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Hyper Real
Ralph Goings
Airstream, 1970
Öl auf Leinwand / oil on canvas
152x214cm
Sammlung MUMOK
Foto / photo: MUMOK
© Ralph Goings

Hyper Real

Die Passion des Realen in Malerei und Fotografie

Lewis Baltz » William Christenberry » Thomas Demand » William Eggleston » Andreas Gursky » Candida Höfer » Saul Leiter » Roy Lichtenstein » Joel Meyerowitz » Lois Renner » Thomas Ruff » Ed Ruscha » Stephen Shore » Thomas Struth » Jeff Wall » Andy Warhol » & others

Exhibition: 22 Oct 2010 – 13 Feb 2011

MUMOK Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien

Museumsplatz 1
1070 Wien

01-52500


www.mumok.at

Mon 14-19, Tue-Sun 10-19, Thu 10-21

Hyper Real
Chuck Close
Richard, 1969
Acryl auf Leinwand / acrylic on canvas
274x213cm
Ludwig Forum für Internationale Kunst, Aachen
© Chuck Close

Hyper Real
Die Passion des Realen in Malerei und Fotografie

22. Oktober 2010 — 13. Februar 2011

Unter dem Titel „Hyper Real“ geht das MUMOK der Passion des Realen in Malerei und Fotografie von den späten 1960er Jahren bis heute nach. Die rund 250 Arbeiten umfassende Schau stellt dabei die Hauptwerke des Fotorealismus vor und wirft einen nostalgiegeladenen und unterhaltsamen Blick auf ein wichtiges Kapitel der internationalen Kunstgeschichte.

Die Fotorealisten — Chronisten des American Way of Life
Ende der 1960er Jahre erregte eine Gruppe amerikanischer Künstler Aufsehen, die in ihren realistischen Gemälden fotografische Vorlagen möglichst detailgenau umsetzten. Sie fingen den Alltag der amerikanischen Mittelklasse ein und wurden mit ihren Stillleben, Porträts, Interieurs oder Städteszenen zu Chronisten des American Way of Life der späten 1960er und 1970er Jahre. Chromblitzende Straßenkreuzer, bunt spiegelnde Schaufenster oder das Leben in der Vorstadt zählen zu ihren charakteristischen Motiven. Die oft unspektakulären Vorlagen wie Schnappschüsse, Amateurfotos oder Zeitungsausschnitte wurden häufig mithilfe von Diaprojektionen in großformatige Bilder übersetzt. Details wie Spiegelungen oder Licht- und Schatteneffekte konnten zusätzlich akzentuiert werden. Obwohl speziell amerikanisch orientiert, sind die fotorealistischen Bilder der europäischen Geschichte der Malerei geschuldet und behaupten in ihrer traditionell malerischen Ausrichtung ein Fortführen der figurativen Tendenz der Moderne. Täuschung, Illusionismus oder andere Themen der Repräsentation werden als Malerei mit Bezug auf ihre Geschichte diskutiert.

Pop Art als Vorbild und Ausgangspunkt
Mit ihren Zeitgenossen der Pop Art teilten die Fotorealisten den Blick auf die Warenwelt wie das Bestreben, der extremen Subjektivität und Emotionalität des Abstrakten Expressionismus entgegenzutreten. Viele Künstler des Fotorealismus berufen sich auf die Pop Art als Vorbild und Ausgangspunkt. In der Ausstellung werden prominente Werke von Roy Lichtenstein, James Rosenquist, Andy Warhol oder Tom Wesselmann Arbeiten von den Protagonisten des Hyperrealismus wie Richard Estes, Ralph Goings, Robert Bechtle, Malcolm Morley, Don Eddy, Robert Cottingham, Richard McLean und Chuck Close gegenübergestellt. Ergänzend sind Fotografien aus der Zeit der 1960er und 1970er Jahre von Saul Leiter, Stephen Shore, Joel Meyerowitz oder William Eggleston zu sehen. Dem Fokus Amerika wird Europa gegenübergestellt. Werke von Gerhard Richter, Domenico Gnoli, Jean Olivier Hucleux oder Richard Hamilton bilden hier einen Schwerpunkt.

Gegenüberstellung von Malerei und Fotografie
Die Ausstellung diskutiert das Gegenüber von Malerei und Fotografie bis in die Gegenwart und präsentiert bedeutende internationale Positionen, die sich mit dieser Frage auseinandergesetzt haben. Ausgehend von Jeff Wall, sind es hier vor allem die großen Namen der deutschen zeitgenössischen Fotografie wie Candida Höfer, Andreas Gursky, Thomas Ruff oder Thomas Struth, die eine zentrale Rolle spielen. Einige zeitgenössische Positionen runden die Auseinandersetzung mit dem großen Feld des Realen ab.

