Ingar Krauss »
Clara-und-Eduard-Rosenthal-Stipendiat für Bildende Kunst
Exhibition: 9 Jan – 8 Mar 2015
Fri 9 Jan 19:30
VILLA ROSENTHAL
Mälzerstr. 11
07745 Jena
03641-49-8270
villa.rosenthal@jena.de
www.villa-rosenthal-jena.de
Mon-Fri 13-17
Ingar Krausss
Clara-und-Eduard-Rosenthal-Stipendiat für Bildende Kunst
Ausstellung: 9. Januar bis 8. März 2015
Die Ausstellung zeigt aktuelle Werke des Clara-und-Eduard-Rosenthal-Stipendiaten für Bildende Kunst Ingar Krauss.
Der 1965 in Ost-Berlin geborene Künstler ist eine Ausnahmeerscheinung im Bereich der zeitgenössischen Fotografie. Begann er Mitte der 90er Jahre als Autodidakt, so kann Ingar Krauss heute auf Ausstellungsbeteiligungen in namhaften Institutionen wie in der Hayward Gallery London, im Musée de l’Elysée Lausanne, im Palazzo Veccio in Florenz oder im ICP (International Center of Photography) New York verweisen.
In der Villa Rosenthal sind noch bis zum 8. März ungewöhnliche Stilleben zu sehen, die im Zusammenhang mit seiner Beschäftigung mit frühromantischen Naturkonzepten und eigenen Expeditionen in das Reich der Jenaer Gärten und deren Pflanzenwelt stehen.
Ausgehend vom romantischen Motiv der Selbsterkenntnis durch die Naturbetrachtung finden sich in seinen robust-poetischen Bildern Früchte,
Gemüse und andere Gewächse, die ihrer natürlichen Umgebung enthoben sind. Derart isoliert erscheinen sie uns neu und seltsam; Krauss selbst spricht vom "Eigensinn" seiner Objekte. Neben den Motiven verweisen die Ölfarben in gedämpften Tönen, mit denen er seine Schwarzweiß-Fotos bearbeitet, auf eine Tradition des Stillebens, die er durch Tiefe, Farbigkeit und Konsequenz der Komposition reflektiert.
Ingar Krauss’ Werke knüpfen an die ausgeklügelten Bezugs- und Bedeutungssysteme von Gegenständen an, die man seit der niederländischen
Stillebenmalerei des 17. Jahrhunderts kennt. Pendelnd zwischen Heiterkeit und Vergänglichkeit werden sie durch die Hand des Fotografen symbolisch aufgeladen. Es sind aufrichtige und stille Naturobjekte, die in den Raum zu wachsen scheinen und somit weniger in der Tradition des memento mori stehen, als vielmehr das Leben selbst verkörpern. (Text: Dr. Caroline Buchartowski)