Boris Carmi (1914-2002) gilt als Pionier der israelischen Presse- und Dokumentationsfotografie. Der Autodidakt Carmi begleitete die Geschichte Israels über 60 Jahre lang mit der Kamera und verfolgte die turbulenten Phasen der Staatsgründung und Staatsentwicklung mit sensiblem Blick. Er arbeitete für israelische Zeitungen und Zeitschriften, und seine stillen Bilder berichten von den enormen Herausforderungen, denen das junge Land ausgesetzt war. Die von ihm fotografierten Gesichter erzählen von Entwurzelung und Neuanfang, Aufbauwillen und Zukunftsangst. Er ergreift dabei niemals Partei, sondern erkundet das Lebensgefühl der Menschen in einem Staat auf der Suche nach Identität und Normalität. Seine Arbeiten sind ab dem 15. Mai 2004 in der Akademie der Künste in Berlin erstmals als Einzelausstellung außerhalb von Israel zu sehen. Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Johannes Rau und des israelischen Staatspräsidenten Moshe Katzaw. Grundlage für die Ausstellung ist das umfangreiche Privatarchiv des Künstlers, das in Tel Aviv von seinem Sohn Kobi Carmi verwaltet wird. Begleitend zur Ausstellung wird im Frühjahr 2004 im Prestel Verlag eine zweisprachige Monografie (englisch und deutsch) mit Beiträgen u.a. von Joachim Schlör und Yoram Kaniuk erscheinen ("Boris Carmi – Photographs from Israel" by Alexandra Nocke (ed.), Prestel: München, New York, ISBN 3-7913-2933-2). Ausstellung und Buch werden produziert mit finanzieller Unterstützung der folgenden Institutionen sowie weiterer privater Sponsoren: Auswärtiges Amt, Bundeszentrale für politische Bildung, Hans Böckler Stiftung und Friedrich Ebert Stiftung. www.adk.de/carmi