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Fette Beute. Reichtum zeigen
Paolo Woods: On the building site of the Imboulou dam, Republik Kongo
aus der Serie Chinafrica, 2007, Archival Pigment Print auf Aluminium, 80 x 80 cm
© Paolo Woods/INSTITUTE

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Fette Beute. Reichtum zeigen

Paolo Woods spricht mit der Kuratorin Esther Ruelfs

Artist Talk:

Thu 8 Jan 19:00

Museum für Kunst und Gewerbe

Steintorplatz
20099 Hamburg
Tue-Sun 10-18, Thu 10-21

Museum Kunst & Gewerbe

Steintorplatz
20099 Hamburg

+49 (0)40-428134-880


www.mkg-hamburg.de

Tue-Sun 10-18, Thu 10-21

Künstlergespräch mit Paolo Woods

am 8.1.15 im Rahmen der Ausstellung "Fette Beute. Reichtum zeigen"
Ausstellung bis 8. Februar verlängert

Paolo Woods spricht mit der Kuratorin Esther Ruelfs im Rahmen der Ausstellung "Fette Beute. Reichtum" zeigen über seine Arbeit, in der er sich mit den Konsequenzen der Globalisierung auseinandersetzt. Vor allem die Darstellung von Reichen und von Wohlstand, vor allem in Schwellenländern, ist Thema seiner Arbeiten. 2006 entsteht seine Arbeit über reiche Russinnen, 2008 fotografiert er eine Reihe über die chinesischen Nouveau Riches und 2010 über die öffentlichkeitscheue Elite Haitis. In der Ausstellung Fette Beute. Reichtum zeigen sind Fotografien aus seinem Projekt "Chinafrica" von 2007 zu sehen. Das Gespräch findet in englischer Sprache statt. Die Ausstellung Fette Beute beleuchtet die Darstellung von Reichtum und die Selbstinszenierung Reicher in der Fotografie und den Massenmedien. Aufgrund des großen Interesses wurde die Schau bis zum 8. Februar 2015 verlängert.
Für das Projekt Chinafrica (2007), das Teil der Ausstellung Fette Beute. Reichtum zeigen ist, untersuchte Paolo Woods zwei Jahre lang die Expansion Chinas in Afrika. Die Publikation China Safari, die er mit den Journalisten Michel Beuret und Serge Michel veröffentlichte, zeigt, dass die Überschwemmung des Kontinents mit chinesischen Unternehmen und Arbeitern nicht nur eine Folge der Globalisierung ist, sondern Teil des Prozesses ist. In Chinafrica dokumentiert Woods das Aufeinandertreffen zweier Kulturen, die sich aus wirtschaftlichen Interessen miteinander arrangieren. Als Gegenleistung für hohe Darlehen exportiert China wertvolle Rohstoffe aus Afrika, um anschließend die verarbeiteten Güter gewinnbringend wieder einzuführen. Dieses System erinnert an die frühere Ausbeutung von Kolonien durch die europäischen Staaten. Die Hierarchie zwischen afrikanischen und chinesischen Arbeitern, die meist besser ausgebildet sind und höhere Löhne erhalten, finden sich koloniale Gesten in den Inszenierungen wieder. Mit seiner Serie Nouvelles Russes (2006) porträtiert Paolo Woods die weibliche russische Führungsschicht und verhandelt damit die unausgesprochene Verbindung von Geld, Macht und Männlichkeit. Seine Fotografien zeigen, wie sich die „neue Frau“ im Setting des Reichtums zwischen den Konsumobjekten des Kapitalismus wie teuren Autos und Antiquitäten positioniert. Und welche neuen Bilder er mit diesen Frauen entwirft, die in börsennotierten Unternehmen arbeiten oder sich als Unternehmerinnen mit Fitnessstudios durchgesetzt haben.

Das Künstlergespräch widmet sich neben diesen beiden Arbeiten einer Serie aus einem Land, das im Fotojournalismus vor allem für seine Armut bekannt ist. Der Umzug nach Haiti veranlasste Woods 2012 zu seiner Arbeit Haiti. Treasure Islands über die reiche Elite eines der ärmsten Länder der westlichen Welt.

Paolo Woods wurde 1970 in Amsterdam als Sohn einer holländischen Mutter und eines kanadischen Vaters geboren. Er wuchs in Italien auf, lebte später in Paris und zurzeit auf Haiti. In Florenz betrieb Paolo Woods zunächst eine eigene Galerie mit Schwerpunkt Mode- und Kunstfotografie, bevor er sich 1998 der Dokumentarfotografie zuwandte. Seine Arbeiten sind in internationalen Einzel- wie Gruppenausstellungen zu sehen und erscheinen in zahlreichen internatio-nalen Magazinen, darunter Time, Newsweek, Le Monde oder Geo.