich die vorausweisende Qualität ihrer Arbeit, die Aspekte aufgreift, die die Praxis und Diskurse der zeitgenössischen Kunst noch lange prägen sollten: Identität und Performativität.

Sämtliche Fotografien stehen als Silbergelatineabzüge von den Originalnegativen in einer limitierten Auflage von je fünf zum Verkauf. Weitere Informationen: Judith Reisinger, reisinger@ostlicht.at, +43 (0)1 522 66 36 15.

Zur Ausstellung erscheint im Brandstätter Verlag eine Publikation zum fotografischen Gesamtwerk von Cora Pongracz, herausgegeben von Peter Coeln. Die Ergebnisse der Aufarbeitung des Nachlasses, sowie daraus gewonnene neue Erkenntnisse zu den Arbeitszusammenhängen von Pongracz werden von Marie Röbl, Kunsthistorikerin und Leiterin der Fotosammlung OstLicht, vorgestellt. Ein umfangreicher Bildteil gibt einen repräsentativen Überblick über alle Werkphasen. Das Buch bietet erstmals eine aussagekräftige Biografie und eine umfassende Bibliografie der Künstlerin.

Cora Pongracz, geb. 1943 in Buenos Aires in der Emigration; 1948 Rückkehr der Familie nach Wien; 1958 Umzug nach Frankfurt; 1961-64 Ausbildung zur Fotografin in München; 1965 Deutscher Jugendfotopreis für »Spiel mit dem Tuch«; lebt 1966-69 in London und unternimmt ausgedehnte Reisen; ab 1967 Publikationen in dt. Tageszeitungen; ab 1968 erscheinen vier Reiseführer mit ihren Bildern im Verlag J. Cape, London; lebt ab 1969 (wieder) in Wien; bis in die 1980er zahlreiche Ausstellungen, fünf davon allein in der Galerie nächst St. Stephan; 3 monografische Kataloge neben Publikationsbeiträgen in Anthologien und Zeitschriften; 1974 Heirat mit Reinhard Priessnitz; 1992 Aufnahme im Maimonideszentrum, wo sie weiterhin fotografiert; 2000 Österreichischer Würdigungspreis für künstlerische Fotografie; Retrospektive in der Galerie am Taxispalais, Innsbruck mit Katalog des Fotohof Salzburg; stirbt 2003 überraschend in Wien.

Austrian Avantgarde of the 1970s
Cora Pongracz
Franz West
#1 der 5-teiligen Serie aus der Werkgruppe "verwechslungen", Wien, 1977
© Fotosammlung OstLicht
Austrian Avantgarde of the 1970s
Cora Pongracz
Spiel mit Tuch (Ulla), München, 1964/65
© Fotosammlung OstLicht
Austrian Avantgarde of the 1970s
Cora Pongracz
Friedensreich Hundertwasser, Venedig, ca. 1970
© Fotosammlung OstLicht