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Wald
Richard Rothman
Redwoods Saw #1484, 2010

Wald

Olaf Otto Becker » Michael Lange » Richard Rothman »

Exhibition: 4 May – 8 Jul 2012

Thu 3 May 18:30

Galerie f 5,6

Ludwigstr. 7
80539 München

+49 (0)-28675167


www.f56.net

Wald
Michael Lange
Mythos Wald #2016

F O R E S T
WORKS BY OLAF OTTO BECKER, MICHAEL LANGE & RICHARD ROTHMAN
OPENING: Thursday, May 3, 2012, 18:30 - 21
EXHIBITION: May 4 – July 7, 2012
THE ARTISTS WILL BE PRESENT FOR THE VERNISSAGE ON MAY 3, 2012

The forest – landscape of peculiar significance to mankind. Albeit that there are not many historical forests left in germany and it is long since the dying of the primeval forest has entered public discussion, but the forest as imaginary place has not lost its importance. Many cultures myths and tales root in their national forests and it might be that fact especially that makes the forests so interwoven with our day to day realities. Today, maybe more than ever, it signifies the return to nature, space to recover, place to regain inner strength and a more grounded lifestyle.

Sought after intimate spaces that the forest promises to offer are what Michael Lange is retracing in his images. Since three years he is wandering through german forests with his camera ready at hand, trying to discover non-places that are depicting the forest as the utopian ideal it is. Most of the time Lange is working during twilight, preferably during clouded or even drizzling weather. No gleaming lights distract the viewer, wafts of mist are more likely to catch the beholders eye. The photographs are soothing and calming, one can let the trees keep watch, which leaves time to realize ones rather small role in natures world. In the end Michael Langes images are metaphors and depitctions of sensibilities and imaginations; non places created through composition.

In opposition to Lange we are presenting new work by Olaf Otto Becker. Since 2007 Becker is uncovering human traces in natural landscapes. Emerging from the concept of the american New Topographics of the seventies, aiming to retrace human ascendancy, Becker is making visible the ecological consequences of mankinds interferences. But his photographs must not be read with an eco –political subtext only, most of the time the images are bowing to natures magnificence and abilities to incorporate almost anything we are misdoing. Between 2007 and 2011 Becker was mainly focused on the northern regions of the world, now he is entering new grounds and with it new landscapes. To this point he is mostly known for his works concerned with water and ice, now we are happy to present a new direction which promises to be an exciting endeavour. The exhibition will show a work from our „region of the woods: a diptych of munichs Isarauen, one of the few wild habitats left in the area. Wild thicket is obstructing the view, creating a secretive forest entrance, preserving ist own powerful, selfregulating life.

Inspired by autonomy and power of the forest are the works of american photographer Richard Rothman as well. In 2004 Rothman traveled to northern Californias Redwoods for the first time. Driven by the longing to oppose his own sociocritical, urban portraits with edifying nature, he camped alone in midst of the gigantic Redwood Forest – a three week experience that, in his own words, taught him dignity anew. During his stay he visited the nearby located Crescent City, a city known for its timber and fishing industry, that, with the beginning of a service based society, entered a downward spiral. Shocked by the bleakness of the citys day to day life in harsh contrast to the exuberant beauty of the surrounding nature, he decided to expand his project with portraiture of the city and its inhabitants. This led to an impressive body of work describing the coexisting vulnerability of people and the elemental forces of nature.


W A L D
ARBEITEN VON OLAF OTTO BECKER, MICHAEL LANGE & RICHARD ROTHMAN

Der Wald – eine Form der Landschaft, die für die Menschheit eine besondere Bedeutung einnimmt. Zwar existieren hierzulande fast nur noch Forste und weltweit ist das Sterben der Urwälder längst zum Thema geworden, doch ist der Wald als imaginärer Ort nicht zu zerstören. In vielen Kulturen dient der Wald als Ursprung identitätsstiftender Mythen und Erzählungen. Gerade durch diese ist der Wald letztlich auch in der Realität nicht aus unserem Alltag wegzudenken; er ist für den urbanen Menschen Sinnbild für die Rückkehr des zivilisierten Menschen zur Natur, Ort für Erholung, um inneren Frieden und tieferen Sinn zu finden.

