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METROPOLIS - Hauptstadtarchitekturen
Ute Christina Bauer: Alles im Fluss

METROPOLIS - Hauptstadtarchitekturen

Projektklasse Ebba Dangschat

Ute Christina Bauer » Tom Brooks » Angelika Dierkes » Lothar Köhler » Lydia Kotzan » Ute Nüchterlein » Sven Olbermann » Wilhelm Schünemann »

Exhibition: 13 Jun – 26 Jun 2015

Fri 12 Jun 19:00

Seven Star Gallery

Gormannstr. 7
10119 Berlin

+49-01724029897


www.sevenstargallery.com

Tue-Sat 15-19+

METROPOLIS - Hauptstadtarchitekturen
Sven Olbermann: nhow Hotel

"Metropolis | Hauptstadtarchitekturen"
Die Fotoklasse von Ebba Dangschat


Ausstellung 13. bis 26. Juni 2015
Eröffnung: 12. Juni, 19 Uhr

Slam Poetry zu "Metropolis": Samstag, 20. Juni, 20 Uhr, 2 EUR Eintritt
Buchvorstellung "Berlins neue Mitte" mit Katharina Brichetti (Autorin) und Harf Zimmermann (Fotos):
Sonntag, 21. Juni, 16 Uhr

Finissage mit Künstlergespräch: Freitag, 26. Juni, 19 Uhr

www.metropolis.hauptstadtarchitekturen.de

Berlin bietet ein weites Feld unterschiedlichster metropolitaner Architektursprachen. Fotografisch lassen sich diese in viele subjektive Bildsprachen übersetzen. Wie nur wenige andere europäische (Haupt-)Städte ist Berlin einem ständigen Wandel unterzogen, der die Stadt für viele Bewohner und Besucher attraktiv macht. Kampagnen wie "Sei Stadt. Sei Wandel. Sei Berlin" beziehen sich darauf und heben das flexible, weltstädtische Flair der Stadt hervor.

Dennoch ist Berlin mehr als eine Baustelle. Die Projektklasse "Metropolis | Hauptstadtarchitekturen“ des Photocentrums am Wassertor wollte unter der Leitung von Ebba Dangschat herausfinden, welche ästhetischen Vorstellungen den Wandel motivieren und zum Hauptmerkmal der Hauptstadt erklären. Welche Architekturen machen den Hauptstädter aus? Gibt es so etwas wie eine berlinspezifische Architektur? Welche Spannungsfelder entstehen im Kampf um Raum zwischen Bürgern und Weltbürgern, historischer Tradition und Zukunftsvision? Mit diesen Leitfragen im Kopf machten sich die Projektteilnehmer/innen auf die Suche nach ihrer persönlichen Sicht auf ihre Hauptstadt. Herausgekommen sind acht eigenständige künstlerische Positionen mit jeweils ganz individuellen visuellen Antworten.

Die besondere Atmosphäre von drei Tempeln metropolitaner Hochkultur hat Tom Brooks eingefangen. In seiner Arbeit nähert er sich der Philharmonie, der Deutschen Oper und der zurzeit ins Schillertheater ausgelagerten Staatsoper auf ungewohnte Art. "Alle drei Häuser weisen eine eigene interessante Architektursprache auf und spiegeln viel vom Zeitgeist ihrer Erbauungsjahre. Ich habe die Häuser jedoch bewusst zu Zeiten besucht, in denen dort Stille herrscht – kein Publikum, keine Proben, keine Kulturbetrieb – und habe hinter die Kulissen geschaut." Den vermeintlichen Widerspruch, der im Titel seiner Serie "Die Musik der Stille" steckt, löst er in seinen wohlkomponierten Bildern auf. Ganz im Sinne von Daniel Barenboim, der sagte: "Die Musik kommt aus der Stille und endet in ihr."

Angelika Dierkes kam zum Studium nach Berlin; die Stadt hat sie seitdem nicht losgelassen. "Mich interessieren besonders die öffentlich nutzbaren Plätze und Freiflächen, denn sie prägen das Gesicht der Stadt. Neben kulturellen, ökologischen, politischen und wirtschaftlichen Funktionen sind öffentliche Räume auch Orte des sozialen Austausches und des Aufeinandertreffens unterschiedlicher Menschen", sagt sie über ihre Arbeit "FreiRäume". Manche Orte wie der Mauerpark geben Raum für Sport, Spiel und Erholung, andere – etwa die Passage der "Mall of Berlin"" – scheinen ausschließlich dem Kommerz zu dienen. Dierkes‘ dokumentarischer Blick gilt dabei auch dem städtischen Kontext: "Ich will zeigen, wie sich öffentliche Räume ins Umfeld einfügen: mal schön gerahmt von Prachtbauten, mal umgeben von Bauzäunen und Kränen. Die Menschen finden dort ihre Nischen, und je mehr sie an der Entwicklung der öffentlichen Räume beteiligt werden, desto eher bieten diese Raum für unterschiedliche Nutzergruppen und Interessen."

