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Blutiger Boden – Tatorte des NSU
 
Theodoros Boulgaridis (41), 15.06. 2005, München, Trappentreustraße © Regina Schmeken, 2015
 

Regina Schmeken »

 

Blutiger Boden - Die Tatorte des NSU

 
17. Juli bis 14. Oktober 2018
 
Gespräch mit der Künstlerin: Sonntag, 16. September 2018, 11 Uhr
mit Michael Buhrs (Villa Stuck)

Podiumsgespräch: Freitag, 05. Oktober 2018, 19 Uhr
  • Siegfried Benker (Vorstand Before e.V. - Beratungsstelle für Betroffene von rechter und rassistischer Gewalt und Diskriminierung)
  • Tunay Önder (Soziologin / Autorin)
  • Annette Ramelsberger (Gerichtsreporterin der Süddeutschen Zeitung)
  • Regina Schmeken
  • Moderation: Ina Krauss (BR)

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.
 
 

Rathausgalerie Kunsthalle

Marienplatz 8, 80331 München
T +49 (0)89-23328408

www.muenchen.de/rathausgalerie
Di-So 11-19 Uhr
Rathausgalerie Kunsthalle
 
 
Blutiger Boden – Tatorte des NSU
 
Mehmet Turgut (25), 25.02. 2004, Rostock, Neudierkower Weg © Regina Schmeken, 2013
 
 
"Das Beklemmendste an diesen Fotografien ist, dass auf ihnen weder die Mörder noch die Mordopfer zu sehen sind. An Schmekens Aufnahmen wirkt gerade das Unauffällige, Banale und Gewöhnliche unheimlich." (Hans Magnus Enzensberger)

Als Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) bezeichnete sich eine rechtsextreme terroristische Vereinigung. Innerhalb von sieben Jahren ermordeten Mitglieder des NSU zehn Menschen in verschiedenen deutschen Städten. Die Getöteten waren neun Männer türkischer und griechischer Herkunft, die in Deutschland lebten und arbeiteten, sowie eine Polizistin. Weitere Menschen wurden bei zwei Sprengstoffanschlägen des NSU zum Teil schwer verletzt. Am 4. November 2011 wurde die Gruppe aufgedeckt. Angehörige der Mordopfer, Betroffene der Anschläge und die Öffentlichkeit erfuhren erstmals von der Existenz des NSU.

Die großformatigen Schwarzweißaufnahmen Regina Schmekens nehmen uns mit an die Tatorte. Sie zeigen die verstörende Normalität der Schauplätze von Hass und Gewalt inmitten deutscher Städte. Der Ausstellungstitel bezieht sich auf diese Orte, aber auch auf die nationalsozialistische Propagandaformel "Blut und Boden" und damit auf die Überzeugung der Nationalsozialisten, dass sich ein "gesunder Staat" auf der Einheit von Volk und Boden gründet. Die Verbrecher des NSU beriefen sich auf diese Ideologie und hielten sich für berechtigt, Menschen zu töten.

Die Ausstellung versucht das Ungeheuerliche der Taten zu reflektieren und macht deutlich: Die Attentate waren nicht allein Angriffe auf unsere Mitbürger, es waren Angriffe auf universelle Menschenrechte und damit auf unsere gesamte Gesellschaft. Nachdem die Fotoarbeiten in 2016 im Militärhistorischen Museum in Dresden und in Berlin in 2017 im Martin-Gropius-Bau zu sehen war, ist die Rathausgalerie Kunsthalle München die erste Station in einer Stadt in der der NSU zwei Menschen ermordete, 2001 Habil Kiliç und Theodoros Boulgaridis in 2005.
 
 
Blutiger Boden – Tatorte des NSU
 
Enver Şimşek (38), 09.09.2000, Nürnberg, Liegnitzer Straße © Regina Schmeken, 2015
 
 
Katalog zur Ausstellung:
Hatje Cantz Verlag
Regina Schmeken: Blutiger Boden. Die Tatorte des NSU
Hrsg. Militärhistorisches Museum der Bundeswehr, Dresden
Texte von Hans Magnus Enzensberger, Barbara John, Gorch Pieken, Katja Protte, Annette Ramelsberger, Feridun Zaimoglu
Deutsch, ca. 144 Seiten, ca. 80 Abb., 30,50 x 22,00 cm, Halbleinen
Gestaltung von Marc Naroska
35 Euro, ISBN 978-3-7757-4158-3

Außerdem verlegte die Bundeszentrale für Politische Bildung die Publikation:
Regina Schmeken: Blutiger Boden. Die Tatorte des NSU
in der Schriftenreihe, Bd. 10124, Mai 2018

Regina Schmeken, geboren 1955, fotografiert seit Mitte der siebziger Jahre. Seit 1980 werden ihre Fotografien ausgestellt. Sie erhielt nationale und internationale Auszeichnungen, u.a. den Dr.-Erich-Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie, sowie den "Prix de la Critique" der Rencontres Internationales de la Photographie in Arles. Schmeken gehört zu den renommiertesten deutschen Fotografinnen der Gegenwart.
 
 
Blutiger Boden – Tatorte des NSU
 
22 Verletzte und Schwerverletze, 09.06.2004, Köln, Keupstraße © Regina Schmeken, 2015
 
 
Die Exponate wurden der Rathausgalerie Kunsthalle dankenswerter Weise vom Militärhistorischen Museum Dresden zur Verfügung gestellt.
 
 
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© 17 Aug 2018 photography-now.com
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Editor: Claudia Stein & Michael Steinke
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