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Alexanderplatz
Göran Gnaudschun
Mel, Alexanderplatz, 2010

Göran Gnaudschun »

Alexanderplatz

Exhibition: 21 Feb – 30 Mar 2014

Thu 20 Feb 19:00

Haus am Lützowplatz

Lützowplatz 9
10785 Berlin
Tue-Sun 11-18

Haus am Lützowplatz

Lützowplatz 9
10785 Berlin

+49 (0)30-2613805


www.hal-berlin.de

Tue-Sun 11-18

Alexanderplatz
Göran Gnaudschun
Fernsehturm, Alexanderplatz, 2011

Göran Gnaudschun
"Alexanderplatz"


Ausstellung: 21. Februar bis 30. März 2014
Eröffnung: 20. Februar, 19 Uhr

Donnerstag, 20. März 2014, 18.30 Uhr: Lesung von Göran Gnaudschun und Künstlergespräch mit Michael Mauracher von der Fotohof edition.

Auf dem Berliner Alexanderplatz treffen sich die, deren Leben aus dem Gleis geraten ist. Es sind die, die anders geworden sind, oft ohne dass sie es wollten und die mit den Rastern der Gesellschaft nicht klarkommen – unfähig, deren Regeln zu akzeptieren. Einige sind Punks, Skinheads oder haben sich eine andere Schutzidentität zugelegt. Manche würden im normalen Straßenbild nicht weiter auffallen, außer dass sie viel Zeit zu haben scheinen. Etliche sind wohnungslos oder ohne jedes Obdach. Immer wieder sind welche von ihnen in Haft, viele nehmen Drogen, alle trinken sehr viel. Der Alexanderplatz ist für diese Menschen eine Heimat, sie entkommen so der Vereinsamung und holen sich ihren Teil Geborgenheit, wenngleich auch Zärtlichkeit und Gewalt eng beieinander liegen.

Göran Gnaudschun (*1971 in Potsdam) studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und war dort 2001 bis 2003 Meisterschüler von Prof. Timm Rautert. Als freier Fotograf entwickelt Gnaudschun seine Themen in größeren Werkserien, bei denen die Vorgänge hinter oder außerhalb der Bilder mindestens so wichtig sind wie die Fotografien selbst.

Die Serie „Alexanderplatz“ entstand von 2010 bis 2013. Beim Porträtieren der Szene von jungen Ausreißern, Gestrandeten, Wohnungslosen, Punks und Selbstdarstellern war er immer darauf bedacht, eine Form von verschüttet geglaubter Würde und Intensität ans Licht zu bringen. Gnaudschun nähert sich den Dargestellten in einem langen Prozess, der von Empathie und aufrichtigem Interesse an den Menschen geprägt ist. Er fotografiert Situationen, in denen sich Symbolhaftes zeigt, er führt Interviews über die Lebenswege der Protagonisten und reflektiert dabei auch die eigene Rolle als Fotograf. Das Erlebte verdichtet sich bei ihm gleichermaßen in Bildern und Texten.

Alexanderplatz
Göran Gnaudschun
Nicky, Alexanderplatz, 2010

Göran Gnaudschun ist für „Alexanderplatz“ mit dem Lotto Brandenburg Kunstpreis 2012 ausgezeichnet worden. Diese Menschen passen in die Raster der normalen Gesellschaft nicht hinein: weder in die der Arbeitswelt und oft auch nicht in die der sozialen Fürsorge. Kaum einer ist in Berlin aufgewachsen, viele wollten aus der Provinz fliehen, möglichst weit weg: neu sein, anonym sein, die weite Welt ohne einen Cent in der Tasche erleben. Einige treiben sich immer für mehrere Monate in anderen Großstädten Deutschlands herum, andere wollten noch weiter, aber sitzen schon seit Jahren auf dem „Alex“. Zur Ausstellung erscheint das Buch "Alexanderplatz" in der Fotohof edition Salzburg, gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, die Stiftung Kulturwerk der VG Bild-Kunst Bonn und die LAND BRANDENBURG LOTTO GmbH.

Alexanderplatz
Göran Gnaudschun
Sitzecke U 8, Alexanderplatz, 2011