Diesem inneren Ort, den der Wald uns bietet, ist Michael Lange in seinen Bildern auf der Spur. Seit drei Jahren durchstreift er mit seiner Kamera die deutschen Wälder. Dabei ist er eigentlich auf der Suche nach Unorten, die den Wald als Utopie erscheinen lassen. Meist fotografiert Lange in der Dämmerung und bevorzugt bei bedecktem oder sogar regnerischem Himmel. Kein gleißendes Licht lenkt den Betrachter ab, eher ziehen Nebelschwaden ihn in das Bild hinein. Man kann zur Ruhe kommen, die mächtigen Bäume über sich wachen lassen und sich seiner kleinen Rolle in der Natur bewusst werden. Letztlich sind Langes Bilder Metaphern und Vorlagen für Befindlichkeiten und Vorstellungen; Nicht-Orte, die durch Komposition entstehen.

Ganz anders ist die Vorgehensweise Olaf Otto Beckers. Seit 2007 beschäftigt er sich mit den Spuren der Menschen in der Natur. Ausgehend von der Idee der New Topographics der 70er Jahre in Amerika, die menschlichen Einflüsse in der Natur zu dokumentieren, führt er mit seinen Bildern den Betrachtern die ökologischen Folgen der menschlichen Eingriffe vor Augen. Dabei müssen und sollen seine Bilder nicht allein öko-politisch gelesen werden, denn oftmals sind sie auch eine Verbeugung vor der Kraft und Macht der Natur, sich die Eingriffe der Menschen einfach einzuverleiben. Fotografierte Becker zwischen 2007 und 2011 vorwiegend in den nördlichen Regionen der Erde, so zieht es ihn nun hin zu anderen Themenkomplexen. Bisher kennt man seine von Eis und Wasser geprägten Arbeiten und nun freuen wir uns eine andere Seite seiner Arbeit zeigen zu können! Ansichten und Einsichten, die wir voller Spannung erwarten. In unserer Ausstellung wird eine Arbeit aus unseren Breitengraden zu sehen sein: ein Diptychon, entstanden in den Münchner Isarauen, die zu einem der wenigen wilden Biotopen hier zählen. Wildes Lianengewirr versperrt dem Betrachter den Zugang – der Wald ist ein Ort für sich, voller Kraft und Energie sich selbst zu regulieren.

Von der Eigenständigkeit und Kraft des Waldes sprechen auch die Arbeiten des amerikanischen Fotografen Richard Rothman. 2004 reiste er zum ersten Mal in die nordkalifornischen Redwoods, getrieben von der Sehnsucht seinen bisherigen soziokritischen urbanen Portraits endlich Erbauliches gegenüber zu stellen. Drei Wochen kampierte er allein zwischen den überwältigend riesigen Redwood-Stämmen; eine Zeit, von der er im nachhinein sagt, sie habe ihn wieder Demut gelehrt. Letztlich doch an die Zivilisation gebunden, besuchte er das angrenzende alte Fischereiund Holzwirtschafts Städtchen Crescent City, dass sich seit dem Eintritt ins Dienstleistungszeitalter im Niedergang befindet. Schockiert von der Trostlosigkeit des dortigen Lebens, welches in so starkem Kontrast zu seinen positiven Erfahrungen in der Wildnis des Waldes lag, entschied er, sein Projekt um Portraits der Stadtbewohner und der Stadt selbst zu erweitern. Entstanden ist ein eindrucksvolles Konvolut an Bildern, das von der Verletzlichkeit der Menschen und der Urgewalt des Waldes als Stellvertreter der Natur und dem unweigerlichen Zusammenhang zwischen Land und Bewohner erzählt.

Wald
Olaf Otto Becker, ISARAUEN 12 - 2011