Seiichi Furuya »
WAS WIR SEHEN. DRESDEN 1984-1985
Exhibition: 2 Apr – 31 May 2015
Wed 1 Apr 19:30
Kunsthaus Dresden
Rähnitzgasse 8
01097 Dresden
+49 (0)351-8041456
kunsthaus@dresden.de
www.kunsthausdresden.de
Tue-Thu 14-19, Fri-Sun 11-19
SEIICHI FURUYA
"WAS WIR SEHEN. DRESDEN 1984-1985."
In Kooperation mit den Technischen Sammlungen der Stadt Dresden und der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig
Ausstellung: 2. April bis 31. Mai 2015
Er
Das fotografische Werk wie auch das Leben Seiichi Furuyas verbinden sich Mitte der achtziger Jahre auf einzigartige Weise mit dem Alltagsleben und der gesellschaftlich-politischen Entwicklung der damaligen DDR und insbesondere mit Dresden. Die Fotografien des in Japan geborenen Furuya beleuchten das Verhältnis zwischen individueller und politischer Geschichte und berühren unser Verständnis von Zeitgenossenschaft und Erinnerung in einem übergreifenden Sinne. Mit der Erinnerung an das gemeinsame Leben mit seiner jungen Familie und den Verlust seiner Frau durch Suizid, reflektiert Furuyas Werk auch ein integriertes Verständnis der biografischen und zeitgeschichtlichen Ereignisse im Zusammenhang mit dem politischen Systemwechsel in Staaten Mittel- und Osteuropas.
Gesehen mit den Augen eines Fotografen, der diesem politischen System und dieser Kultur fremd gegenübersteht und zugleich in dieser Fremde die Intimität, tiefen Ängste und glücklichen Momente seiner Familie erlebt und festhält, ermöglichen die in Dresden 1984 und 1985 entstandenen Aufnahmen Furuyas einen einzigartigen Blick in die Geschlossene Gesellschaft1 der sozialistischen Republik. Ausgebildet als Architekt und Fotograf zog Seiichi Furuya zunächst nach Österreich und nahm zur Absicherung des Lebensunterhalts eine Tätigkeit als Übersetzer für eine japanische Baufirma auf. Diese führte das junge Paar und ihren dreijährigen Sohn in die damalige DDR – 1984/85 nach Dresden.
"Was wir sehen. Dresden 1984 – 1985" im Kunsthaus Dresden zeigt mit einer Auswahl von über 70 Farb- und Schwarzweißaufnahmen und einer Diainstallation das zentrale und bis heute in einem fortlaufenden künstlerischen Verarbeitungs- und Archivierungsprozess befindliche Werk Seiichi Furuyas am Ort seiner Entstehung. Die für die Ausstellung ausgewählten Motive werden zum großen Teil erstmals präsentiert und ergänzen das bisher vorliegende Bildmaterial zu Dresden in den achtziger Jahren.
In den durch die sozialistische Architektur und den typischen Kleidungsstil dieser Zeit geprägten urbanen Motiven Dresdens, der Prager Straße, dem Dresdner Zoo oder auf dem Rummelplatz durchdringen sich die politischen und privaten Räume und Umstände dieser Zeit.
Zwischen den Aufnahmen seiner Frau Christine mit lächelndem oder in sich verschlossenem Gesichtsausdruck, ihrer schlanken Figur in der Kulisse der sozialistischen Repräsentationsarchitektur oder auf dem Spielplatz, einem sonnendurchstrahlten zeittypischen Interieur und dem zwischen Ruinen in der Dresdner Innenstadt spielenden Sohn entstehen schwebende, "mögliche" Beziehungen.