Bill Perlmutter »
Europe in the Fifties. Through a Soldier's Lens
Exhibition: 8 May – 7 Aug 2015
Galerie Hilaneh von Kories
10823 Berlin
mail@galeriehilanehvonkories.de
www.galeriehilanehvonkories.de
Bill Perlmutter
"Europe in the Fifties. Through a Soldier's Lens"
Exhibition: May, 8th until July, 17th, 2015
Beginning in 1954, on assignment for the US Army, Perlmutter traveled through Europe. “Europe in the Fifties. Through a Soldier’s Lens” shows a selection of his images taken in Germany, France, Italy, Portugal and Spain. The 82-year old’s work is a historical treasure that will be presented for the first time in Berlin.
The photographer’s view of war-torn Europe is direct and intuitive. Without much background knowledge and with a somewhat biased opinion primarily shaped by films he had watched, the young GI set out to start his coverage in a discrete manner; always conscious of his subjects privacy. With an open mind and obvious interest in people, he witnesses a Europe, which is marked by visual reminders of a war that had been fought ten years earlier. Despite post war and the austerity he witnesses a Europe determined to move forward. It is all there in front of Perlmutter’s camera, which captures street scenes as a curious and impartial spectator. He never judges, but always leaves his subjects with a sense of dignity. "The streets became a stage and the people the actors, in a constantly changing and fascinating theatre of reality", Perlmutter comments on his photographic inspiration.
It all started in December 1954, when the then 22-year old soldier boarded a troopship to Germany, to start his new assignment as a photographer for the U.S. Army. The first images from Perlmutter’s Rolleiflex were taken during the rough transatlantic voyage. Even though he had never left the United States and was a bit apprehensive about his future, Perlmutter was "looking forward to photographing Europe and visiting all those wonderful places that I had read about and seen in the movies." His first leave after his deployment to Augsburg Germany, brought him to Paris, the city of light and home to many of his favorite photographers. "The hotel was 4th class but the city was in a class by itself".
Permutter‘s view of post-war Italy was strongly influenced by the gritty realistic films such as "The Bicycle Thief" by Victorio de Sica. His preconceptions of Italy were further challenged when he found most Italians to be congenial, outgoing and optimistic about the future. „Rome was a living history lesson and Venice the most enchanting city I had ever seen.”Perlmutter’s photographs taken in Spain and Portugal display an honest interest in the conditions and the cultural distinctions that existed post war. His images are a testament to the different living standards in various parts of Europe.
Almost 60 years after the images were conceived, they clearly document the photographer’s sense of the special moment. Every image becomes a lively piece in the puzzle of remembrance and an accurate report on the historical period inserting great meaning into personal encounters. His insightful work will continue to inform and delight for many years to come. Even as time passes, the images remain fresh.
Bill Perlmutter was born in New York on September 5th, 1932. He began his career whith the Bachelor of Arts in Motion Picture Techniques from the City College Film Institute in New York. In 1954 after graduating from the United States Army Photography School, he spend two years in Europe as a staff photographer for the U.S. Army newspapers based in West Germany. After, he traveled extensively all around the world as a free-lance photographer. From 1978-1997 he worked for a company specializing in photographic and digital retouching.
Perlmutter‘s images have been collected and exhibited by fine art galleries world wide and are in many private collections. His images are in the permanent collections of The Museum of Modern Art, The Whitney Museum of American Art, The Smithsonian Museum and The Museum of the City of New York. His entire exhibition from his show "Return to Ground Zero" is currently housed in the new 9/11 Memorial Museum.
The book "Through a Soldier’s Lense - Europe in the Fifties" was published in Berlin by seltmann+söhne in 2014 and has won a silver medal from the German Photo Book Publishers association.
Bill Perlmutter
"Europe in the Fifties. Through a Soldier´s Lens"
Ausstellung: 8. Mai bis 17. Juli 2015
Die Galerie Hilaneh von Kories präsentiert die Arbeiten des New Yorker Fotografen Bill Perlmutter. Der heute 82 jährige Fotograf reiste ab 1954 als Auftragsfotograf der US-Armee durch Europa. Die Ausstellung "Europe in the Fifties. Through a Soldier´s Lens" zeigt eine Auswahl seiner Aufnahmen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Portugal und Spanien. Perlmutters Werk ist eine fotografische und historische Entdeckung und wird nun erstmals in Berlin gezeigt.
