Jeffrey Silverthorne »
From The Ferryman’s Notebook
Exhibition: 2 May – 21 Jun 2015
Fri 1 May 18:00 - 21:00
Jeffrey Silverthorne
"From The Ferryman’s Notebook"
Ausstellung: 2. Mai bis 21. Juni 2015
Eröffnung: Freitag, 1. Mai, 18-21 Uhr
"From the Ferryman’s Notebook" ist seit zwanzig Jahren die erste Einzelausstellung in Deutschland des in Honolulu geborenen Amerikaners Jeffrey Silverthorne (*1946). Sein fotografisches Werk besticht durch die pointierte Darstellung existenzieller Lebensfragen: Identität, Geschlecht, Liebe, Gewalt, Sexualität und Tod. In der Auseinandersetzung mit antiken Dramen sowie im Horizont der malerischen Tradition entstand über die Jahrzehnte ein umfassendes Œuvre, das internationale Anerkennung genießt.
Die Ausstellung präsentiert eine Auswahl aus drei Werkgruppen, deren künstlerischer Ursprung bis in die 1960er Jahre zurück reicht. Mit der Serie der "Silent Fires" interpretiert Silverthorne die antike Sage von Orpheus und Eurydike in theatralischer Manier. Zahlreiche Schwarzweißfotografien definieren die Rahmenhandlung des neu dramatisierten Stoffes. Darin finden sich außerdem Szenen eingebettet, in welchen die aus Märchen bekannte Figur des »Schwarzen Mannes« eine besondere Rolle spielt. Sein Charakter gilt als äußerst zwiespältig.
Die von Silverthorne unter dem Titel »Sandwich« gruppierten Fotografien umfassen sowohl Schwarzweiß- als auch Farbaufnahmen in unterschiedlichen Bildformaten. Der Begriff Sandwich bezieht sich bei dieser Werkgruppe auf die analoge Technik, je zwei Negative oder Diapositive als ein Einzelbild zu entwickeln, wodurch sich zwei Realitätsebenen überlagern. Anhand dieser Simultandarstellungen spielt der Künstler wiederholt die sein Werk bestimmenden Themen durch. Er erreicht Bildfindungen, deren Inhalte widersprüchlich, teilweise verstörend, traumatisch und dennoch in sich schlüssig sind.
Seit etwa 2004 beschäftigt sich Jeffrey Silverthorne zunehmend mit dem Thema "Alter" respektive dem »Altern« – sei es vor dem Hintergrund der alttestamentarischen Geschichte von "Susanna im Bade" oder frei choreographierten Szenen, die einer Komödie entnommen scheinen. Die Werkgruppe "Growing Older" thematisiert damit zahlreiche Facetten der Lust und Last des Alterns, wobei sowohl Ironie, Selbstironie als auch Melancholie in den Bildern wiederholt zum Tragen kommen.