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American Photographs - Architecture and the Abstract Image
Walker Evans "Summer North of Boston", Fortune Magazine, 1949 (Vintage gelatin silver print, 19,5x19,5 cm)
© Walker Evans Archive, The Metropolitan Museum of Art

American Photographs - Architecture and the Abstract Image

während des Hamburger Architektursommers 2009

Berenice Abbott » Margaret Bourke-White » Walker Evans » Barbara Morgan » Julius Shulman » Arthur Siegel » Todd Webb » & others

Exhibition: 21 Aug – 26 Sep 2009

Galerie Renate Kammer

Münzplatz 11
20097 Hamburg

040-232651


www.galerierenatekammer.de

Tue-Fri 12-18, Sat 11-15

American Photographs - Architecture and the Abstract Image
Berenice Abbott "Pike and Henry Street", New York 1936 from "Changing New York" (gelatin silver print, printed later 1979, 39x48,9 cm)
© Berenice Abbott/Commerce Graphics

"American Photographs - Architecture and the Abstract Image" Ausstellung mit künstlerischer und dokumentarischer Fotografie mit Arbeiten von Berenice Abbott, Margaret Bourke-White, Walker Evans, Ruth Bernhard, des Architekturfotografen Julius Shulman u. v. a. während des Hamburger Architektursommers 2009 in der Galerie Renate Kammer Eröffnung: Donnerstag, 20. August 2009, 19.00 Uhr Einführung: Erle Bessert M. A. (Kuratorin) Die während des Hamburger Architektursommers 2009 in der Galerie Renate Kammer gezeigte Ausstellung "American Photographs - Architecture and the Abstract Image" ist der Auftakt einer lockeren Ausstellungsreihe mit amerikanischer Fotografie. American Photographs ist eine spannende und kontrastreiche Gegenüberstellung von Motiven bekannter und weniger bekannter amerikanischer Fotografen. Das besondere an diesem Ausstellungskonzept ist, dass es sich bei den gezeigten Arbeiten überwiegend um "vintage prints", das heißt dem Erstabzug, der unmittelbar nach der Entstehung des Negativs vom Fotografen, handelt. Die Kuratorin Erle Bessert hat aus dem Bestand einer norddeutschen privaten Fotosammlung mit dem zeitlichen Schwerpunkt in den 30er bis 60er Jahren des 20. Jahrhunderts für die Verkaufsausstellung knapp 50 Arbeiten von über 20 Fotografen herausgesucht. Gezeigt werden neben so weltberühmten Fotokünstlerinnen wie Berenice Abbott, Margaret Bourke-White und Julius Shulman, auch Arbeiten von Todd Webb, Arthur Siegel, Drahomir Ruzicka, Ruth Bernhard und Walker Evans, um nur einige aufzuzählen. Doch auch weniger bekannte Fotografen wie Robert "Bob" Leavitt, Irving Underhill, Mildred Hatry und Samuel Gottscho, die man heute selbst in den USA kaum mehr kennt, werden vertreten sein. Seit Erfindung der Fotografie - vor genau 170 Jahren - hat sich nicht nur in der Technik viel verändert, die Fotografie hat sich zu einer eigenständigen Kunstgattung mit unterschiedlichen Genres entwickelt. Viele Impulse gingen zwar von Deutschland aus, wurden aber in Amerika verfeinert und zur Perfektion gebracht. Darunter fällt auch die Architekturfotografie, die ursprünglich mehr noch als die anderen, zunächst aus einem rein dienenden Aspekt heraus entstand. Auch dabei gibt es Unterformen, wie die klassische Architekturaufnahme, die in erster Linie dazu dient, ein Bauwerk so realistisch wie möglich abzubilden, sei es aus dokumentarischen Gründen oder auch für Werbezwecke. Und trotzdem mit dem Problem arbeiten muss, aus einer dreidimensionalen Wirklichkeit