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MEIN PRAG - JOSEF SUDEK. Der Poet mit der Kamera

Josef Sudek »

MEIN PRAG - JOSEF SUDEK. Der Poet mit der Kamera

Ein Film von Thomas Honickel BR 2002 FASZINATION KUNST

TV:

Bayerisches Fernsehen


Funk & Fernsehen

089-38065145


www.br-online.de

Fachleute zählen den tschechischen Fotografen Josef Sudek (1896-1976) zu den zehn bedeutendsten Fotografen der Fotogeschichte. Sudek fotografierte alle Genres wie Naturaufnahmen, Landschaften, Akte, Portraits oder Stilleben in derselben hohen Qualität, obwohl er im Ersten Weltkrieg seinen rechten Arm verloren hatte und eigentlich nur Fotograf wurde, weil eine Arbeit als Buchbinder nicht mehr möglich war. Sudek gilt als Chronist der Stadt Prag, in der er 1927 ein Fotoatelier einrichtete, "Praha Panoramicka", ein Buch mit Panoramaaufnahmen der Stadt vom Zentrum bis hinaus in die Peripherie, das 1959 erschien, zählt zu den ungewöhnlichsten Fotobüchern überhaupt. Doch letzlich verdankt Josef Sudek, der nur alte Plattenkameras benutzte und Großnegative bis zum Format 30 x 40 cm belichtete, seinen Ruhm den Stilleben von Alltagsgegenständen, die in seinem bescheidenen Gartenatelier entstanden und einer Serie, die den schlichten Titel "Blick aus meinem Fenster" trägt. Als Hitler 1939 Prag besetzte, waren Sudeks fotografische Streifzüge nicht mehr möglich, er entdeckte aber die Fensterscheibe seines Ateliers als Motiv, auf deren Fläche er den Lauf der Jahreszeiten dokumentierte. Thomas Honickel stellt in seinem Film die verschiedenen fotografischen Zyklen Sudeks vor. Ehemalige Assistenten und Anna Fárová, früher Kuratorin am Prager Kunstgewerbemuseum, die seinen Nachlaß erbte, erzählen von seiner Arbeitsweise und von seiner leicht schrulligen Persönlichkeit, die über Jahrzehnte hinweg zum Prager Stadtbild gehörte. Aber der Film begibt sich auch außerhalb von Prag auf die Spuren Sudeks. Jahrelang reiste der Lichtbildner in die Beskiden, um ein Naturschutzgebiet und den Heimatort des Komponisten Leos Janácek zu fotografieren, sowie in das ehemalige Braunkohlegebiet Nordböhmens, wo er die gewaltigen Naturzerstörungen dokumentierte. Josef Sudek wird als Fotograf gezeigt, dessen Handwerkszeug noch aus dem 19. Jahrhundert stammte, dessen Bilderfindungen aber immer ganz und gar modern waren. Redaktion: Henning Weber