Edward Steichen »
IN HIGH FASHION
Exhibition: 18 Feb – 24 May 2015
Tue 17 Feb 19:00
WestLicht. Schauplatz für Fotografie
Westbahnstr. 40
1070 Wien
Tue, Wed, Fri 14-19, Thu 14-21, Sat, Sun 11-19
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Edward Steichen
"IN HIGH FASHION"
Exhibition: 18 February – 24 May, 2015
Opening: Tuesday, 17 February, 7 pm
Edward Steichen (1879-1973) is one of the most prolific and influential figures in the history of photography. His pictures for Vogue and Vanity Fair are among the icons of photography in the 20th century.
The 200 unique vintage prints from the Condé Nast Archive presented in the exhibition "Edward Steichen. In High Fashion" are displayed for the first time in Austria at WestLicht. Museum for Photography.
Edward Steichen was already a famous painter and photographer on both sides of the Atlantic when, in early 1923, he was offered one of the most prestigious and certainly the most lucrative position in photography’s commercial domain – that of chief photographer for Condé Nast’s influential and highly regarded magazines Vogue and Vanity Fair. Summoning up his exceptional talents, and fired with prodigious enthusiasm, Steichen spent the next fifteen years showcasing the culture of that era and its most prominent exponents from the realms of literature, journalism, dance, sport, politics, theatre and film. It was for his images of haute couture, though, that Steichen remains best known.
Compared with his predecessors, Steichen accomplished a stylistic leap in fashion photography equal in magnitude to the transition from silent pictures to sound. He abandoned his artistic beginnings in photographic Impressionism, Art Nouveau and Symbolism to become – for those fifteen years, at least – the greatest photographer of Art Déco and the originator – no less – of glamour photography.
In addition to stunning fashion photographs, from Worth and Poiret to Chanel and Schiaparelli, the Steichen archive at Condé Nast, New York, contains magnificent portraits – of Greta Garbo, Cecil B. DeMille, Winston Churchill, Fred Astaire, Gary Cooper, Marlene Dietrich, George Gershwin, Frank Lloyd Wright, Amelia Earhart and hundreds of other celebrities.
Since the 1930s, however, no more than a handful of these prints have been exhibited or published. The period represents the high point in Edward Steichen’s photographic career, and the work he did for Condé Nast’s influential magazines are among the most striking creations of twentieth-century photography.
An exhibition by the Foundation for the Exhibition of Photography Minneapolis/New York City/Paris/Lausanne, in cooperation with WestLicht. Schauplatz für Fotografie.
The exhibition is complemented by a contemporary intervention of the Vienna based artist Caroline Heider (*1978). Heider works with appropriated images, among them fashion photographs from Vogue issues from the Steichen years, which she reproduces and folds with a few creases to create unlikely bodies as a means of image criticism. Her appropriations question the common modes of representation. By layering the folds, disparate elements within the photographs are matched, peripheral elements become central, glances disappear beneath the veil of the folds.
Edward Steichen
"IN HIGH FASHION"
Ausstellung: 18. Februar bis 24. Mai 2015
Eröffnung: Dienstag, 17. Februar, 19 Uhr
Eine Ausstellung der Foundation for the Exhibition of Photography Minneapolis/New York City/Paris/Lausanne in Kooperation mit WestLicht.
Greta Garbo, Marlene Dietrich, Winston Churchill, Katherine Hepburn, Charlie Chaplin, Joan Crawford, Gloria Swanson, Cecil B. De Mille, George Gershwin, Fred Astaire, Gary Cooper, Maurice Chevalier – sie alle und viele mehr hat Edward Steichen (1879-1973), einer der bedeutendsten Fotopioniere des 20. Jahrhunderts, für Vogue und Vanity Fair vor seiner Kamera in Szene gesetzt. Das Fotomuseum WestLicht widmet sich mit der Ausstellung Edward Steichen. In High Fashion den Jahren von 1923 bis 1937, in denen Steichen als Cheffotograf des Condé Nast Verlags die Mode- und Magazinfotografie revolutionierte. Rund 200 seltene Vintage-Prints aus dem Condé Nast Archiv führen das eindrucksvoll vor Augen.
