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Kein schöner Land
Ute & Werner Mahler, #042 from the series Kleinstadt (2015-2018)

Kein schöner Land

Kleinstadt / Hinterland

Ute Mahler » Werner Mahler » Hans-Christian Schink »

Exhibition: 24 Jan – 15 Mar 2020

Thu 23 Jan 19:30

Neue Galerie im Höhmannhaus

Maximilianstr. 48
86150 Augsburg

0821-3244102


www.hoehmannhaus-augsburg.de

Tue-Sun 10-17

Kein schöner Land
Hans-Christian-Schink, Am Kornowsee from the series Hinterland (2012-2019)

"Kein schöner Land"
Photographs by Ute & Werner Mahler and Hans-Christian Schink


Exhibition: 24 January – 15 March, 2020

Kein schöner Land (No Beautiful Country) brings together two photographic projects: Kleinstadt (Small Town, 2015-2018) by Ute & Werner Mahler and Hinterland (2012-2019) by Hans-Christian Schink. Combined in this way and with its intentional composure and considered presentation, the exhibition – curated by Daniel Blochwitz – questions whether provincial translates as marginal and backward, or whether there is great potential for a future aligned with the utopian Ernst Bloch concept of home.

Both projects, Kleinstadt and Hinterland, capture a search for home and the universal longing for familiarity in a thoroughly economized world. In varied ways and through photography, they both explore our desire for fulfilment. Although they move refreshingly away from urbanised and contemporary discourses, nonetheless the projects are infused with them. The melancholy and disintegration, the hopes and insecurities, the pragmatic and abysmal that meet in these images are testimony to a deep empathy, thoughtfulness and differentiated gaze that is characteristic of these three influential East German photographers.

Kein schöner Land
Ute & Werner Mahler, #104 from the series Kleinstadt (2015-2018)

"Kein schöner Land"
Fotografien von Ute & Werner Mahler und Hans-Christian Schink


Ausstellung: 24. Januar bis 15. März 2020
Eröffnung: Donnerstag, 23. Januar, 19:30 Uhr

"Kein schöner Land" bringt zwei fotografische Arbeiten zusammen: Kleinstadt (2015-2018) von Ute & Werner Mahler sowie Hinterland (2012-2019) von Hans-Christian Schink. In dieser Konstellation versucht die Ausstellung — kuratiert von Daniel Blochwitz — in betont unaufgeregten und sorgsam zusammengestellten Fotografien zu hinterfragen, ob provinziell tatsächlich nur rand- und rückständig bedeutet, oder ob darin nicht auch viel Potenzial für Zukunft und somit für einen an Ernst Bloch angelehnten utopischen Heimatbegriff steckt.

Beide Werkgruppen, Kleinstadt und Hinterland, versuchen auf unterschiedliche Weise, eine Suche nach der eigenen Verortung und der uns allen vertrauten Sehnsucht nach verlässlichen Koordinaten für ein erfüllendes Leben in einer durchökonomisierten Welt, in fotografische Bilder zu fassen. Dabei bewegen sie sich erfrischend weit abseits urban geprägter und zeitgeistiger Diskurse - und sind doch von diesen durchtränkt. Die Melancholie und die Brüche, die Hoffnungen und Verunsicherungen, das Bodenständige und Abgründige, das sich in ihren Bildern trifft, zeugt sowohl von tiefer Empathie als auch von einer Nachdenklichkeit und Differenzierungsfähigkeit des Blickes, der diesen drei einflussreichen ostdeutschen Fotografen eigen ist.

Hans-Christian Schink (*1961 in Erfurt, Thüringen) studierte von 1986 bis 1993 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig und war dort Meisterschüler bei Joachim Jansong. Schink gilt als einer der wichtigsten Vertreter der zeitgenössischen Fotografie aus Deutschland. Seine Arbeiten, meist Landschaftsuntersuchungen im Spannungsfeld von Natur und Zivilisation, wurden schon in vielen internationalen Einzelausstellungen gezeigt, u. a. im Museum Küppersmühle Duisburg, Landesgalerie Linz, Museo de Bellas Artes Córdoba. Neben zahlreichen Privatsammlungen befinden sich seine Fotografien in bedeutenden öffentlichen Sammlungen, wie der Sammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland, dem Museum of Modern Art Tokyo, dem Museum of Fine Art in Houston, dem Los Angeles County Museum of Art, dem High Museum of Art in Atlanta, dem Museum der bildenden Künste in Leipzig, um nur einige zu nennen.

Ute Mahler (*1949 in Berka, Thüringen) studierte nach ihrem Abitur und einem Volontariat bei der DEWAG an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig Fotografie. Seit 1975 arbeitet sie als freiberufliche Fotografin, vornehmlich für die legendäre Zeitschrift Sibylle und nach der Wende u.a. auch für den Stern. Werner Mahler (*1950 in Boßdorf, Sachsen-Anhalt) setzt nach seinem Diplom 1978 sein Studium als Aspirant bis 1981 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig fort und arbeitet als freiberuflicher Fotograf u.a. für die Zeitschriften Für Dich sowie für Sibylle.

Nach dem Mauerfall gründeten Ute Mahler und Werner Mahler zusammen mit anderen ostdeutschen Fotografen die erfolgreiche Agentur OSTKREUZ, der 2004 die Gründung der OSTKREUZSCHULE für Fotografie und Gestaltung (mit Thomas Sandberg) folgte. Seit 2000 lehrt Ute Mahler als Professorin für Fotografie an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. Ute und Werner Mahler gehören zu den wichtigsten (ost)deutschen Fotografen, die als Künstler und Lehrer Generationen von Fotografen geprägt haben. Nachdem die beiden Fotografen rund 30 Jahre jeweils ein eigenes Œuvre geschaffen haben, arbeiten sie seit 2009 an gemeinsamen Werkgruppen. Ihre Arbeiten wurden vielfach international ausgestellt. Ihre gemeinsame Werkschau, von Ingo Taubhorn kuratiert und erstmals in den Deichtorhallen in Hamburg gezeigt, ist gerade im Fotomuseum Den Haag zu sehen. Die Kunsthalle Rostock plant eine umfangreiche Übersichtsausstellung zum Werk der beiden Fotografen im kommenden Jahr. Ihre Arbeiten befinden sich neben vielen Privatsammlungen auch in renommierten öffentlichen Sammlungen, so u.a. in der Berlinischen Galerie, Sammlung F. C. Gundlach, im Deutschen Historischen Museum Berlin, in der Sammlung Fotografie der Staatlichen Galerie Moritzburg und den Brandenburgischen Kunstsammlungen Cottbus. Im Oktober 2019 wurde beiden Künstlern gemeinsam die David-Octavius-Hill-Medaille 2019 der Deutschen Fotografischen Akademie verliehen.

Kein schöner Land
Hans-Christian-Schink, Zwischen Hildebrandshagen und Bülowssiege from the series Hinterland (2012-2019)