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Für Hund und Katz ist auch noch Platz
Walter Schels, Schaf, aus der Serie: Tiere, 1984

Für Hund und Katz ist auch noch Platz

Johannes Brus » Marc Cellier » Caroline Dlugos » Ulrich Gebert » Andreas Gefeller » Roni Horn » Sanna Kannisto » Bertram Kober » Oleg Kulik » Jochen Lempert » Robert Longo » Esko Männikkö » Kerstin Matijasevic » Mona Mönnig » Inge Rambow » Heinrich Riebesehl » Richard Ross » Walter Schels » Timm Ulrichs » William Wegman » Barbara Wolff » Thomas Wrede » Christina Zück » & others

Exhibition: 22 Jun – 24 Sep 2011

ART FOYER DZ BANK

Platz der Republik
60265 Frankfurt (Main)

Kunststiftung DZ BANK

Platz der Republik
60325 Frankfurt (Main)

+49 (0)69-7680588 00


kunststiftungdzbank.de

Tue-Sat 11-19

Für Hund und Katz ist auch noch Platz
Esko Männikkö
Tplá, 2005
Aus der Serie: Harmony Sisters

Seit jeher waren und sind Tiere wichtige Begleiter der Menschen. Nicht nur als Jagdbeute, als Nutztiere oder Nahrungsquelle. Bereits zu Urzeiten wurden sie zum Mittelpunkt künstlerischer Betrachtungen. Die ersten bekannten Zeichnungen in der Geschichte der Menschheit, vor etwa 30.000 Jahren beispielsweise in Rouffignac oder Lascaux in Süd-Frankreich entstanden, stellen Tiere dar. Sie zeugen von der Ehrfurcht vor den gewichtigen Zeitgenossen und Mitbewohnern des Lebensraums, die wahrscheinlich kultisch verehrt wurden. Das abgebildete Tier diente wohl nicht zuletzt der Selbstentdeckung des Menschen und seiner Stellung in der Natur. Das Tier als Motiv ist demnach so alt wie die Kunst selbst. Zusammen mit den Thematiken von Tod und Sexualität ist die Differenz von Mensch und Tier eines der Hauptmotive der Kunst. Und natürlich verehrt nicht nur die Kunst des Abendlandes die tierischen Zeitgenossen. Es gibt beeindruckende Weltvorstellungen und Darstellungen von Tieren in allen Zeiten und Kulturen. Bis heute werden Tiere als Träger symbolischer Bedeutungen eingesetzt – denken wir nur an die Taube als Symbol des heiligen Geistes, die Noah durch einen grünen Ölzweig am Ende der Sintflut den göttlichen Frieden ankündigt. 1949 entwarf Pablo Picasso seine Friedenstaube für den Pariser Weltfriedenskongress. Doch werden Tiere auch als Spiegel menschlicher Eigenschaften, Schwächen und Stärken oder zur Verkörperung menschlicher Abgründe, eben des Tierhaften in uns verwendet.

So ist unsere Sprache in Redewendungen, Namen und Metaphern ein regelrechtes Tierreich: frei wie ein Vogel, ein Bulle von Mann, Heinrich der Löwe, eine Brillenschlange, ein Angsthase, der innere Schweinehund und der Elefant im Porzellanladen. Jeder kann - je nach Gefühlslage - die Liste beliebig verlängern.

Die ganze Ambivalenz unseres Verhältnisses zum Haustier kommt ja in einer Figur wie Snoopy zum Ausdruck, die in dem Comic der eigentliche Mensch ist. Die paradoxe Beziehung zwischen Mensch und Tier zeigt sich an unserer sprichwörtlichen Tierliebe. Sie gilt Lebewesen, die sich nicht wehren können, und es war Bertold Brecht, der das emotionale Dilemma dabei treffend auf den Punkt brachte: „Ich bestelle ein Steak, und der Unmensch von Schlachter tötet ein Rind.“ Auch der Anfang der Fotografie kam nicht ohne das Tier aus. Der gebürtige Engländer Eadweard Muybridge ließ bei seiner Entwicklung der Chrono-Fotografie im Philadelphia der späten 1880er Jahr ein Pferd vor den Kameras vorbeigaloppieren. In der zeitgenössischen Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist es vor allem Joseph Beuys, dessen künstlerisches Denken zutiefst von der Welt der Tiere geprägt ist. Immerhin hat er in den 1960er Jahren einem toten Hasen die Kunst erklärt und damit auch an Dürers Feldhasen erinnert, und zehn Jahre später in einer der berühmtesten „Aktionen“ neuerer Kunst in „I like America and America likes me“ in einer New Yorker Galerie mit einem lebendigen Kojoten kommuniziert. Von daher kann es nicht überraschen, dass sich auch in der zeitgenössischen Fotokunst zahlreiche Beispiele unterschiedlichster Darstellungen von Tieren finden. Eine Auswahl daraus ist in dieser Ausstellung versammelt.

Den Titel dieser Ausstellung liefert das gleichnamige Buch der Kinderbuchautoren Axel Scheffler und Julia Donaldson. Darin versammelt die gutwillige Hexe während ihres Fluges durch die Lüfte einige Mitreisende auf ihrem Besen. Zur Katze gesellen sich der Hund, der Frosch und der Vogel. Es kommt, wie es kommen musste: der Hexenbesen bricht unter der Last entzwei, und es droht Unheil.

Eröffnung: Dienstag, 21.06.2011, 19.00 Uhr
Begrüßung: Wolfgang Kirsch, Vorsitzender des Vorstands DZ BANK AG
Einführung: Luminita Sabau, Leiterin der DZ BANK Kunstsammlung
Im Rahmen der Vernissage wird Frau Luminita Sabau von Herrn Wolfgang Kirsch offiziell verabschiedet

Für Hund und Katz ist auch noch Platz
Sanna Kannisto
Hummingbird flight: Eupetomena macroura (Detail), 2005
Für Hund und Katz ist auch noch Platz
Richard Ross
Scottish National Museum, Edinborough, 1993
Aus der Serie: Museology