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RUSSIAN TIMES 1988 – 2018
Siegespark, Denkmal für die Helden des 1. Weltkrieges, Moskau, Mai 2017
© Frank Gaudlitz

Frank Gaudlitz »

RUSSIAN TIMES 1988 – 2018

Fotopreis der Michael Horbach Stiftung 2019

Exhibition: 1 Sep – 30 Oct 2019

Sun 1 Sep 11:00 - 14:00

Kunsträume der Michael Horbach Stiftung

Wormser Str. 23
50677 Köln

+49 (0)221-29993378


www.michael-horbach-stiftung.de

Wed+Fri 15:30 - 18:30, Sun 11-14

RUSSIAN TIMES 1988 – 2018
Norilsk, Juni 1998
© Frank Gaudlitz

Frank Gaudlitz
"RUSSIAN TIMES 1988 – 2018"
Fotopreis der Michael Horbach Stiftung 2019


Ausstellung: 1.September bis 30. Oktober 2019
Vernissage: Sonntag, 1. September, 11–14 Uhr

"RUSSIAN TIMES" (1988–2018) ist das längste und erst kürzlich abgeschlossene Projekt von Frank Gaudlitz. Es verfolgt die gesellschaftliche Entwicklung in Russland über einen Zeitraum von 30 Jahren, beginnend 1988 mit Aufnahmen aus der ehemaligen Sowjetunion zu Zeiten von Perestroika und Glasnost.

Von 1992 bis ins neue Jahrtausend entstand ein umfangreiches Bildkonvolut über eine Periode großer gesellschaftlicher Depression als Auswirkung blutiger Verteilungskriege, in der zwar Reformen neue Freiheiten und Rechte versprachen, vielfach aber Rechtlosigkeit und Armut das Ergebnis für die Mehrheit der Russen war. Neben den großen Metropolen St. Petersburg und Moskau, den Provinzstädten um den goldenen Ring, fand Gaudlitz seine Bilder auch im asiatischen Teil des Landes, in den GULAG ́s und Nickelbergwerken auf der Halbinsel Taimyr, den zentralasiatischen Regionen des Baikalsees, im Altai oder den Steinkohlerevieren Kemerovos.

Der inhaltlichen Schwerpunkt der aktuellen Arbeit bewegt sich im Spannungsfeld von Inszenierung und Realität und wurde im Gegensatz zu den vorangegangenen Bildkapiteln in Farbe aufgenommen. Gaudlitz bewegte sich ganz bewusst in den Klischees der russischen Kultur und suchte Orte auf, an denen ein patriotisches Bildvokabular bemüht wird, das Russland als Sieger- und Großmacht darstellt, in der Stilistik aber oftmals an die kommunistische Zeit erinnert. Das Auseinanderdriften von Ideal und Wirklichkeit zieht sich wie ein roter Faden durch diese Langzeitstudie und macht die ganze Disparität innerhalb der russischen Gesellschaft deutlich.

RUSSIAN TIMES 1988 – 2018
Sankt Petersburg, März 1994
© Frank Gaudlitz

Frank Gaudlitz, 1958 in Vetschau geboren, studierte an der HGB in Leipzig bei Arno Fischer und arbeitet vorwiegend analog an selbstkonzipierten Langzeitprojekten in Russland, Osteuropa und Südamerika. Seine großen fotografischen Folgen spannen einen Bogen zwischen epochalen Ereignissen und Einzelschicksalen und wurden in Fotobänden und internationalen Einzelausstellungen veröffentlicht und vielfach mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Von 1990–94 begleitete er den Abzug des russischen Militärs aus Ostdeutschland. In den Porträtprojekten "Warten auf Europa" (2003–05) und "Casa Mare" (2005–08) hinterfragte er die Befindlichkeit der Menschen Osteuropas. 2010 überquerte er für seine Arbeit "Sonnenstrasse" auf den Spuren A.v. Humboldts in sieben Monaten die südamerikanischen Anden, um sich danach in der mehrjährigen Arbeit "A Mazo" dem Leben von Transfrauen am Amazonas zu widmen.

RUSSIAN TIMES 1988 – 2018
Zentralmuseum des Großen Vaterländischen Krieges, Moskau, März 2018
© Frank Gaudlitz
RUSSIAN TIMES 1988 – 2018
Platz der Revolution, Moskau, Mai 1989
© Frank Gaudlitz