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Neu Sehen
Yva (1900–1944)
Reise- und Segelanzug, ca. 1932
Silbergelatine-Abzug
23,1 × 16,6 cm
Foto: Städel Museum, Frankfurt am Main

Neu Sehen

Die Fotografie der 20er und 30er Jahre

Carl Albiker » Gertrud Arndt » Atelier Manassé (Olga Spolarics + Adorján von Wlassics) » Ilse Bing » Karl Blossfeldt » Margaret Bourke-White » Walter Dexel » Alfred Ehrhardt » Hugo Erfurth » T. Lux Feininger » Hans Finsler » Trude Fleischmann » Hein Gorny » Karl Theodor Gremmler » Elisabeth Hase » Walter Hege » Heinrich Hoffmann » Lotte Jacobi » Paul W. John » Paul W. John » Fred Koch » Karl Krüger » Max Krajewsky » Stefan Kruckenhauser » Adolf Lazi » Erna Lendvai-Dircksen » Helmar Lerski » Madame d'Ora (Dora Kalmus) » Felix H. Man » Lucia Moholy » Martin Munkácsi » Max Peiffer-Watenphul » Georgy Petrussov » Lothar Rübelt » Albert Renger-Patzsch » Hans Retzlaff » Hans Robertson » Alexander Rodchenko » Werner Rohde » Erich Salomon » August Sander » August Sander » Herbert Schürmann » Arkadi Samoilowitsch Schaichet » Arkadi Schaichet » Max Schirner » Karl Hugo Schmölz » Fritz Schreiber » Friedrich Seidenstücker » Anton Stankowski » Sasha Stone » Cami Stone » UMBO (Otto Umbehr) » Hans Volger » Kurt Warnekros » Paul Wolff » Dr. Paul Wolff » Yva (Elsa Neuländer-Simon) » Hannelore Ziegler » Willy Otto Zielke » & others

Exhibition: 30 Jun – 24 Oct 2021

Städel Museum

Schaumainkai 63
60596 Frankfurt (Main)

069-605098200


www.staedelmuseum.de

Tue, Fri-Sun 10-18, Wed+Thu 10-21

Neu Sehen
Fred Koch (1904–1947) / Folkwang-Archiv
Löwenzahn, Pusteblume, Taraxacum officinalis, 1933–1935
Silbergelatine-Abzug auf Barytpapier
23,4 × 17,2 cm
Eigentum des Städelschen Museums-Vereins e.V.
Foto: Städel Museum, Frankfurt am Main

"Neu Sehen. Die Fotografie der 20er und 30er Jahre"

Ausstellung: 30. Juni bis 24. Oktober 2021

Die Weimarer Republik (1918–1933) war eine Zeit großer Innovationen in der modernen Fotografie. Zahlreiche Fotografinnen und Fotografen bedienten mit ihren Werken eine immer stärkere Nachfrage nach Bildern für Presse und Werbung oder publizierten ihre Aufnahmen in aufwendigen Fotobüchern. Ein Katalysator für diese Entwicklung war die Erfindung der Kleinbildkamera in den 20er Jahren, die eine bislang nie dagewesene Bewegungsfreiheit ermöglichte. Ungewöhnliche Blickwinkel, steile Auf- und Untersichten sowie Detailaufnahmen zeugen von einer neuen Experimentierfreude in der Fotografie. Als Schlagwort für diese moderne Ästhetik bürgerte sich der Begriff "Neu Sehen" ein – eine Aufforderung, die man gleichermaßen auf das Fotografieren wie auf das Betrachten beziehen kann. Die Bildsprache wurde direkter, klarer und vielfach grafischer. In ihrer nüchternen Strenge entsprach sie dem Bedürfnis einer Gesellschaft, die nach der Katastrophe des Ersten Weltkriegs realitätsnahe Darstellungen bevorzugte.

Anhand von einer Einführung und sieben thematischen Kapiteln vermittelt die Ausstellung "Neu Sehen. Die Fotografie der 20er und 30er Jahre" einen Eindruck von den verschiedenen Gebrauchskontexten der Fotografie in der Zwischenkriegszeit. Sie gibt dabei auch immer wieder Ausblicke in die 30er Jahre, in der die Fotografie zunehmend als Kommunikationsmittel für die politische Propaganda der Nationalsozialisten instrumentalisiert wurde. Die Themenbereiche umfassen die Etablierung der Fotografie an Fach- und Kunsthochschulen, die fotografische Illustration und Bildberichterstattung, die sach- und naturwissenschaftsbezogene Fotografie, die Bildnisfotografie sowie den Einsatz der Fotografie in der Werbung, Industrie und für die politische Propaganda. Historische Zeitschriften, Fotobücher und Plakate ergänzen die präsentierten Arbeiten.