Bereits zu Beginn seiner Laufbahn war Steichen einer der wichtigsten Proponenten des Piktorialismus, jener vom Impressionismus beeinflussten Strömung, die mit Edeldruckverfahren die Fotografie als vollwertiges künstlerisches Ausdrucksmedium der Malerei an die Seite zu stellen suchte. In den Jahren des Ersten Weltkriegs etablierte er sich als Vorreiter einer sachlichen Fotografie. 1923 trat er dann als Cheffotograf von Vogue und Vanity Fair eine Stelle an, die zu den renommiertesten im Bereich der kommerziellen Fotografie zählte. In den kommenden 15 Jahren setzte er gänzlich neue Maßstäbe in diesem Metier. Für die Condé Nast Magazine fotografierte Steichen die bekanntesten Persönlichkeiten aus Film, Theater, Musik, Literatur, Journalismus, Tanz, Sport und Politik, vor allem aber auch die Kreationen der Haute Couture, und schuf so ein einzigartiges Oeuvre. Selbstbewusst setze er durch, dass seine Arbeiten nur unter Nennung seines Namens, als Autorenfotografie, publiziert werden durften. Die Zeit der 1920er- und 1930er-Jahre gilt heute als Steichens wichtigste Schaffensphase, die viele der bekanntesten Fotografien des 20. Jahrhunderts hervorbrachte.
Steichen verzichtete dabei, anders als etwa Man Ray und Erwin Blumenfeld, auf avantgardistische Stilelemente und ließ die künstlerischen Einflüsse seines Frühwerks wie Impressionismus, Jugendstil und Symbolismus hinter sich. Er entwickelte eine ganz neuartige professionelle Bildsprache, die sich weltmännisch, elegant und mit oft unterkühlter Erotik ganz im Geist des Art déco präsentierte. Wie auf einem Filmset arbeitete er dabei mit einem großen Team von Mitarbeitern, das für Bühnenaufbau und Ausleuchtung, Styling und Makeup verantwortlich war. Steichen komponierte bildnishaft, dekorativ verfremdend, schnappschussartig oder nüchtern realistisch. Das am Modell wie an einer Modepuppe drapierte Kleid hatte bei ihm ausgedient. Er arrangierte Situationen, inszenierte Settings, in denen die Persönlichkeit des Modells in den Mittelpunkt rückte, die Mode nur noch als Attribut zur Wirkung kam. Fashionaufnahmen wurden so zu Porträtfotografie. Indem er die bis dato anonymen Mannequins als wiedererkennbare Persönlichkeiten ins Bild rückte, ebnete er auch jenen Supermodels den Weg, die dann spätestens ab den 1990er-Jahren ins große Rampenlicht der Modewelt traten.
Edward Steichen wurde 1879 als Edouard Jean Steichen in Luxemburg geboren. Im Alter von zwei Jahren wanderte seine Familie in die USA aus. Von 1894 bis 1898 studierte er Kunst in Milwaukee, von 1906 bis 1914 ging er zum Studium der Malerei nach Paris. Als Fotograf war Steichen Autodidakt. 1905 gründete er gemeinsam mit Alfred Stieglitz, der ihn schon früh als Fotograf förderte, in New York die „Little Galleries of the Photo-Secession“, auch „291“ genannt. Hier wurden neben Fotografien auch Werke von Pablo Picasso, Henri Matisse oder Paul Cézanne ausgestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Edward Steichen Direktor der fotografischen Abteilung des New Yorker Museum of Modern Art und kuratierte die berühmt gewordene Fotoausstellung The Family of Man (1955). Im März 1973 starb Edward Steichen wenige Tage vor seinem 94. Geburtstag.
Die Ausstellung wird ergänzt durch eine zeitgenössische Intervention der in Wien lebenden Künstlerin Caroline Heider (*1978). In ihren Arbeiten greift sie vorgefundenes Bildmaterial auf und macht sich dieses vermittels vielfältiger Strategien zu eigen – so auch Modefotografien aus der Vogue der Steichen Ära, die sie reproduziert und mit wenigen Knicken zu unwahrscheinlichen Körpern formt. Heiders Aneignungen hinterfragen die gängigen Modi der Repräsentation. Durch das Schichten der Faltung kommt Disparates zur Deckung, stülpen sich Peripherien ins Zentrum, verschwinden Blicke im Verborgenen.