ein zweidimensionales Abbild zu schaffen. Einer der großen auf die Innen- und Außenansichten von Gebäuden spezialisierten Fotografen, dessen Arbeiten heute sowohl dokumentarischen Wert als auch künstlerischen Charakter aufweisen, ist der am 15. Juli 2009 verstorbene Fotograf Julius Shulman. Ein Teil der Ausstellung ist somit seinen Arbeiten gewidmet. Die Süddeutsche Zeitung betitelt einen Bericht zu seinem Tod mit "Der bekannteste Architekturfotograf der Welt war der Erzähler des Moderne-Märchens vom besseren Leben" (18. Juli 2009) und Niklas Maak schreibt in seinem Artikel (FAZ 18. Juli 2009): "Julius Shulmans Fotografien zeigen keine Häuser: Sie zeigen die Versprechen, die diese Häuser machen." Mit seinen Fotos wurden nicht nur die Häuser bekannt, auch die Architekten gelangen dabei zu Weltruhm. Als einen seiner ersten Aufträge lichtete Shulman 1937 den vom Architekten Richard Neutra auf die Anforderungen und Wünsche der Auftraggeberin Grace Miller 1936 gebauten Bungalow in Palm Springs, Kalifornien ab. Und schon bei dieser frühen Arbeit fand Shulman zu seiner ureigenen Handschrift, in dem er die Fotos wie auf einer Bühne inszeniert und wie in dem genannten Fall die Hauseigentümerin lesend auf der mit Fensterglas umrandeten Veranda aufnimmt und Teile der kargen Landschaft mit aufs Bild nimmt. Julius Schulman erfüllte mit seinen Arbeiten aber nicht nur den Auftrag des jeweiligen Architekten, ob es Richard Neutra oder später Pierre Koenig war, ein Gebäude und die ihm umgebende Natur abzulichten, er fing auch den Lebensstil einer mondänen Gesellschaft und den Zeitgeist der 40er, 50er und 60er Jahre des letzten Jahrhunderts ein. Eine ganz andere Intention besitzen die Arbeiten, wie die Bildikonen "Pike and Henry Street" und "El", aus einer Serie von Berenice Abbott. Durch Eugène Atget, in dessen Pariser Studio sie arbeitete, inspiriert, stellte Abbott eine New-York-Dokumentation zusammen, die 1939 unter dem Titel "Changing New York" veröffentlicht wurde. In diesem ehrgeizigen Großprojekt, in dem sie zwischen 1935 und 1939 mit einem kleinen Team von Mitarbeitern die Straßen New Yorks durchwanderte und hunderte von Aufnahmen gemacht hat, deckt sie wie eine Archäologin die alten Bauwerke und Straßenzüge einer sich verändernden Stadt auf und fängt Momente ein, die heute einer Zeitreise gleichen. Abbott ging es nicht darum, etwas zu verschönern, sondern die Wirklichkeit so abzubilden, wie sie sie vorfand. Noch viel klarer und analytischer und auf Details konzentriert, sind dagegen die Arbeiten von Margaret Bourke-White. Die in der Ausstellung "Architecture and the Abstract Image" gezeigten seltenen Vintage Prints sind um 1930 entstanden, kurz nach ihrem Einzug in das für sie vom Designer John Vassos ausgestattete Studio im Chrysler Building in New York. Hier werden die Dekors zu abstrakten Gebilden und lassen erst auf dem zweiten Blick die eigentliche Funktion - in Säulen eingebaute Aquarien - erkennen. An den Freitagen, 11. und 25. September finden von 18-20 Uhr Galeriegespräche zu den ausgestellten Arbeiten bei Wasser, Wein und Brot statt.

American Photographs - Architecture and the Abstract Image
© Robert Leavitt "The Phoenix", 1940er (Vintage gelatin silver print, 23,6x19,2 cm)
American Photographs - Architecture and the Abstract Image
© Charles D'Emery "Skyscraper", 1920er (Vintage gelatin silver print, 18,1x25,1 cm)