Sammlung Peter und Irene Ludwig
Ihren ersten großen Auftritt hatten die als Fotorealisten, Hyperrealisten oder neuen Realisten bezeichneten Künstler auf der documenta V, 1972. Bereits damals stellte das Sammlerehepaar Peter und Irene Ludwig wichtige Arbeiten aus ihrer quantitativ wie qualitativ bemerkenswerten Fotorealismus-Sammlung zur Verfügung, die „Hyper Real“ nun in ihrer Gesamtheit zeigt. Aus insgesamt fünf Ludwig Museen in Wien, Aachen, Köln, Koblenz und Budapest wurden jene Exponate zusammengetragen, die heute als Hauptwerke des Fotorealismus gelten. Auf drei Ebenen des Museums spürt die Ausstellung der Faszination des Realen von den späten 1960er Jahren bis in die Gegenwart nach und zeigt eine Gegenüberstellung von radikalen Malereipositionen und Fotoarbeiten.

„Hyper Real“ ist eine vom MUMOK initiierte Gemeinschaftsausstellung mit dem Ludwig Forum für Internationale Kunst, Aachen und dem Ludwig Múzeum — Museum of Contemporary Art, Budapest. Nach Wien wird die Schau in Aachen (13. März — 19. Juni 2011) und Budapest (28. Juli — 23. Oktober 2011) zu sehen sein.

Mit Unterstützung der deutschen Ludwig Stiftung.

Dank gilt dem Hauptsponsor der Ausstellung: Ruefa, den Partnern des MUMOK: Air France, Art Photography Fund, Dorotheum, UNIQA und den Medienpartnern Der Standard, Compliment, Wien live, eyes on, Infoscreen und Club ö1.

Ausstellungskatalog
Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog mit Texten von Monika Faber, Edelbert Köb, Benedikt Ledebur, Susanne Neuburger und einem Interview zwischen Brigitte Franzen und Jean-Christophe Ammann.

Kuratorinnenführung mit Susanne Neuburger
12. Februar 2011, 14.00 Uhr

KünstlerInnen der Ausstellung
John Ahearn / Richard Artschwager / William Bailey / Lewis Baltz / Robert Bechtle / William Beckman / Peter Blake / William Christenberry / John Clem Clarke / Chuck Close / Alex Colville / Robert Cottingham / Robert Cumming / John De Andrea / Saskia De Boer / George Deem / Thomas Demand / Vincent Desiderio / Rackstraw Downes / Don Eddy / William Eggleston / Ahmed Egmeri / ERRO (Guðmundur Guðmundsson) / Richard Estes / Eric Fischl / Claire Fontaine / Lee Friedlander / Gérard Gasiorowski / Juan Genovés / Franz Gertsch / Domenico Gnoli / Ralphs Goings / Andreas Gursky / Ira Joel Haber / Kyungah Ham / Richard Hamilton / Duane Hanson / Jann Haworth / David Hockney / Candida Höfer / Jean Olivier Hucleux / Gözde Ilkin / Alain Jacquet / Jasper Johns / John Kacere / Howard Kanovitz / Alex Katz / Konrad Klapheck / Peter Klasen / Jeff Koons / Fritz Köthe / Laszlo Lakner / Louise Lawler / Saul Leiter / Alfred Leslie / Roy Lichtenstein / Konrad Lueg / Allan McCullum / Richard McLean / Joel Meyerowitz / Nicholas Monro / Jacques Monroy / Malcolm Morley / Lowell Nesbitt / Philip Pearlstein / Tom Phillips / Sigmar Polke / Stephen Posen / Mel Ramos / Martial Raysse / Lois Renner / Gerhard Richter / Stephen Shore / James Rosenquist / Mimmo Rotella / Thomas Ruff / Ed Ruscha / John Salt / Paul Sarkisian / Markus Schinwald / Ben Schonzeit / Cindy Sherman / Société Réaliste / Paul Staiger / Nikolaus Störtenbecker / Thomas Struth / Wayne Thiebaud / Sidney Tillim / Jeff Wall / Andy Warhol / Tom Wesselmann / Paul Wiesenfeld / Gerd Winner


Hyper Real
Mit Texten von Monika Faber, Edelbert Köb, Benedikt Ledebur, Susanne Neuburger und einem Interview zwischen Brigitte Franzen und Jean-Christophe Ammann. Ca. 350 Seiten, 274 Farb-Abb., dt./eng., Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln. ISBN 978-3-902490-70-4 | € 38,-

Hyper Real
William Christenberry
Sidwalk Fruit Stand, Memphis, Tennesee, 1966/2009
Farbfotografie / color photograph
40,6 x 55,9 cm
Albertina, Wien; Dauerleihgabe der Österreichischen Ludwig Stiftung für Kunst und Wissenschaft
© William Christenberry; Foto / photo: Albertina, Wien
Hyper Real
Joel Meyerowitz
Untitled (Roseville Cottages) 1975—1976
56th Street & 3rd Avenue, New York, Street with pole, shadows
Farbfotografie / color photograph
19,4 x 24,4 cm
Albertina, Wien
© Joel Meyerowitz; Foto / photo: Albertina, Wien
Hyper Real
©