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Kaiserlei Areal
© Klaus Graubner, Kaiserlei - Areal 1992 - 2009

Klaus Graubner »

Kaiserlei Areal

1992 bis heute

Exhibition: 17 Jan – 28 Feb 2010

Haus der Stadtgeschichte

Herrnstr. 61
63065 Offenbach

069-80652646


www.haus-der-stadtgeschichte.de

Tue, Thu/Fri 10-17, Wed 14-19, Sat/Sun 11-18

Kaiserlei Areal
© Klaus Graubner, Kaiserlei - Areal 1992 - 2009

Klaus Graubner Kaiserlei - Areal 1992 - 2009 17. Januar - 28. Februar Das Haus der Stadtgeschichte zeigt Fotografie - insgesamt 206 Aufnahmen, die über die Zeit mit einer Großbildkamera im Kaiserleigebiet entstanden sind. Vierzig der gezeigten Fotografien sind Schwarzweißaufnahmen, die in den Anfangsjahren des Projektes im Negativformat 4x5 inch entstanden, in der Ausstellung sind diese als Silbergelatine- Prints zu sehen. Im weiteren Verlauf der Jahre, die Arbeit ist auch immer begleitet von medientheoretischen Überlegungen, kamen für die nun angewandte Farbfotografie die Formate 13x18 cm und 8x10 inch zur Verwendung, die ausgestellten Farbfotografien sind Digital-Prints mit 3 Ausnahmen, die als C-Print erscheinen. Die Arbeit ist gekennzeichnet durch einen nüchternen Ansatz. Aus distanzierter Betrachtung entstehen die Fotografien. Ziel ist ein bildhaftes Ereignis, ein ästhetisches Dokument, vordergründig Oberfläche, dem dennoch zeitliches, soziales und damit politisches implizit ist. Die ausgewählten Wirklichkeitsausschnitte, auch in diesem Sinne selbst referentiell, können sich den Rezipienten erschließen, oder auch nicht, je nach Konditionierung der An- und Einsichten des jeweiligen Betrachters. Tatsächlich gründen Graubner's Serien überwiegend auf Langzeitbeobachtungen der Gegenstände, Themen sind permanent die Stadt (Architektur), urbane Randgebiete, Industrie-Areale der Montanindustrie, Eisenminen, Stahlwerke, Zechen und an diese Werke angrenzende Siedlungen. Kaiserlei - Areal, eine Serie von Schwarzweiß- und Farbfotografien, ist das Resultat der 1992 begonnenen und bis heute fortgeführten Langzeitbeobachtung des Stadtteiles Kaiserlei in Offenbach am Main. Das untersuchte Territorium, zwischen zwei Großstädten gelegen, ca. ein Quadratkilometer groß, ist Peripherie von Offenbach im Westen und Frankfurt im Süd-Osten, begrenzt im Norden durch den Main. Das Areal wird tangiert von der Autobahn A661, diese quert in Nord-Süd-Richtung den Main über die Kaiserleibrücke und überspannt dann auf Stelzen (Fly over) das Gelände mit dem zentral dort angelegten Kaiserlei-Kreisel. Neben hoher Verkehrsdichte (Autobahn, Strahlenberger Straße und Kreisel), ist im Süden des Areals starker Flugverkehr, die Einflugschneise des Flughafens Frankfurt wahrzunehmen. Nach Realisierung der umstrittenen neuen Startbahn Nord-West im Kelsterbacher Wald wird dieser auf das Kaiserleigebiet einwirkende Flugverkehr weiter zunehmen. Erschließungsmaßnahmen beseitigten im Laufe der Zeit Autowracks, Ablagerungen aller Art, verwahrloste Schrebergärten, dichtes Buschwerk, solcherart das Gelände partiell überzogen war. Die schützenden Verwachsungen wurden benutzt von hiesigen Obdachlosen und Zugewanderten aus dem Osten, nach den politischen Veränderungen dieser Zeit, Ende der 80er Anfang der 90er Jahre. Sie lebten im Gestrüpp, in improvisierten Behausungen aus alten, heruntergekommenen Bau- und Wohnwagen, umgeben mit Zäunen, die mit Materialien aus dem Müll errichtet waren. Das Gebüsch wurde wegplaniert. In der weiteren Entwicklung des Areals sind durch Neuansiedlungen von Unternehmen einige Gebäudekomplexe entstanden, entstehen noch weitere, jedoch sind auch Zeichen ganz anderer Art nicht zu übersehen. Diese Wirklichkeit, eine Wiederspiegelung von Facetten des Handelns der Gesellschaft in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bis heute, exemplarisch betrachtet am kleinen Ausschnitt der Peripherie zweier Städte, dem Kaiserlei-Areal wurde Gegenstand Graubner's eingehenden und lange währenden Betrachtung. Das auch in sofern, dass von seinem Wohnort über Dekaden nur eine geringe Entfernung zu dem hier beschriebenen bestand, ihm gravierende akustische und visuelle Wahrnehmungen Anlass für diese Arbeit gegeben haben. Graubner's Fotografien konstatieren, wollen nicht bewerten, dienen nicht zuletzt auch seinem eigenen Erkenntnisgewinn. Diesem Kaiserlei-Areal im Zustand des Überganges, der Veränderungsprozesse, näherte er sich, auch mit seinem Interesse an dem unergründlichen Phänomen Zeit, einem Ort im zeitlichen Wandel, einem Zeitort.

Kaiserlei Areal
© Klaus Graubner, Kaiserlei - Areal 1992 - 2009
Kaiserlei Areal
© Klaus Graubner, Kaiserlei - Areal 1992 - 2009