Timm Rautert (*1941) hat die deutsche Fotografie der vergangenen Jahrzehnte durch Veröffentlichungen im ZEITmagazin, Stern, GEO und zahlreichen anderen Medien, durch die Präsens seiner Arbeiten in Ausstellungen und in eigenen Publikationen und nicht zuletzt durch seine Professur an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig entscheidend mitgeprägt. Rautert studierte 1966 bis 1971 bei Otto Steinert an der Folkwangschule für Gestaltung in Essen. Im Zentrum seines umfangreichen Werkes stehen die Porträt-, Reportage- und Industriefotografie.  Vor dem Hintergrund der fortwährenden Befragung der Darstellungspotentiale des Fotografischen, die seine Arbeitsweise auszeichnet, changiert die Bildwelt von Timm Rautert zwischen dem Angewandten und dem Künstlerischen. Sie bietet Einblicke in die mentale Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und dokumentiert zugleich eine über 40 Jahre währende Auseinandersetzung mit dem Medium Fotografie. Das Sprengel Museum Hannover zeigt - in Kooperation mit dem Museum für Bildende Künste Leipzig und dem Rheinischen LandesMuseum Bonn/LVR - eine Auswahl aus dem vier Jahrzehnte überspannenden ebenso umfangreichen wie vielgestaltigen Werk.