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Formationen
Samuel Henne: »untitled (Malraux)« aus »musée imaginaire«, 2012
140 x 100 cm, Fine Art Print
© Samuel Henne

Samuel Henne »

Formationen

Exhibition: 14 Sep – 26 Oct 2013

Fri 13 Sep

Galerie Karin Sachs

Augustenstr. 48
80333 München

089-2011250


www.galeriekarinsachs.de

Wed-Fri 13-18, Sat 13-16

Formationen
Samuel Henne: »musée imaginaire«, Installationsansicht, Kunstverein Hannover, 2013
© Samuel Henne

Samuel Henne
Formationen


Ausstellung: 14. September - 31. Oktober 2013
Eröffnung: Freitag, 13. September 2013, 18 Uhr

Öffnungszeiten zu OPEN ART München: 14./15. September, 11-18 Uhr

In seiner zweiten Einzelausstellung in der Galerie Karin Sachs zeigt der Künstler mehrere Werkreihen, die im März 2013 u.a. auch im Kunstverein Hannover zu sehen waren. Henne hatte hier als Preisträger des Kunstverein Hannover ein zweijähriges Residenzstipendium inne. Samuel Hennes aktuelle, fotografische Arbeiten zeigen eindrückliche, für die Kamera inszenierte Bildkonstruktionen und Bildwelten deren künstlerischen Ausgangspunkt Variationen einzelner Objekte bilden. Im Studio arrangierte Motive werden mittels Setting, Licht- und Farbregie in prägnante, eigenständige Bildkompositionen übersetzt. Im permanenten Wechsel zwischen räumlicher und flächiger Wirkung stellen sie ihre Realität als Konstrukt einer medialen Praxis konsequent zur Schau.

Im Mittelpunkt von Hennes seriell konzipierten Arbeiten steht die Auseinandersetzung mit dem vielschichtigen Wechselverhältnis von Fotografie und Skulptur.

Die Arbeit „something specific about everything“ beispielsweise zeigt im Zentrum ihrer Motive alltägliche Gegenstände, die zu Objekt-Kompositionen zusammengefügt und über die Inszenierung wiederum als Teil der Gesamtkomposition ins Bild überführt wurden. Erst die Fotografie vermag das Zusammenspiel von skulpturaler Assemblage und inszeniertem Setting in eine neue, ausgewogene Bildkomposition zu übersetzen. Zwei horizontal unterteilte Farbfelder bilden im Bildraum den flächigen Hintergrund und stehen im Kontrast zum vormals plastischen Objekt. Die Arbeiten lassen an die Ästhetik von Werbegrafik und Siebdrucken der 1950/60er Jahre denken, spielen aber ebenso mit Traditionen des Stillebens und des Objet trouvé.

“Musée imaginaire“ verortet sich als weitere Werkreihe offenkundig verstärkt kunstgeschichtlich. Henne erschafft in dieser Arbeit Bilder, indem er Seiten von ausgewählten Publikationen zur Skulpturgeschichte ineinander rollt und die fächerartig inszenierten Buchobjekte als Bild im Bild zu abstrakt anmutenden Bildcollagen werden. Der jeweilige Bildband wird in der Aufrechtstellung selbst zur Skulptur innerhalb des Bildraumes, die fotografische Praxis geht in eine bildhauerische über. Die bebilderten eingerollten Buchseiten lassen teilweise erkennen, dass es sich um Skulptur-Abbildungen von Künstlern wie Rodin oder Picasso handelt, schaffen jedoch gleichzeitig eine Brechung in ihrer Rezeption, die durch die horizontal erzeugte Fragmentierung zu einer Abstrahierung der fotografischen Abbildungen innerhalb der Buchseiten führt.

Die Faltungen der semitransparenten Pergamentpapiere im Zentrum der Arbeit "relief folds" lassen unterschiedliche Schattierungen entstehen und fungieren zugleich als auktoriale Spur, die die manuelle Bearbeitung des Ausgangsmaterials nachvollziehbar macht. So sind die Bilder auf eindrückliche Weise konkret und abstrakt zugleich. Sie bewegen sich im Spannungsfeld zwischen gegenständlicher Information und monochromer Abstraktion und suchen bewusst die Nähe zu monochromer wie konstruktivistischer Malerei. Im gleichzeitigen Aufscheinen von Fläche und Volumen entstehen Bilder, in denen Henne mit medialen Festlegungen spielt und die Grenze zwischen Präsentation und Repräsentation, Abstraktion und Gegenständlichkeit immer wieder aufs Neue auslotet und die Referenten zugleich aufleuchten wie verlöschen. (Text unter Einbeziehung von Texten von Ute Stuffer und Berthold Pott)

Formationen
Samuel Henne: »something specific about everything #33«, 2010-2011
70 x 50 cm, Fine Art Print
© Samuel Henne

Samuel Henne: »something specific about everything«, Installationsansicht, Kunstverein Hannover, 2013
© Samuel Henne

Samuel Henne (*1982) Studierte Freie Kunst, mit dem Schwerpunkt Fotografie, an der Hochschule für bildende Künste in Braunschweig und schloss sein Studium 2010 als Meisterschüler von Dörte Eißfeldt ab. Samuel Hennes Arbeiten sind mehrfach ausgezeichnet worden. 2009 beim Vattenfall Fotopreis und beim Aenne-Biermann-Preis für deutsche Gegenwartsfotografie. 2010 erhielt er den Preis des Kunstvereins Hannover und den Meisterschülerpreis der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, zudem war er Preisträger bei »Gute Aussichten – Junge Deutsche Fotografie 2010/2011«. 2011 erhielt er eine Auszeichnung bei der »Plat(t)form 2011« des Fotomuseums Winterthur und zeigte seine Arbeiten in der Shortlist-Ausstellung des internationalen Weldekunstpreis für Fotografie. 2013 wurde Samuel Henne ein Arbeitsstipendium des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur zugesprochen. Seine Arbeiten waren in zahlreichen Ausstellungen und Präsentationen im In- und Ausland zu sehen.

Ausstellungen und Präsentationen(Auswahl): Kunstverein Hannover; Galerie Jette Rudolph, Berlin; Galerie Chaplini, Köln; (2013); Krokus Gallery, Bratislava; Kro Art, Wien; (2012); Deichtorhallen - Haus der Photographie, Hamburg; Fotomuseum Winterthur; Schloss Salder, Salzgitter; Goethe Institut Washington; (2011); Galerie Karin Sachs, München; Darmstädter Tage der Fotografie; Kunstverein Hannover; (2010); Kunstverein Braunschweig; Museum für Photographie Braunschweig; (2009)

Formationen
Samuel Henne: »untitled #03« aus »relief folds«, 2011
80 x 60 cm, Fine Art Print in Betonrahmen © Samuel Henne

Samuel Henne: »relief folds«, Installationsansicht, Kunstverein Hannover, 2013
© Samuel Henne