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Kunduz, 4. September 2009
Abdul Daian, Vater des Toten Rahmatullah

Kunduz, 4. September 2009

Marcel Mettelsiefen » Christoph Reuter »

Exhibition: 2 Feb – 20 Feb 2011

Literaturhaus München

Salvatorplatz 1
80333 München

089-2919340


www.literaturhaus-muenchen.de

Mon-Fri 10-19, Sat/Sun 10-18

Kunduz, 4. September 2009
Tahir Mohammed, Bruder des Toten Faiz Mohammed

Kunduz, 4. September 2009. Eine Spurensuche
Eine Fotoausstellung von Christoph Reuter und Marcel Mettelsiefen präsentiert vom Literaturhaus München

Vom 2. bis zum 20. Februar 2011 im
Literaturhaus München (Foyer, III. OG)
Mo-Fr 10-18 Uhr, Eintritt frei

Eröffnung der Ausstellung mit Marcel Mettelsiefen und Roger Willemsen am 1. Februar um 19 Uhr (Saal & Foyer, Literaturhaus)

»Zwischen 17 und 142 Menschen« - so der Nato-Untersuchungsbericht - seien beim Luftangriff auf vermeintliche Aufständische südlich von Kunduz in der Nacht zum 4. September 2009 ums Leben gekommen. In der Annahme, es handle sich um Taliban, die um zwei von ihnen entführte Tanklaster standen, hatte der deutsche Bundeswehr-Oberst Klein die Bombardierung angeordnet. Inzwischen hat sich der amerikanische Befehlshaber der Nato-Mission in Afghanistan für die Zivilisten unter den Opfern entschuldigt. In Deutschland stürzten ein Minister, ein Staatssekretär und der oberste Militär über den Angriff und die Versuche der Vertuschung. Was bisher jedoch kaum thematisiert wurde, ist die Frage, wer dort eigentlich getötet wurde. Eine Antwort darauf versucht die Ausstellung »Kunduz, 4. September 2009. Eine Spurensuche« zu finden. Sie ist das Ergebnis monatelanger Recherchen des stern-Korrespondenten Christoph Reuter und des Fotografen Marcel Mettelsiefen. In eindrucksvollen Fotografien wurden die Angehörigen der Opfer porträtiert. Es entstanden Bilder von Schmerz, Zorn und Verwirrung. Bilder von alten Männern in ihren Trachten, die ihre Söhne und Enkel verloren haben. Bilder von Kindern, deren Väter starben. Bilder aus einer schwer zugänglichen Welt, in der die klare Unterscheidung zwischen Taliban und Zivilisten oft nicht mehr möglich ist.

Das Literaturhaus München zeigt die Ausstellung innerhalb des Themenschwerpunktes »Innenansichten des Krieges« (Lesungen und Diskussionen vom 1. Bis zum 8. Februar, Ausstellung bis zum 20. Februar 2011). Die Lage in Afghanistan verschlimmert sich stetig. Darauf und auf die Selbsttäuschungen der gegenwärtigen Politik machen Ausstellung und Themenschwerpunkt aufmerksam.

Marcel Mettelsiefen, 1978 in München geboren, ist Fotojournalist, lebt in Berlin und bereist die Konfliktregionen in der islamischen Welt. Er studiert außerdem Medizin und leitet die Bildredaktion des Orientmagazins »zenith – Zeitschrift für den Orient«.

Christoph Reuter, Jahrgang 1968, arbeitet seit 2008 als Korrespondent des stern in Kabul und ist der einzige deutsche Journalist, der dauerhaft in Afghanistan lebt. Sein Buch »Mein Leben ist eine Waffe - Selbstmordattentäter« (C. Bertelsmann) wurde in acht Sprachen übersetzt.

Publikationen: Das Buch zur Ausstellung mit Fotografien von Marcel Mettelsiefen und Texten von Christoph Reuter ist erschienen bei Rogner & Bernhard.

Kunduz, 4. September 2009
Jan Mohammed, Vater, und Issatullah, Sohn des Toten Ali Mohammed