Unter den über 100 Fotografien finden sich prominente Vertreterinnen und Vertreter des Mediums wie Alfred Ehrhardt, Hans Finsler, Lotte Jacobi, Felix H. Man, Albert Renger-Patzsch, Erich Salomon, August Sander, Umbo, Paul Wolff oder Yva sowie eine Reihe kaum bekannter wie Carl Albiker, Karl Theodor Gremmler und Paul W. John. Bis auf wenige Leihgaben stammen die präsentierten Aufnahmen aus dem mehr als 5.000 Fotografien umfassenden Bestand des Städel Museums.

Neu Sehen
Hans Robertson (1883–1950)
Der Tänzer Harald Kreutzberg, 1925
Gelatinesilberpapier
23,4 × 17,1 cm
Foto: Städel Museum, Frankfurt am Main

"Innerhalb von nur wenigen Jahren ist es dem Städel Museum gelungen, eine Fotosammlung von internationaler Bedeutung aufzubauen. Einen besonderen Schwerpunkt bildet darin die Fotografie der Weimarer Republik, die eine Zeit des epochalen Wandels für das Bildmedium darstellt. Die Ausstellung präsentiert überblicksartig die Vielfalt an Gestaltungstendenzen der fotografischen Moderne in den 20er und 30er Jahren", so Städel Direktor Philipp Demandt.

"Fotografien werden in heutigen Ausstellungen meist ohne den jeweiligen Kontext gezeigt, in dem sie entstanden sind. Als Kunstwerke von eigener Bedeutung liegt der Schwerpunkt auf der ästhetischen Wertschätzung des Originalabzugs. Die meisten Fotografien entstanden jedoch für einen spezifischen Verwendungszweck. Die Aufnahmen waren für Zeitungen, Plakate, Magazine oder Werbeanzeigen gedacht, manche wurden nachträglich zugeführt. Die Ausstellung macht diese ursprünglichen Entstehungszusammenhänge wieder sichtbar und veranschaulicht die Gebrauchsweisen der Fotografie", erläutert Kristina Lemke, Sammlungsleiterin Fotografie und Kuratorin der Ausstellung.

Die Ausstellung "Neu Sehen. Die Fotografie der 20er und 30er Jahre" gibt einen fundierten Einblick in neuartige Tendenzen innerhalb der Fotografielandschaft und zeigt zugleich Funktion und Wirkung der einzelnen Aufnahmen. Darüber hinaus werden die sehr unterschiedlichen und wechselvollen Biografien der einzelnen Fotografinnen und Fotografen vorgestellt, mit dem Ziel, die öffentliche Wahrnehmung wieder zu stärken.

Zur Ausstellung erscheint im Kerber Verlag ein von Kristina Lemke herausgegebener Katalog in deutscher und englischer Sprache mit einem Vorwort von Philipp Demandt und Essays von Anne Vitten, Patrick Rössler, Birgit Schillak-Hammers, Wolfgang Brückle, Rolf Sachsse, Jens Bove und Steffen Siegel, 260 Seiten, deutsch/englische Ausgabe, 39,90 Euro (Museumsausgabe).

Die Ausstellung wird gefördert durch: FAZIT-STIFTUNG, Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, Dr. Hans Feith und Dr. Elisabeth Feith-Stiftung

Neu Sehen
Friedrich Seidenstücker (1882–1966)
Ohne Titel (Zoologischer Garten Berlin, zwei Zebras von hinten), 1935
Silbergelatine-Abzug auf Barytpapier
16,3 × 12,2 cm
Eigentum des Städelschen Museums-Vereins e.V.
Foto: Städel Museum, Frankfurt am Main
Neu Sehen
August Sander (1867–1964)
Malerehepaar (Martha und Otto Dix), 1925/26
Silbergelatine-Abzug auf Barytpapier
18 × 18,8 cm
Eigentum des Städelschen Museums-Vereins e.V., Städel Museum, Frankfurt am Main
© Die Photographische Sammlung / Sk Stiftung Kultur – August Sander Archiv, Köln / VG Bild-Kunst, Bonn 2021