Der Blick des Fotografen auf das Europa der Nachkriegszeit ist unmittelbar und direkt. Nur mit geringen Vorkenntnissen und mit eher filmisch vermittelten (Vor-)Urteilen startete der junge GI seine fotografischen Reportagen. In auffälliger Weise stehen von Anfang an die Menschen im Mittelpunkt seiner Fotografien. Mit offenem Blick und sichtbarem Interesse für seine Zeitgenossen sieht und erlebt er Europa knapp zehn Jahre nach Kriegsende. Zwar sind die Spuren des Krieges noch überall erkennbar, doch haben sich die Überlebenden wieder in ihrem Alltag eingerichtet; trotz aller Entbehrungen und Kriegserfahrungen geht das Leben weiter. Voller Neugierde hält der Fotograf Szenen und Momente des Straßenlebens fest und meist mit ebenso großer Unbefangenheit posieren und agieren die von ihm porträtierten Personen vor seiner Kamera. Er beobachtet sie nicht, sondern nähert sich den Menschen voller Empathie, ganz im Sinne einer humanistischen Fotografie. „Die Straße wurde zur Bühne und die Menschen zu Schauspielern in einem sich ständig wandelnden und faszinierendem Theater der
Wirklichkeit“, so Perlmutter über seine fotografischen Inspirationen.
Im Dezember 1954 bestieg der damals 22 jährige Fotograf das Truppenschiff nach Deutschland um für amerikanische Armee-Magazine zu arbeiten. Schon auf der rauen Atlantik-Überfahrt entstanden die ersten Aufnahmen mit seiner Rolleiflex. Zuvor hatte er die USA nie verlassen und war zwar über seine Zukunft ein wenig besorgt, aber "zur gleichen Zeit freute ich mich auf das zu fotografierende Europa und auf das Besuchen all jener wunderbaren Orte, von denen ich gelesen oder sie in Filmen gesehen hatte." So überrascht es nicht, dass sein erster Drei-Tages-Urlaub während seines Deutschlanddienstes den Fotografen gleich nach Paris zog. Auch hier lässt er sich auf den Boulevards und Plätzen vom Geschehen treiben und findet so seine ganz persönlichen Momentaufnahmen der Metropole.
Und nicht zuletzt diente eine Italienreise der Überprüfung der eigenen Vorurteile: "Ich wuchs in dem Glauben auf, dass alle Italiener Spaghetti mit roter Sauce essen und alle Frauen in Schwarz gekleidet sind. Denn bevor ich nach Europa geschickt wurde, waren die einzigen mir bekannten Italiener Bewohner der Bronx, die aus Sizilien kamen. Und: sie waren nicht meine Freunde." Weitere Eindrücke hatte Perlmutter aus Meisterfilmen des italienischen Realismus der Nachkriegszeit gewonnen. Die Konfrontation mit der italienischen Realität des Jahres 1956 musste ihn daher überraschen: "Alle meine Vorurteile wurden erschüttert, als ich die meisten Italiener als sympathisch, weltoffen und optimistisch gegenüber der Zukunft erlebte. Rom war eine lebendige Geschichtsstunde und Venedig die bezauberndste Stadt, die ich je besucht habe."
Auch die Aufnahmen Perlmutters aus Portugal und Spanien zeichnen sich durch ein ehrliches Interesse an den Lebensbedingungen und kulturellen Besonderheiten seiner europäischen Zeitgenossen aus. Wie unterschiedlich die Lebensstandards der von ihm besuchten Länder waren, lässt sich in den Bildern bis heute bemerkenswert deutlich ablesen. Und so ist auch für den heutigen Betrachter das Werk Perlmutters eine besondere Entdeckungsreise durch die europäische Nachkriegszeit.
Rund sechzig Jahre nach ihrem Entstehen zeigen die Aufnahmen das Gespür des Fotografen für den besonderen Moment. So wird jedes einzelne Motiv ein lebendiges Mosaiksteinchen der Erinnerung, das sehr genau über die damalige Zeit, aber auch über sehr persönliche Begegnungen berichtet. Durch diese intuitive Fähigkeit des Fotografen wirken seine Bilder allerdings über den historischen Moment hinaus, lassen sein Werk bis heute als höchst lebendig und sehenswert erscheinen.
Bill Perlmutter wurde am 5. September 1932 in New York geboren. Nach einem Studium der Filmtechnik und ersten fotografischen Arbeiten in New York schloss er 1954 sein Fotografiestudium an der Army Signal Corps School in Fort Monmouth, New Jersey, ab. Für zwei Jahre war er zunächst als angestellter Pressefotograf für Zeitschriften der US-Armee in Deutschland tätig, danach fotografierte er in verschiedenen europäischen Ländern und arbeitete ab 1958 als freier Fotograf. In fast sechs Jahrzehnten hat er weltweit fotografiert und seine Bilder wurden in zahlreichen Magazinen und Bildbänden veröffentlicht.
Perlmutter‘s Fotos sind in diversen US-amerikanischen Museumskollektionen vertreten, u.a. in den New Yorker Sammlungen des Museum of Modern Art, , The Whitney Museum of American Art , The Smithsonian Museum und The Museum of the City of New York. Heute lebt und arbeitet Bill Perlmutter in New York City. Seine Ausstellung "Return to Ground Zero" befindet zur Zeit im neuen 9/11 Memorial Museum in New York. Der Bildband "Through a Soldier‘s Lens – Europe in the Fifties" erscheint im Verlag seltmann+söhne und hat 2014 den Deutschen Fotobuchpreis in Silber gewonnen.