Jürgen Schadeberg wurde 1931 in Berlin geboren. Ab 1946 Besuch der Schule für Optik und Phototechnik in Berlin, anschließend Praktikum bei der Deutschen Presse Agentur in Hamburg. 1950 zog er nach Johannesburg, Südafrika und arbeitete dort als Fotograf und Fotoredakteur bis 1959 bei dem Magazin drum, das sich hauptsächlich an die schwarze Bevölkerung wendete. Er war Mentor und Förderer zahlreicher schwarzer einheimischer Fotografen. Schadebergs Haltung stand im Gegensatz zur herrschenden Apartheid Politik in Südafrika, zwangsläufig kam es zu Konflikten mit den Behörden und zu Behinderungen seiner journalistischen Arbeit.

1964 verließ Jürgen Schadeberg Südafrika und arbeitete als freier Fotograf für internationale Magazine. Bis 1968 war er Redakteur von Creative Camera in London. 1969 -72 studierte er Malerei in Spanien und lehrte an mehreren Kunsthochschulen, bevor er 1985 nach Südafrika zurückkehrte. Es entstanden Fotobücher und Dokumentarfilme, die sich mit dem alltäglichen Leben der schwarzen Bevölkerung befassten - in der Zeit des Übergangs bis zum Ende der Apartheid. Heute lebt Jürgen Schadeberg mit seiner Frau und Arbeitspartnerin wieder in Berlin.

Jürgen Schadebergs Fotografien sind weltweit in vielen Sammlungen vertreten, seine Bilder wurden seit 1962 in unzähligen Gruppen- und Einzelausstellungen in Afrika, in den USA und in Europa gezeigt, wie zuletzt in der Ausstellung "Rise and fall of Apartheid" in New York im International Center of Photography.