Ruth Stoltenberg »
SCHENGEN - ein Ort schreibt Geschichte
EMoP European Month of Photography Luxembourg
Exhibition: 18 May – 30 Jun 2019
Sat 18 May 10:30
Schengen is a small wine making village in Luxembourg which shares a border with the German Saarland and the French Lorraine. It is here that the agreement to eliminate the inner-European border checks of the Schengen Area was signed. And yet today this symbolic place of international understanding as well as the successful co-existence of different cultures and nationalities has, in the truest sense of the word, run up against its borders.
Photographer Ruth Stoltenberg grew up in this border triangle in the 1960s and 1970s and was interested in exploring just what influence the opening of the borders has had in these 30 years on the various cultures and lifestyles of the people in those three countries. Referring to the Schengen model she asks: Is national identity visible? Are there visual differences in the villages, for example, in the houses, (front)gardens, streets or larger squares, which allow you to see which country is which ? Or does the region, shaped by winemaking and farming, have its own unique, transnational character?
Ruth Stoltenberg focuses on the small things of everyday life in the three neighbouring communities of Schengen in the Grand Duchy of Luxembourg, Perl in Germany and Apach in France as well as on smaller villages in the immediate vicinity.. She gets up close to the objects with her camera, while allowing the tiniest of details to speak from within her, on photographs strictly arranged in form. As to the question of where the images were taken, the photographer deliberately remains silent – it is only in the respective index that the place names are revealed.
Ruth Stoltenberg
SCHENGEN - ein Ort schreibt Geschichte
Ausstellung: 18. Mai bis 30. Juni 2019
Eröffnung: 18. Mai, 10:30 Uhr
Es sprechen:
Robert Goebbels, Unterzeichner des Schengener Abkommens
Michel Gloden, Bürgermeister von Schengen
Schengen ist ein luxemburgisches Winzerdorf, das an Deutschland und Frankreich grenzt. In dem kleinen Ort wurde mit der Unterzeichnung des Abkommens zur Abschaffung der innereuropäischen Grenzkontrollen der Schengen-Raum geschaffen. Dieser symbolische Ort internationalen Verständnisses sowie gelungenen Zusammenlebens unterschiedlicher Kulturen und Nationalitäten stößt heute im wahrsten Sinne des Wortes an seine Grenzen.
Die Fotografin Ruth Stoltenberg ist in diesem Dreiländereck aufgewachsen und interessierte sich dafür, welchen Einfluß die Grenzöffnung in diesen 30 Jahren auf die unterschiedlichen Kulturen und Lebensgewohnheiten der Menschen aus den drei Nationen genommen hat.
Sie fokussiert auf die kleinen Dinge des Alltags der drei benachbarten Grenzgemeinden Schengen im Großherzogtum Luxemburg, Perl in Deutschland und Apach in Frankreich. Sie geht mit der Kamera nahe an die Objekte heran und lässt in ihren formal streng gestalteten Fotografien kleinste Details sprechen. In seiner Rezension des Projekts auf kulturradio sagte Frank Dietschreit: "Die Fotos erzählen davon, dass wir nicht Abschottung und neue Grenzen brauchen, sondern Menschen, die zu uns kommen, uns vor Vergreisung und Entvölkerung weiter Landstriche bewahren und Europa – als wunderbare Idee und wunderbaren Lebensraum – weiter entwickeln und immer wieder neu erfinden."
Wo die Bilder aufgenommen wurden, lässt die Fotografin zunächst bewusst offen – erst durch Nachlesen im entsprechenden
Verzeichnis erschließt sich der Ort der Aufnahme.
Ruth Stoltenberg (* 1962) erhielt ihre fotografische Ausbildung an der Neuen Schule für Fotografie in Berlin sowie an der Lichtblick School in Köln, nachdem sie zuvor als Fernsehredakteurin gearbeitet hatte. Im Fokus ihrer Arbeiten liegen meist historisch geprägte, verlassene oder im Umbruch befindliche Orte, mit deren Geschichte sie sich jeweils intensiv auseinandersetzt. Ihre Arbeiten befinden sich in namhaften Sammlungen, wurden vielfach ausgestellt und publiziert. Die Arbeit "Schengen" wurde mit nationalen wie internationalen Preisen ausgezeichnet und ist im Oktober 2018 beim Kehrer Verlag als Buch erschienen.