Heike Steinweg »
OPEN HISTORY
Exhibition: 5 Jun – 2 Aug 2015
Thu 4 Jun 19:15
GALERIE im RATHAUS TEMPELHOF
Tempelhofer Damm 165
12099 Berlin
+49 (0)30-90 277 6964
hausamkleistpark-berlin@t-online.de
www.hausamkleistpark.de
Mon-Fri 9-18
Heike Steinweg
"OPEN HISTORY"
Israelis und Deutsche im Portrait
Ausstellung: 5. Juni bis 2. August 2015
Vernissage: Donnerstag 4. Juni, 19:15 Uhr
Anlässlich des 50. Jahrestages der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel stellt sich die Frage: Was bedeutet deutsch-israelischer Alltag heute? Die international agierende Fotografin Heike Steinweg hat Israelis fotografiert und interviewt, die in Berlin leben, und ebenso Deutsche portraitiert, die in Israel ihre Verortung gefunden haben. Den Fotografien von Menschen aller Altersgruppen, unterschiedlichster sozialer und kultureller Herkunft stellt sie Auszüge aus Interviews gegenüber.
Es ging der Fotografin darum, die persönlichen Beweggründe zu erkunden, die die Menschen dazu gebracht haben, im jeweils anderen Land zu leben. Warum zieht es so viele junge Israelis nach Berlin? Welche Rolle spielt dabei die Vergangenheit? Wie stehen die Eltern- und Großeltern zu ihrer Entscheidung? Und wie fühlen sich Deutsche in Israel? Wie werden sie wahrgenommen? Wie kommen sie mit dem Nahost-Konflikt zurecht? Wo werden die Risse und Narben der Geschichte spürbar?
Heike Steinweg will mit ihrer Arbeit "Open History" die öffentlichen Feiern zum Jahrestag der diplomatischen Beziehungen um den persönlichen Aspekt erweitern. Die Künstlerin trifft Menschen der zweiten Generation, solche, die mit deutschen Eltern aufwuchsen, genauso wie junge Menschen, die gar nichts mit Deutschland zu tun hatten, bevor sie hierher zogen. Die fotografischen Portraits entstanden zumeist am Wohnort der Abgebildeten. In den Interviews fragte Heike Steinweg ihre Gegenüber nach Identität, Vergangenheit und Zukunft und bat ihre Protagonisten, die Antworten aufzuschreiben.
Die wenigsten der Porträtierten beantworteten diese Fragen politisch. Immer wieder kehrender Tenor in den Gesprächen ist, dass das gegenseitige Interesse und die Anziehungskraft nicht trotz, sondern wegen der gemeinsamen Vergangenheit bestehen.
Die unterschiedlichen Erfahrungen und Positionen einzelner Menschen erweitern die politische Geschichtsschreibung und werfen ein anderes Licht auf das gegenwärtige deutsch-israelische Verhältnis. Insofern ist die Arbeit "Open History" Zeugnis einer großen Annäherung.