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Halt die Ohren steif! / KEEP A STIFF UPPER LIP
Gundula Schulze Eldowy
New York, 1992, aus der Serie: "Spinning on My Heels"
© Gundula Schulze Eldowy

Gundula Schulze Eldowy »

Halt die Ohren steif! / KEEP A STIFF UPPER LIP

Robert Frank & Gundula Schulze Eldowy in New York

Exhibition: 15 Apr – 24 Jun 2018

Sat 14 Apr 19:00

Kunsthalle Erfurt

Fischmarkt 7
99084 Erfurt

+49 (0)361-6555666


kunstmuseen.erfurt.de/kunsthalle

Tue-Sun 11-18, Thu 11-22

Halt die Ohren steif! / KEEP A STIFF UPPER LIP
Gundula Schulze Eldowy
New York, 1990, aus der Serie: "In einem Wind aus Sternenstaub"
© Gundula Schulze Eldowy

"Halt die Ohren steif! / KEEP A STIFF UPPER LIP
Robert Frank und Gundula Schulze Eldowy in New York"


Ausstellung: 15. april bis 24. Juni 2018

Von 1990 bis 1993 lebte Gundula Schulze Eldowy in New York. Vier photographische Zyklen entstanden in dieser Zeit. "Halt die Ohren steif / KEEP A STIFF UPPER LIP" zeigt Künstlerportraits von Robert Frank, Pablo Frank, June Leaf, Robert Wilson, Allen Ginsberg, Peter Orlowsky, Cindy Sherman, Bob Dylan, Ann Mandelbaum, Ted Croner und Jay Manis. Auch Bilder Robert Franks sind in der Ausstellung zu finden, die er von Gundula Schulze Eldowy, Pablo Frank und seiner Frau June Leaf machte.

Die Photographien werden von Auszügen aus dem Briefwechsel zwischen Robert Frank und Gundula Schulze Eldowy, Texten aus ihrem Tagebuch und einem Video begleitet. Die Werkgruppe "In einem Wind aus Sternenstaub" knüpft an die legendäre "straight photography" New Yorks an, die Gundula Schulze Eldowy schon bei "Berlin in einer Hundenacht" Pate stand. Aber ausgerechnet in der Stadt ihrer Träume begann sich ein neuer Stil abzuzeichnen. An Stelle der Berliner Hinterhof-Dunkelheit war das gleißende Licht New Yorks getreten, das sich in unzähligen Fensterscheiben und Spiegeln verdoppelte und verdreifachte und nicht ohne Einfluss blieb. Ihre Bilder begannen, in freien Tönen zu tanzen.

"Spinning on my Heels" scheint mehr der Malerei und Musik entlehnt zu sein als der Photographie. Die Bilder beschreiben eine Geisterstadt, die sie traumwandelnd durchstreift, sie formulieren aber auch schon Zivilisationskritik. Die Polaroids mit dem poetischen Titel "Flügelschlag des Herzens" sind Ausdruck ihrer Romanzen, Freundschaften und Selbstbetrachtungen.

Die Ausstellung "Halt die Ohren steif / KEEP A STIFF UPPER LIP – Robert Frank und Gundula Schulze Eldowy in New York" beschäftigt sich mit der unbekannten Seite zweier Künstler aus ehemals verfeindeten Welten, dem New Yorker Photographen Robert Frank und der Ostberliner Photographin Gundula Schulze Eldowy. Ihre Wege kreuzten sich erstmals am 8. Juni 1985 in Ostberlin. Die Photographin war damals einunddreißig Jahre, er doppelt so alt. Nachdem er ihre Photos angesehen hatte, fragte er sie spontan, ob sie nicht in New York ausstellen wolle?

Zwischen 1985 und 1989 schrieben sie sich über einen Westberliner Kontaktmann Briefe, die in wenigen Worten den Zeitgeist wiedergeben; 1988 schmuggelte sie ihre ersten Photographien nach New York. In Robert Frank hatte Gundula Schulze Eldowy einen Verbündeten und Gleichgesinnten gefunden. Trotz der Unterschiede schienen sie sich erstaunlich nah. Sie waren Menschen, die sich gegenseitig ins Herz schauten.

Halt die Ohren steif! / KEEP A STIFF UPPER LIP
Gundula Schulze Eldowy
New York, 1992, aus der Serie: "Flügelschlag des Herzens"
© Gundula Schulze Eldowy

Im Herbst 1989 überschlugen sich die Ereignisse in Berlin, die Mauer fiel. Robert Frank erneuerte seine Einladung; für ihr Einreisevisum unterschrieb er die obligatorische Verpflichtungserklärung, im Krankheitsfall die Kosten zu tragen. Schon im Mai 1990 wohnte Gundula Schulze Eldowy wochenlang bei Robert Frank und seiner Frau June Leaf in der Bleecker Street, Downtown New York.

Oft luden sie die Berliner Photographin abends zum Essen ein und waren neugierig auf ihre Erlebnisse. Sie amüsierten sich über ihren naiven Blick oder wunderten sich, wie gut sie beispielsweise über das Werk von Diane Arbus Bescheid wusste. Gundula Schulze Eldowy fühlte sich angekommen in ihrer Gemeinde. Eines Tages kritzelte sie auf einen Zettel, bevor sie ausging, die folgenden Zeilen:

Zwei Eisbären unter Wasser
Ich bin nicht
nach Rom gefahren
und auch nicht nach Paris
jedoch bin ich hinüber
ins kleine Paradies

Er antwortete auf dieselbe Art, schrieb "Keep A Stiff Upper Lip" auf ein weißes Blatt, was frei übersetzt "Halt die Ohren steif" heißt, manchmal schrieb er aber auch nur: "Gundula, warte aufs Essen." Auf diese Weise kommunizierten sie häufig miteinander.

BEGLEITPROGRAMM

Künstlergespräch
Donnerstag, 17. Mai,19.30 Uhr
Felix Hoffmann, Hauptkurator der C/O Berlin Foundation trifft Gundula Schulze Eldowy in ihrer Ausstellung

Lange Nacht der Museen
Freitag, 25. Mai, 18 – 24 Uhr

Gespräch
Donnerstag, 7. Juni, 19 Uhr
Der Photograph Helfried Strauß, langjähriger Professor an der HGB Leipzig, spricht über Robert Frank, Peter Galassi und 100 Jahre Photographie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig

Film
Im Kinoklub Erfurt Am Hirschlachufer
Montag, 4. Juni bis Mittwoch, 6. Juni, jeweils 17 Uhr
"Blicke in die Seele Amerikas. Der Fotograf Robert Frank", Dokumentarfilm über Robert Frank
Originaltitel: Don’t Blink, Regie: Laura Israel, USA, 2013

Halt die Ohren steif! / KEEP A STIFF UPPER LIP
Gundula Schulze Eldowy
New York, 1992, aus der Serie: "Spinning on My Heels"
© Gundula Schulze Eldowy
Halt die Ohren steif! / KEEP A STIFF UPPER LIP
Gundula Schulze Eldowy
Robert Frank, New York, 1990, aus der Serie: "Halt die Ohren steif! KEEP A STIFF UPPER LIP"
© Gundula Schulze Eldowy