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Whitebox
© Anna Peisl

Anna Peisl »

Whitebox

Jamaram unplugged

Finissage: – 7 Feb 2010

Sun 7 Feb 19:00

Orangerie

Englischer Garten 1a
80538 München

089-1231558


Daily 14:30-21

Anna Peisl "White Box"- Ein Labor fürs Auge www.annape.de Ein weißer Raum. Surreal, mit unbotmäßigen Ecken und Kanten, die unsere Sehgewohnheiten auf die Probe stellen. Denn sie befinden sich nicht an den Stellen, wo man sie erwartet. Eine verrutschte Perspektive. Aber doch nicht so extrem, dass man sich sofort davon abgrenzen könnte. Ein irritierender Sog entsteht. So, als wolle man die verschobenen Linien wieder zurechtrücken. Oder doch zumindest erfahren. Woher Anna Peisl die Anregung zu dieser "White Box" hatte? Von van Gogh sagt sie. Seine räumlichen Darstellungen würden sich auch nicht um die korrekte Perspektive scheren und spielen – ähnlich den expressionistischen Bühnenbildnern – mit stürzenden Raumlinien. Zu dieser eher akademischen Beobachtung kam zeitlich nah noch eine weitere, sinnliche Erfahrung hinzu. Die "Auberge du Prosbytère" im Lubéron. Ein altes Hotel, in der keine Wand wirklich gerade steht und alles ein wenig an van Gogh erinnert. "Da bin ich heimgefahren und hab´ beschlossen – so einen Raum will ich haben, zum Fotografieren". Über 3 Jahren stand nun die Box in ihrem Studio. Anfangs komplett eingerichtet mit schiefen Möbeln, Türen und Fenstern. Accessoires, die zunehmend verschwanden bis schließlich nur noch der verschobene Raum übrig blieb. Weiß. Pur. Irgendwie abstrakt. Und ganz offensichtlich eine Herausforderung für die Menschen aus dem Umfeld von Anna Peisl. Oder Wildfremde von der Straße, die sie bat, in die Box zu steigen. Dass der Raum seine Wirkung auf die Menschen nicht verfehlen würde, das wusste die Fotografin. Wie sie allerdings darauf reagieren, das sollte jedes Mal eine Überraschung sein. Verschüchtert, extrovertiert, verspielt, in sich gekehrt, völlig unberührt, theatralisch... alle menschlichen Gemütslagen finden in der "White Box" ihre Bühne. Auch die von Anna Peisl. Eine Gratwanderung: denn einerseits gibt es den statischen, weißen Raum mit den reagierenden Menschen. Andererseits ihre Vorstellungen. Ihr gewünschter Grad an Inszenierung. Wie sie wo Schwerpunkte setzen will. Und wie sie ihre existierenden Bilder im Kopf mit den Bildern abgleicht, die spontan in der Situation entstehen. Diese Vorstellungen kann sie nicht einfach einfordern. Sie muss sie modulieren. Am besten, indem sie behutsam die Szenerie moderiert. So entstehen viel sagende bzw. erzählende Bilder, in dem jedes Detail wichtig wird. Jede Regung. Und vor allem: der Mensch. Es gibt nichts Faszinierenderes. Die weiße Box gibt es nicht mehr. Aber über 200 Bilder von über 100 Menschen. Anna Peisl präsentiert sie zum ersten Mal in einer Ausstellung. In der Orangerie vom 28. Januar bis zum 7. Februar 2010. Anna Peisl lebt in München, hat ihr eigenes Studio, einen eigenen Mann und seit 1989 einen gemeinsamen Sohn. Ihre Projekte stellt sie seit 1988 regelmäßig in Galerien in ganz Europa aus.