"Spasibo", ein fotojournalistisches Essay über das Land Tschetschenien des italienischen Fotografen Davide Monteleone, ist die zweite Ausstellung im neuen Domizil des Fotografie Forum Frankfurt in der Braubachstraße 30–32 in Frankfurt am Main.

Dem italienischen Fotografen Davide Monteleone (*1974) wurde mit dem Gewinn des 4. Carmignac Gestion Photojournalism Award die Realisierung der scharfsinnigen Dokumentation über die tschetschenische Kultur und Identität ermöglicht. Nach den ersten erfolgreichen Ausstellungen durch die Fondation Carmignac in der Chapelle de l’Ecole des Beaux-Arts de Paris, 2013; und diesen Sommer bei Rencontres d’Arles 2014, ist das Projekt zum ersten Mal in Deutschland vom 30. August bis zum 28. September 2014 im Fotografie Forum Frankfurt zu sehen.

Die Ausstellung „Spasibo“ („Danke“) zeigt eine Auswahl an Schwarzweißfotografien von tschetschenischen Straßenszenen und Landschaften sowie Porträts. Die Fotografien werden von Kurztexten mit Hintergrundinformationen zu den abgebildeten Szenen, zum Land und seinen Facetten begleitet.

Monteleone kennt die Region. Ab 2001 ist er in Moskau für die Agentur Contrasto tätig gewesen und lebte später abwechselnd in Rom und Moskau. Sein Projekt „Red Thistle“ über den Kaukasus wurde 2011 mit dem European Publishers Award ausgezeichnet.

2003 reiste Davide Monteleone zum ersten Mal für einen Pressebesuch nach Tschetschenien. Bei einem weiteren Besuch im Jahr 2007 sah er bereits, wie sehr sich das Land durch die vielen Investitionen aus Russland verändert hat. Für sein Projekt „Spasibo“ verbrachte Monteleone die Zeit von Januar bis April 2013 in Tschetschenien und dokumentierte das Leben und die Leute in einem Land, das durch das autokratische Regime von Präsident Ramsan Kadyrow geprägt ist. Verdeckt von den Vorzügen des Wohlstands und einer trügerischen Ruhe, werden die tiefe Verunsicherung und die Einschränkungen im wahren Leben der Tschetschenen im Verborgenen gehalten.

Bei seiner Reise quer durch das Land, durch große Städte wie auch kleine Dörfer, durch die Berge und Wälder, bei den vielen persönlichen Kontakten zu den Menschen vor Ort verschaffte sich Monteleone einen guten Überblick über die komplexe und durch Einschränkungen geprägte Welt der Tschetschenen. Herausgekommen ist eine fotografische Dokumentation, deren Bildgewalt für sich spricht.