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Arbeiten in Geschichte. Zeitgenössische chinesische Fotografie und die Kulturrevolution
Qu Yan: Hauptquartier im Dorf Wuzhuang, Stadt Tushan, Kreis Pizhou, Provinz Jiangshu, 2005, Farbabzug (2017), 120 × 160 cm © Qu Yan

Arbeiten in Geschichte. Zeitgenössische chinesische Fotografie und die Kulturrevolution

Kuratoren und Künstler im Gespräch

Symposium:

Sat 19 Aug 14:00 - 18:00

Museum für Fotografie

Jebensstr. 2
10623 Berlin
Tue-Fri 11-19, Thu 11-20, Sat/Sun 11-19

Museum für Fotografie

Jebensstr. 2
10623 Berlin

+49 (0)30-266424242


www.smb.museum/mf

Tue-Sun 11-19, Thu 11-20

Die Künstler Cai Dongdong Wang Qingsong Zhang Kechun Künstler im Gespräch, vorgestellt von Wang Huangsheng und Guo Xiaoyan.

Podiumsdiskussion mit Wang Huangsheng, Guo Xiaoyan und Ludger Derenthal, Moderation Moritz Wullen (Beauftragter der Gründungsintendanz des Humboldt Forums).

Sprachen: Deutsch / Chinesisch, konsekutiv übersetzt

Die zugehörige Sonderausstellung "Arbeiten in Geschichte. Zeitgenössische chinesische Fotografie und die Kulturrevolution" öffnet mit historischen Arbeiten und zeitgenössischen Positionen den Blick auf eines der faszinierendsten und zugleich kaum erforschten Kapitel der Fotografie-Geschichte: Die Folgen der Kulturrevolution für die aktuelle Kunst- und Fotografie-Szene Chinas.

Wie kaum ein anderes Ereignis hat die Kulturrevolution (1966–1976) die bildenden Künste Chinas während der letzten 50 Jahre geprägt. Mit ihr ist eine radikale Abkehr von traditionellen wie auch westlichen Kulturwerten verbunden, durchgesetzt mit einer Massenpropaganda enormen Ausmaßes. Für das Erreichen der politischen Ziele spielten neben Plakaten und Wandzeitungen vor allem Film und Fotografie eine entscheidende Rolle – ihre Ästhetik prägt bis heute unsere Vorstellung von der Kulturrevolution Chinas.

Dabei sind es weniger die geheim angefertigten Aufnahmen der Gewaltexzesse und Bücherverbrennungen, die heute rezipiert werden. Vielmehr sind es die offiziellen Bilder der Regierungspropaganda, die unzähligen Fotografien des Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Mao Zedong und der Massenversammlungen, die im Gedächtnis bleiben. Diese Aufnahmen bilden das Fundament für die Arbeiten heutiger Fotografen und Künstler, die die Bilder bedeutender Ereignisse auf vielfältigste Art transformieren und in gegenwärtige Bildsprachen übersetzen.

Die von Wang Huangsheng (Direktor des Kunstmuseums der Central Academy of Fine Arts, Peking), Guo Xiaoyan (stellvertretende Direktorin des Minsheng Art Museum, Peking) und Ludger Derenthal (Leiter der Sammlung Fotografie der Kunstbibliothek – Staatliche Museen zu Berlin) kuratierte Schau stellt die historische Bildwelt der Kulturrevolution den vielfach großformatigen, oft seriell angelegten zeitgenössischen Foto- und Videopositionen gegenüber. So untersuchen Cai Dongdong, Cao Kai, Mo Yi, Wang Qingsong, Wang Youshen und Zhang Dali in ihren Arbeiten Formen der Zensur und Montage und hinterfragen die Bildmittel der politischen Heroisierung.

Mu Chen, Qu Yan, Shao Yinong und Zhang Kechun dokumentieren die noch vorhandenen Versammlungshallen und Parteizentralen oder fotografieren das rituelle Wiederaufleben von symbolischen Aktionen jener Jahre. Und Künstler wie Feng Mengbo, Hai Bo, He Chongyue, Maleonn, Song Yongping, Wang Ningde und Zhuang Hui nutzen die Kraft der Fotografie zur Erforschung individueller Biografien.

Zur Ausstellung erscheint eine umfangreiche Publikation im Kerber Verlag.