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Anna Orlikowska  |  Tomasz Kowalski
Anna Orlikowska, "Porcelain", 2006, D-Print, 150x130 cm, Auflage 5

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Anna Orlikowska | Tomasz Kowalski

Exhibition: 3 Mar – 2 May 2007

ZAK GALLERY

Linienstr. 148
10115 Berlin


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Rötlich changierende Farbflächen, hübsch anzusehen, entpuppen sich in Orlikowskas Videoarbeit als ein abstossender Haufen kreuchender Würmer. In den verwunschenen Landschaften, die Kowalskis Pinsel entspringen, finden sich Zeichen einer ungewissen Bedrohung oder unverhohlenen Aggresivität. Die jungen Polnischen Künstler Anna Orlikowska und Tomasz Kowalski arbeiten in unterschiedlichen Medien, und die Ästhetik ihrer Werke könnte gegensätzlicher kaum sein. Fotografie und Videokunst von Anna Orlikowska zeichnen klare, häufig monochrome Kompositionen aus, Kowalskis Malerei degegen ist voller phantasiereicher Details, merkwürdige Geschichten scheinen seinen Bildern innezuwohnen. Gemeinsam aber ist den Künstlern ihr Spiel mit Gegensätzen und Dissonanzen. In ihren Werken verflechten sich Schönheit und Ekel, Zartheit und Brutalität. Anna Orlikowska wurde 1979 in Lodz, Polen geboren. Von 1999 bis 2004 studierte sie an der Kunstakademie in Lodz, ihre Abschlussarbeit in Fotografie absolvierte sie bei Prof. Grzegorz Przyborek. Für ihre künstlerische Arbeit wurde sie 2005 mit dem Preis der Deutschen Bank ausgezeichnet (verliehen von der Zacheta Galerie, Warschau), und erhielt ein Arbeitsstipendium für Berlin. Orlikowska arbeitet mit Fotografie, Videokunst und Installationen. Tomasz Kowalski wurde 1984 in Szczebrzeszyn, Polen geboren. Kowalski konzentriert sich fast ausschließlich auf Malerei – eine neue Position im Programm von ZAK Gallery. Schon vor Aufnahme seines Studiums erhielt er einen Preis des Polnischen Kulturministerium für besondere künstlerische Errungenschaften; seit 2004 studiert er an der Krakauer Akademie bei Prof. Misiak und profiliert sich als vielversprechendster Nachwuchskünstler der dortigen Kunstszene. Anna Orlikowska : Film about Worms / Still Life, 2004 - 2006 Von einiger Entfernung betrachtet, erkennt man in Orlikowskas Videoarbeit nur eine vibrierende, in verschiedenen Rottönen changierende Fläche, die entfernt an monochromatische Malerei erinnert, oder man sieht dünne rote Linien, die sich in eleganten Sprüngen verändern. Die Bewegungen werden von klassischer Musik untermalt, der ästhetische Effekt dadurch noch hervorgehoben. Doch wie der Titel es ankündigt, zeigen die Filme nichts anderes, als die statische Großaufnahme einer unübersichtlichen Masse an Würmern, was die Wirkung der Aufnahmen grundlegend ändert: Mit einer Mischung aus Faszination und Ekel verfolgt man die unübersichtlichen Bewegungen des Wurmhaufens, sie scheinen seltsamerweise dem Rhythmus der Musik, und damit einer zwingenden Ordnung zu folgen. Schönheit und Abscheu berühren sich, und stellen sich dabei gegenseitig in Frage. Ein weiterer Aspekt der "Films about Worms" - die Veränderung eines Subjekts oder Objekts, wenn es in großen Massen auftritt - ist ein wiederkehrendes Thema in Orlikowskas Arbeiten. So zeigt die großformatige Fotoarbeit "Porcelain", eine unbegrenzte Ansammlung zerbrochener Teller, zu einem sinnlosen Haufen zusammengeworfen. Orlikowska beruft sich oft auf die Wirkung abgenutzter Gegenstände, denen eine unbestimmte Vergangenheit anhaftet. Ihrer ursprünglichen Funktion entledigt, sinn- und wahllos übereinanderliegend, werden sie in einen neuen, ästhetisierenden Kontext gesetzt. Wie in "Worms" handelt es sich dabei um eine widersprüchliche Schönheit, die hier durch simple Anhäufung und Wiederholung hervorgerufen wird. Auch das Motiv von Vergänglichkeit und Tod zeichnen die beiden Werke aus, sowie die Bedeutungslosigkeit eines einzelnen Subjekts oder Objekts, das in einer unübersichtlichen Masse untergeht.


In Orlikowskas video work a pulsing reddish color surface, nice to look at, emerges as a wraithing mass of worms. In the enigmatic landscapes that slips from the brush of Kowalski, signs of some undetermined danger or of blatant aggresivity are to be found. These young Polish artists work with different media and the aestethics of their work could hardly be more oppositional. The photography and video art of Anna Orlikowska is characterised by clear and often monochrome compositions, however Kowalskis paintings are rich in imaginative details, curious stories seem to inhere in his sceneries. But what links the artists are their use of contradictions and dissonances. Their work entwines beauty and disgust, tenderness and brutality. Anna Orlikowska was born in 1979 in Lodz, Poland. From 1999 to 2004 she studied at the Art Academy in Lodz, where she completed her final portfolio with Professor Grzegorz Przyborek. Her artistic works were awarded the German Bank Prize in 2005, which included a one-year stipend to work in Berlin. Orlikowska works with photography, video-art and installation. Tomasz Kowalski was born in 1984 in Szczebrzeszyn, Poland. Kowalski focuses mainly on painting – a new element in the program of ZAK Gallery. Before starting his studies, he was awarded in 2002 a stipend from the Polish cultural ministry for exceptional achievements in the visual arts. Since 2004 Kowalski studies painting in the Prof. Leszek Misiak studio at the Krakow Academy and exemplifies himself as a significant emerging artist of the local art scene.

Anna Orlikowska  |  Tomasz Kowalski
Anna Orlikowska, "Earth (51º 45´ N 19º 28´ E ; 52°15' N 21°00' E"), 2006, 210x140 cm, Auflage 5
Anna Orlikowska  |  Tomasz Kowalski
Anna Orlikowska, "A Film about Worms II", 2004, Videostill
Anna Orlikowska  |  Tomasz Kowalski
Tomasz Kowalski
"Selbstportrait mit Spinnen", 2006, Öl auf Leinwand, 150x190 cm