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Peripherie & Havarie
Olaf Martens
St. Petersburg, 2006
C-Print auf Kodak Endura, Edition 12

Olaf Martens »

Peripherie & Havarie

Exhibition: 20 Oct – 28 Nov 2006

Galerie f 5,6

Ludwigstr. 7
80539 München

+49 (0)-28675167


www.f56.net

Galerie f5,6 proudly presents new and unpublished work by the East German artist Olaf Martens (born 1963 in Halle, Germany). His work will also be shown at Paris Photo 2006. Martens is interested in staging his pictures like a theatre play. In his often humorously constructed images, Martens combines a take on fashion, documentary, conceptual, social, even animal photography and art historical and socio-political references. His work cannot be categorised but is a combination of what can be termed a kind of post - modern eclecticism. Marten's view of the feminine takes on a particular interesting turn in his work and is the central recurring theme. Martens undermines the seemingly homogenous facade of the photographic. His works is characterised by uniting contrary details, and refiguring them in a very unique and hybrid manner. This leaves many questions to the viewer, not apparent on first glance. The theme of the outside and the outsider has been a recurring theme in Martens work from the very beginning. His images are most often taken in dis-used factories, the outskirts of cities, and in new and up-coming cities like Russia, Czechoslovakia, Turkey and East Germany. Similar to David Lynch's imagery, Martens uses recurring roles and types usually those of outsiders to society. Cleaning women, dwarfs, seamstresses, overly fat women, strippers, dancers, transvestites are of particular fascination to him. They inhabit the opposite end of the spectrum, as Martens ironically combines them with seemingly flawless models Yet, here the model appears in latex, gas masks, workers' outfits and high heels, adding another hybrid layer to his work. The more the viewer engages in Olaf Martens' constructed worlds, the more complex his images become, as the Russian dolls that seemingly bear endless numbers of dolls inside each other. Olaf Martens allows us to indulge and re-negotiate our own levels of fantasy, making his work so highly interesting. Olaf Martens studied photography at the highly renowned Leipzig Academy for "Graphik und Buchkunst". His contemporaries are the well-known "Leipzig School" with artists such as Neo Rauch, Tim Eitel or Tilo Baumgärtel. His work has been exhibited in many museum group exhibitions on contemporary German photography as well as in solo exhibitions at the Kunst Museum Bonn, Grassi Museum Leipzig, Moscow House of photography, Leopold Museum Vienna, German Historical Museum in Berlin. Concurrently to the show at Galerie f5,6, Martens' work is also being shown in a one-man show at the Kunstforum in Halle. He has exhibited in galleries nationally and internationally. His work is included in collections such as the FC Gundlach Collection and the Sammlung Goetz, Munich.


Die Galerie f5,6, präsentiert neue und unveröffentlichte Arbeiten des deutschen Fotografen Olaf Martens (geb. 1963, Halle), anlässlich der großen Einzelschau im Kunstforum Halle. Olaf Martens Arbeiten werden auch im Rahmen der Paris Photo 2006 im November gezeigt werden. Olaf Martens Arbeiten zeichnen sich seit seinen Anfängen durch den beständigen Taumel zwischen Schein und Sein, zwischen Inszenierung und Natürlichkeit aus. Er untergräbt die scheinbar homogene Fassade des Fotografischen, lässt sie durch die Kombination widersprüchlicher Details zerspringen, so dass die Ungereimtheiten anschaulich werden und kombiniert sie in einer betont hybriden Mixtur aufs Neue. In konstruierten Bildwelten werden Schönheit, Glanz und übermütig inszenierter Schein eingefangen. Dabei entzieht sich Martens inhaltlich jeglicher Kategorisierung, indem er meist mit viel Humor Versatzstücke aus der Kunst, Politik, Geschichte und Mode-, Lifestyle-, Architektur-, Sozial-, ja sogar Tierfotografie zu einem postmodernen Eklektizismus zusammenfügt. Das Sujet der Peripherie ist für Martens von Anfang an immer wieder ein Thema. Martens liebt es, in dunklen Ecken, alten baufälligen Fabriken und Stadträndern zu fotografieren. Seine Arbeiten werden meist in Ostdeutschland, der tschechischen Republik, der Türkei und Russland realisiert. Eine andere Form der Peripherie ist die der gesellschaftlichen Außenseiter. Putzfrauen, Revuetänzerinnen, überdicke Frauen, Transvestiten, Liliputaner, etc., tauchen ähnlich wie in David Lynchs Filmen immer wieder als Figur auf. Ironisch setzt Martens sie immer in direkten Zusammenhang mit dem scheinbar Schönen: dem Model, das aber wiederum in Martens Bilderwelten in Strapsen, Seidenstrümpfen, High Heels, Latex, Gasmasken, extremen manierierten Posen aufkreuzt. Das andere Thema, welches die Ausstellung aufgreift, ist Martens Interesse am Unfall (Havarie). Seien es inszenierte Verwundungen, Menschen die durchs Bild huschen, wo sie eigentlich nicht hingehören, kleine Momente wo die Augen des Models nicht richtig offen sind, oder der Mund seltsame Formen macht. Überbelichtung usw. sind ein wichtiger Teil von Martens Bildsprache. Martens Ziel ist es nicht, ein fotografisches Abbild zu nehmen, sondern ein Bild zu realisieren, das dem Betrachter eigentlich immer nur zu einer genaueren Betrachtung einlädt, in dem dann aber nichts mehr so ist wie es scheint. Martens öffnet alle möglichen Räume für die Phantasie des Betrachters - gleich der russischen Puppe Babuschka, die scheinbar unendlich viele weitere Puppen in sich birgt. All dies zusammen und noch vieles mehr ergibt Martens verrückte, verspielte, oft opulente, humorvolle Bilderwelt, die ihresgleichen sucht. In vielen Hinsichten ist Martens Bilderwelt eigentlich näher an der Malerei als in der klassischen Fotografie zuhause. Olaf Martens studierte Fotografie an der Hochschule Graphik und Buchkunst in Leipzig. Seine Zeitgenossen ist die so genannte Leipziger Schule mit Künstlern wie Neo Rauch, Tim Eitel oder Tilo Baumgärtel. Seit Ende der 90er Jahre sind Martens Arbeiten in einer Vielzahl von erfolgreichen Gruppen- und Einzelausstellungen wie im Deutschen Historischen Museum Berlin, Moskauer Haus der Fotografie, Kunstmuseum Bonn, Grassi Museum Leipzig, Leopold Museum Wien, Kunstforum Halle sowie auf internationalen Kunstmessen und in Galerien in Europa zu sehen. Seine Arbeiten sind u.a in der Sammlung Goetz und Sammlung FC Gundlach vertreten sowie in anderen privaten Sammlungen. Ebenso wurden seine Werke vielfach in Magazinen veröffentlicht, u.a. im FAZ Magazin, Spiegel, Stern, Geo, Art, Harpers Bazar Russland, Focus Magazin. Desweiteren sind 5 Buchpublikationen erschienen.

Peripherie & Havarie
Olaf Martens, Ein Bauernhof bei Madrid , 2006
Peripherie & Havarie
Olaf Martens, Revuegirl, St.Petersburg Music Hall, 2001