Hier können Sie die Auswahl einschränken.
Wählen Sie einfach die verschiedenen Kriterien aus.

eNews

X





Forms of Japan
Michael Kenna: Tranquil Morning, Awaji Island, Shikoku, Japan, 2002 © Michael Kenna

Michael Kenna »

Forms of Japan

Exhibition: 22 Oct – 23 Dec 2015

Thu 22 Oct 17:30 - 20:00

Bernheimer Fine Art


6045 Meggen

+41 (0)41-2405050


www.bernheimer.ch

Wed-Fri 12-18, Sat 10-16

Forms of Japan
Michael Kenna: Chikui Cape Trees, Muroran, Hokkaido, Japan. 2002 © Michael Kenna

Michael Kenna
"Forms of Japan"


Exhibition: 22 October - 23 December 2015
Opening & book signing: Thursday 22 Octorber, 5.30 – 7 pm

Michael Kenna is one of the most renowned landscape photographers of our time. His black-and-white photographs are characterized by their simplicity and sense of purity. Kenna frequently travels to Japan, after falling in love on his first visit there 30 years ago, and he is drawn back by his fascination with the Japanese landscape and philosophy. His works show clearly outlined elements in reduced formal language and poetic presentation. The viewer repetitively encounters meditative, lonely trees, mountain silhouettes, bridges, water steles and small islands. His sensitive photographs seem to attempt to unveil the aesthetic sense of the Japanese soul.

Micheal Kenna has been deeply influenced by the Haiku style of poetry, considered to be the shortest poetic form in the world. The original Japanese Haiku consists of three word groups arranged in vertical order. Nature is an essential part of haiku poetry, as poets often use nature as a representation of the moment or experience they wish to capture. Nature is regarded as the mirror of the soul, although there are some symbolic images which can be attributed to a certain meaning. The main point of this short kind of poetry is its inexhaustible interpretation by the reader.

Thus certain elements can create a certain meaning, for instance how Yvonne Meyer-Lohr describes it in Kenna’s book Forms of Japan. The sea, or rather the water, stands as symbol for isolation which keeps the small islands and steles away from the shores. For Japan, this is detrimental because the sea has separated Japan from the rest of the world, resulting in the isolated culture of Japan. The earth, in the form of mountains and the mainland symbolises power. It seems to be static and gives shape to the surrounding environment. However, this impression is deceptive, because the earth changes over time, in both a violent, destructive and preserving manner at once. The tree is a symbol of constant transformation. They change with the different seasons, nor is it the same tree as it was the previous year. The sky stands for dissolution and for transitory moments. As humans are aware of their transitory position and own mortality, they reflect the painful beauty of the precariousness of life. Furthermore, there is the fifth element present in his work, which cannot be seen, but can be felt in the atmosphere; the spirit. It is present in the sense of emptiness, yet it fills this void, simultaneously standing for a sense of absence and presence at once. It is unity and entity, representing the fundamental idea of Zen philosophy; "the one in all and the all in one".

However, Kenna only gives certain hints which serve to provoke the viewer’s imagination and resists – just as in Haiku poetry – to be fully deciphered. In the manner of the Zen Buddhism, he allows glimpses of the truth but leaves the actual meaning open for interpretation by each viewer. Kenna creates an empty space that is able to absorb feelings and thoughts to let the imagination play. Thus, he transforms the emptiness into fullness and makes visible what actually is invisible; the grace of the small, simple things and revealing what lies between them through their minimalist appearance.

Forms of Japan
Michael Kenna: Torii Gate, Study 2, Shosanbetsu, Hokkaido, Japan, 2014 © Michael Kenna

Michael Kenna
"Forms of Japan"


Ausstellung: 22. Oktober bis 23. Dezember 2015
Eröffnung mit Book Signing: Donnerstag, 22. Oktober, 17:30 - 20 Uhr

Michael Kenna ist einer der renommiertesten Landschaftsphotographen der Gegenwart und besitzt eine unverwechselbare Einfachheit und Klarheit in seinen Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Vor allem Japan hat es dem vielbereisten Photographen angetan, wohin er seit seiner ersten Reise vor über 30 Jahren immer wieder zurückkehrt und sich seiner Faszination der japanische Landschaft sowie die Lebensphilosophie hingibt. Seine Photographien zeigen klar umrissene Elemente in reduzierter Formsprache und poetischer Inszenierung. In meditativer Wiederholung begegnet der Betrachter einsamen Bäumen, Bergsilhouetten, Brücken, Wasserstelen und kleinen Inseln. Seine sensiblen Photographien erscheinen als ein Versuch das ästhetische Feingefühl der japanischen Seele offenzulegen.

