Ken Heyman »
Popartporträts
Exhibition: 10 Jan – 8 Mar 2015
Sat 10 Jan 16:00
Forum für Fotografie
Schönhauser Str. 8
50968 Köln
Wed-Fri 14-18 . Sat 12-18 . Sun 12-16
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Ken Heyman
"POPARTPORTRAITS"
Ausstellung: 10. Januar bis 8. März 2015
Eröffnung: Samstag, 10. Januar, 16 Uhr
Noch vor der Publikation des Buches "Andy Warhol, Giant Size" war Ken Heyman in der New Yorker Szene bereits von höchster Stelle "geadelt" worden. Zusammen mit Minor White, Jerome Liebling, Georg Kause und Garry Winogrand hatte der Leiter des Fotografie Departments des Museums of Modern Art (MoMA) Arbeiten von ihm 1963 in der Ausstellung Five Unrelated Photographers präsentiert. Edward Steichen bezeichnet ihn in diesem Zusammenhang als den "most important photographer to emerge in the last ten years".
Ken Heymans fotografischer Schwerpunkt ist eigentlich nicht die New Yorker Kulturszene. Der 1930 in New York geborene Fotograf studierte am Columbia College und publizierte bereits als Student im LIFE Magazin. In seinem zentralen Interesse standen überwiegend soziale Themen in der globalen Welt. Er studierte Anthropologie bei Margaret Mead und bereiste nach eigenen Angaben sechzig Länder dieser Welt. Aus diesen vielen Reisen stammt das Bildmaterial, das er 1983 für seinen Bildband "The World's Family" auswählte. Das Buch ist eine bewusste Hommage und Fortführung von Edward Steichens Ausstellung und dem Katalog "Family of Man 1954/1955". In seinem ersten Buch "Willie" von 1963 dokumentierte Heyman das Leben eines vier Jahre alten Jungen, der als Sohn einer Prostituierten aufwächst, mit der Methode eines ethnologischen Fotografen.
Aus einem vergleichbaren ethnologischen Blickwinkel sind wohl auch die Fotografien entstanden, die Ken Heyman im Auftrag des Buchautors John Rublowsky 1964 für das Buch "Pop Art" machte. Für ihn persönlich ist es ein seltsamer Weg des Schicksals, dass diese Aufnahmen aus der New Yorker Kunstszene ihn berühmter machten, als seine sozialengagierten Arbeiten. Rublowskys Auftrag an Heyman war, die fünf wichtigsten Künstler der amerikanischen PopArt im Atelier, zu Hause und bei öffentlichen Gelegenheiten, insbesondere Vernissagen, zu fotografieren. Die Auswahl fiel auf Roy Lichtenstein, Claes Oldenburg, James Rosenquist, Tom Wesselmann und Andy Warhol.
Auf vielen Fotografien ist gut zu sehen, an welchen Themen die Künstler zu dieser Zeit arbeiten. Die Atelierbilder von Roy Lichtenstein posieren vor Bildern seiner Girls-Serie, the nurs. Atelier, Malwerkzeug und Staffeleien werden minutiös erfahrbar. Unübersehbar ist die Freude am kreativen Prozess, ohne jede elitäre Selbstquälung. Claes Oldenburg spielt mit Masken und überdimensionierten Ohren und Brüsten und seinem Floor Cake aus dem Jahr 1962 herum, Wesselmann beschäftigt sich mit einem seiner Still Lifes, und seine Bathroom Collage ist vom Entstehungsprozess bis zur Installation in einer Sammlerwohnung zu verfolgen. Rosenquists Bild Taxi ist zu erkennen, angeschnitten auch sein Bild President Elect mit der Darstellung Kennedys, das später vom Guggenheim Museum angekauft werden wird. Und überragend präsent sind die immer wiederholten Selbstinszenierungen des jung aussehenden Andy Warhol, der aber damals immerhin schon 36 Jahre alt war. Dass wir sein Gesicht älter in Erinnerung haben, liegt an den unzähligen später fotografierten Bildern, von all den Fotografen, die nach Ken Heyman noch in die Factory kommen sollten und ihren Teil dazu beitrugen, dass Andy Warhol fast so häufig oder noch häufiger als der amerikanische Präsident Lyndon B. Johnson fotografiert wurde.
Ken Heyman hat dem Galeristen Norbert Bunge diese frühen Vintage Fotografien der amerikanischen PopArt zur Verfügung gestellt. Die einzigartigen und detaillierten Dokumente der Kunstgeschichte der amerikanischen PopArt werden erstmals in Deutschland gezeigt. Im September/Oktober 2014 fand in der Galerie Argus Fotokunst, Berlin eine erste Ausstellung statt, eine umfangreichere Präsentation nun im Forum für Fotografie, Köln.