Eva Engelbert »
In the field
Exhibition: 14 Nov 2014 – 10 Jan 2015
Galerie im Traklhaus
Waagplatz 1a
5020 Salzburg
Tue-Fri 14-18, Sat 10-13
Kunst im Traklhaus
Waagplatz 1a
5020 Salzburg
+43 (0)662-80422149
traklhaus@salzburg.gv.at
www.traklhaus.at
Tue-Fri 14-18, Sat 10-13
Eva Engelbert
In the field
Ausstellungsdauer: 14. 11. 2014 – 10. 1. 2015
Eva Engelbert verbindet die Medien Fotografie, Video und Installation und beschäftigt sich mit speziellen Eigenheiten von Orten und sozialen Strukturen.
Die Fotoserie „Versammlung“ zeigt exotische Tierskulpturen, die in den 50er und 60er Jahren von der Stadt Wien in Auftrag gegeben, in vielen Gemeindebauten aufgestellt wurden. Sie sollten eine Vorstellung der „Ferne“ vermitteln. Verstreut über die ganze Stadt, oftmals hinter Lifteinbauten oder sonstigen architektonischen Ergänzungen versteckt, überleben sie still die Zeit. Die mit „Zugvogel“ betitelte Arbeit zeigt auf einem Beton-Sockel den Überrest einer gestohlenen Gänse-Brunnenskulptur des Bildhauers Alois Heidel von 1958/59, die einst zusammen mit zwei anderen Gänsen im Johann-Kaps-Hof im 20.Bezirk stand und sich heute im Depot des MUSA befindet.
Die Fotografien „Tokyo Blue“ und „Congo Blue“ zeigen aufgespannte blaue Farbfolien im Gelände des Wiener Nordbahnhofs – einst wichtiger Bahnhof der Monarchie und heute Ort des Übergangs von der Brache zum neuen Stadtteil. Über die Namensherkunft der Blautöne „Tokyo Blue” und „Congo Blue” (Produkte eines gängigen Filtersystems für Lichtdesign, Fotografie und Architektur) ist kein direktes Wissen vorhanden. Den Farbtönen wurde scheinbar kontextlos ein Ort zugeschrieben. Dies veranlasste die Künstlerin zur philosophischen Frage: Welches Blau hätte der Ort der Aufnahmen in Wien, würde man ihn zu einer Farbe machen?
Ergänzt wird die Ausstellung durch ein Video „The golden room“, das die Künstlerin auf der Festung Hohensalzburg gedreht hat, als dort mit der Restaurierung der Fürstenzimmer begonnen wurde. Das grelle Licht der Baustrahler irritiert den Betrachter. Im Hintergrund läuft eine englische Audioguide-Aufnahme, der alte Originaltext wurde vom indischen Künstler Sarnath Banerjee neu eingesprochen. Während das Kameraauge ganz langsam den Arbeitsbereich der Restauratoren abtastet spricht der Guide über spezielle Details im Raum, die jedoch im Video nicht zu sehen sind. Durch dieses Auseinanderdriften von Bild und Text entsteht eine befremdliche Spannung.
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem MUSA (Museum, Startgalerie, Artothek, Wien), wo die Arbeiten schon vorher zu sehen waren.
Eva Engelbert wurde 1983 in Wien geboren, wo sie lebt und arbeitet.
Sie studierte Fotografie an der Universität für angewandte Kunst in Wien und an der École Nationale Supérieure des Arts Décoratifs in Paris.
Ihre Arbeiten wurden in vielen Ausstellungen präsentiert, unter anderem in der Fotogalerie WUK, Wien (2013); IG Bildende Kunst, Wien (2013); Kunstraum Lakeside, Klagenfurt (2012); galerie5020, Salzburg (2011); Kunstraum NOE, Wien (2010).