Einen wesentlichen Einfluss auf Michael Kennas Stil hatte die sogenannte Haiku Poesie, die als kürzeste Gedichtform der Welt gilt. Das ursprüngliche japanische Haiku besteht meistens aus drei Wortgruppen, die vertikal aneinandergereiht werden. Ein unverzichtbarer Bestandteil dieser Dichtform ist der Naturbezug, wobei die Natur stets als Repräsentant für erlebte Momente und die damit verbundenen Gefühle steht. Die Natur gilt somit als Spiegel der Seele. Zwar gibt es gewisse Symbolbilder, denen eine bestimmte Bedeutung zugeschrieben wird, der Sinn dieser Dichtung ist aber seine Offenheit gegenüber unerschöpflichen Interpretationen, die erst durch die lesende Person vervollständigt wird.

So können die einzelnen Elemente bei Kenna eine bestimmte Bedeutung erfüllen, wie es auch in seinem Buch "Forms of Japan" von Yvonne Meyer-Lohr vorgeschlagen wird. Das Meer bzw. Wasser steht als Sinnbild der Isolation, welches die kleine Felsformationen und Stelen von den Ufern fernhält. Für Japans Geschichte ist dieser Aspekt essentiell, denn das Meer schottete sie von dem Rest der Welt ab, weshalb über Jahrhunderte eine eigene isolierte Kultur entstand. Das Land in Form der Berge und des Festlands symbolisiert die Kraft. Es wirkt statisch und gibt der Umgebung ihre Form. Doch ist dieser Schein trügerisch, denn sie verändert sich ebenso im Laufe der Zeit - ein zerstörerisches und erhaltendes Element zugleich. Der Baum ist ein Zeichen der immerwährenden Veränderung und der Transformation. Er wandelt sich im Rhythmus der Jahreszeiten und ist niemals derselbe wie im Jahr zuvor. Der Himmel steht für die Auflösung und das transitorische Moment. Im Bewusstsein der Vergänglichkeit und eigenen Sterblichkeit reflektiert der Mensch schmerzhafte Schönheit der Flüchtigkeit. Zudem existiert noch das fünfte Element, welches nicht direkt sichtbar, aber in der Atmosphäre spürbar ist: der „Spirit“ bzw. der "Geist". Durch ihn wird die Leere mit einer Fülle durchdrungen. Er steht für die gleichzeitige Absenz und Präsenz und somit für die Einheit und Vollkommenheit, welches den Grundgedanken der Zen Philosophie repräsentiert: "Das Eine in Allem und alles in dem Einen".

Jedoch gibt Kenna nur gewisse Hinweise, die als Katalysatoren für Vorstellungskraft des Betrachters dienen und wehrt sich, wie die Haiku Poesie, gegen ein konkretes entziffern der Bildgegenstände. Im Sinne des Zen-Buddhismus geht es ihm eher darum eine Wahrheit "aufblitzen" zu lassen und die eigentliche Bedeutung in der Schwebe zu lassen. Er kreiert einen offenen Raum, der im Stande ist Gedanken und Gefühle zu absorbieren und die eigene Imagination spielen zu lassen. Dadurch kehrt er die Leere in eine Fülle um und macht sichtbar, das was eigentlich unsichtbar ist: die Grazie der kleinen, einfachen Dinge in ihrer minimalistischen Erscheinung und enthüllt, das was im Zwischenraum liegt.

Forms of Japan
Michael Kenna: Torii Gate, Study 2, Shosanbetsu, Hokkaido, Japan, 2014 © Michael Kenna
Forms of Japan
Michael Kenna: Five Poles, Tomamae, Hokkaido, Japan, 2004 © Michael Kenna