METROPOLIS - Hauptstadtarchitekturen
Lydia Kotzan: Marzahn

Unter dem Thema "Architektur modern" setzt sich Ute Nüchterlein fotografisch mit öffentlichen und repräsentativen Gebäuden der Gegenwart und deren moderner, sachlicher Formensprache auseinander. Sie ist fasziniert von den unterschiedlichsten aufeinandertreffenden Architekturstilen. Inspiriert durch Gebäude, die durch Proportionen, Materialien und Lichtspiel eine besondere Atmosphäre und Wertigkeit ausstrahlen, hat sie sich in ihren Bildern mit Struktur, Form und Farbe beschäftigt. Mittels Farbumkehrung und digitaler Nachbearbeitung verfremdet sie ihre Architekturen zu abstrahierenden Konstrukten, in denen der einzelne Mensch zum formalen Bestandteil wird.

Sven Olbermann hat schon viele Nächte in den Hotels der Welt verbracht. Hotels fungieren als temporäre Heimat in der Fremde und als repräsentatives Aushängeschild für Weltbürger. Olbermanns nächtliche Impressionen zeigen menschenleere Hotellobbys und Empfangshallen Berliner Hotels. Dennoch erzählen sie uns viel von den Gästen, die sich tagsüber dort aufhalten oder aufhalten sollen. Wir imaginieren den Rezeptionisten in seiner Livree und die gutbetuchte Gäste. In die Designlounge setzt unser inneres Auge den nonkonformistischen Rockstar. Wir wissen, was sich dort abspielt. Oder vielleicht doch nicht?

Lydia Kotzan ist fasziniert von den Parallelwelten, die innerhalb einer Großstadt existieren, und macht sich in fotografischen Streifzügen auf Entdeckungsreise. „Man kann ganz unvermutet unglaublich viel entdecken, unterschiedlichste Lebensweisen existieren nebeneinander.“ So hat die Architektin einen augenzwinkernden Blick auf Nischen, in denen sich die Bewohner ihr Leben nach eigener Facon einrichten oder auch nur in eine flüchtige Welt eintauchen. Das kann kreativ, skurril oder lustig sein.

Seit Berlin wieder Hauptstadt und Regierungssitz ist, hat sich die Stadt stark verändert. Viele dieser Veränderungen sind deutlich sichtbar, unter anderem im Gewand repräsentativer Architekturen. Wilhelm Schünemann sucht in seiner Arbeit allerdings eher DIE IM DUNKELN: Wie eine zweite Ebene über der Mitte Berlins liegen allgegenwärtig die Dependancen und Lobbybüros von Wirtschaftsvertretern, die immer die Nähe zu politischen Entscheidungsträgern, aber selten das Licht der Öffentlichkeit suchen.

"Stadträume werden für mich interessant durch die Menschen, die sie nutzen", sagt Lothar Köhler. Für seine Arbeit "RAW Berlin" nähert er sich fotografisch in zahlreichen Ausflügen dem Treiben auf dem Gelände des ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerks in der Revaler Straße. Tagsüber eher ein Unort, verwandelt sich das Gelände nachts in eine Spielwiese für kreative Menschen, die außerhalb konventioneller Normen unterschiedlichste Lebensentwürfe verwirklichen. Als einer der letzten innerstädtischen Rückzugsräume verändert sich das Gelände ständig: Manches Kunstwerk, das den Fotografen faszinierte, war drei Tage später schon wieder verschwunden.

"Alles im Fluss" heißt die Serie von Ute Christina Bauer. Respektlos und mit viel Spaß an der Sache versenkt sie Ikonen der Metropole – etwa den Berliner Dom oder den heiligen St. Georg – buchstäblich im Wasser. Aber auch ernstere Themen bleiben nicht außen vor. Immer im Bild ist dabei die Spree, sie ist Lebensader der Stadt und gleichzeitig Grundelement ihrer Bilder.

Kontakt:
Ebba Dangschat, c/o Photocentrum am Wassertor
Wassertorstraße 4
10969 Berlin
mail@ebbadangschat.de

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Ute Nüchterlein: Jacob und Wilhelm Grimm-Zentrum