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An Avant-Garde Vision
Exhibition: 9 Sep – 28 Nov 2015
Wed 9 Sep
Ilse Bing
"AN AVANT-GARDE VISION"
Exhibition: 9 September ‐ 28 November 2015
Opening: Wednesday, 9 September
Galerie Edwynn Houk is pleased to present a selection of rare vintage prints by the photographer Ilse Bing (U.S., born Germany, 1899-1998). The exhibition "Ilse Bing: An Avant-Garde Vision", which opens in the Zurich gallery on September the 9th, 2015, features some of her most iconic works from a renowned ten year period in Paris. Other important images from her beginnings in Frankfurt and her travels to Switzerland and Holland are also on display. The selected works illustrate her photographic range and central topics: the modern city life, the cultural milieu of Paris, the still life, dance and the self-portrait.
Ilse Bing was born into a middle-class Jewish family in the city of Frankfurt. As a child, her education was rich in music and art and in the 1920s she started a degree in mathematics and physics but soon changed to art history. She bought a Voigtländer camera in 1924 in order to illustrate her doctoral thesis and began to teach herself photography, her first serious artistic explorations being conducted with this camera. The beautiful warm-toned silver gelatin print entitled Self-Portrait (in Mirror Cabinet), from 1925 and featured in this exhibition, is one of her earliest successful images and shows Ilse Bing and her camera in the reflection of a bedroom mirror.
In 1929 she bought the then revolutionary 35mm hand-held Leica camera that enabled her to capture fast-moving events and she was soon nicknamed ‘the Queen of Leica’. She moved to Paris in 1930 and quickly became a celebrated and successful photographer and part of the avant-garde Parisian art scene. She was a key figure of the modernist movement along with her contemporaries Man Ray, László Moholy-Nagy and Henri-Cartier Bresson. The rise of modernity in the Paris of that period simultaneously saw the growing emancipation of women and allowed artists like Ilse Bing to express a new-found freedom and self-expression in their art. The freedom and ease of movement that she found with the Leica allowed her to experiment and create images that featured signature trademarks of the ‘New Vision’ style of photography such as the use of uncommon perspectives, bird’s eye views and fragmentary close-ups.
Ilse Bing was very much aware of the different art movements specific to that time, such as Surrealism, Constructivism and the Bauhaus, yet she developed her own artistic style by representing the world through poetic images of movement and abstraction as well as works that blend naturalism with a geometric formalism. Her famous images of the cancan dancers in the Moulin Rouge for example, that are featured in this exhibition, show enthralling depictions of the dancers and their flowing movements, the Leica allowing Bing to dramatically capture a sensation of their dynamism and speed. These works attracted the attention of the critic Emmanuel Sougez and firmly established her future career as an artist. Her fame spread to New York when the art dealer Julien Levy began collecting her work and she was included in his famous “Modern European Photography: Twenty Photographers” exhibition in 1932.
Ilse Bing’s photographs are in the permanent collections of the Metropolitan Museum of Art, the National Gallery of Art, the San Francisco Museum of Modern Art, and most leading institutions in the United States, Europe and Japan. Bing was the first recipient of the Gold Medal for Lifetime Achievement awarded by the National Arts Club (Gramercy Park).
Ilse Bing
"AN AVANT-GARDE VISION"
Ausstellung: 9. September bis 28. November 2015
Eröffnung: Mittwoch, 9. September
Die Galerie Edwynn Houk freut sich, eine Auswahl seltener Vintage Prints der amerikanischen Fotografin Ilse Bing (U.S., geb. in Deutschland, 1899-1998) präsentieren zu dürfen. Die Ausstellung wird am 9. September unter dem Titel ‘Ilse Bing: An Avant-Garde Vision’ in Zürich eröffnet und beinhaltet einige der wichtigsten Arbeiten aus dem bekannten, und für die Künstlerin prägenden, 10jährigen Aufenthalt in Paris. Weitere bedeutende Werke umfassen Bilder aus dem Frühwerk der Künstlerin aus Frankfurt, aber auch Arbeiten von ihren Reisen in die Schweiz und nach Holland. Die ausgewählten Arbeiten beleuchten sowohl die fotografische Bandbreite als auch die zentralen thematischen Schwerpunkte ihrer Arbeit: das Leben in der modernen Stadt, das kulturelle Milieu von Paris, Stillleben, Tanz und Selbstporträt.
Ilse Bing wuchs in einer bürgerlichen, jüdischen Familie in Frankfurt auf. Nachdem sie als Kind schon früh eine umfassende musikalische und künstlerische Ausbildung genoss, nahm sie in den 20er Jahren zuerst das Studium der Mathematik und der Physik auf und wechselte dann zur Kunstgeschichte. In der Absicht ihre Doktorarbeit zu illustrieren, kaufte sie sich 1924 eine Voigtländer Kamera, brachte sich selbständig den Umgang mit der Kamera bei und unternahm mit dieser ihre ersten künstlerischen Versuche. Mit dem schönen, warmtonigen Silbergelatineabzug Self-Portrait (in Mirror Cabinet) von 1925, präsentiert die Ausstellung eines ihrer frühsten künstlerisch erfolgreichen Werke.
1929 kauft sie sich die damals revolutionäre, frei haltbare 35mm Kamera von Leica, welche es ihr ermöglicht spontane Ereignisse und Bewegungen festzuhalten. Es dauert nicht lange und sie erhält den Übernamen ‘the Queen of Leica’. Schon kurz nach ihrem Umzug nach Paris, 1930, ist sie eine gefeierte und erfolgreiche Fotografin und gehört zum Kern der avantgardistischen Kunstszene in Paris. Zusammen mit Man Ray, László Moholy-Nagy and Henri-Cartier Bresson wird sie zu einer Schlüsselfigur der Moderne. Entlang des Aufstiegs der künstlerischen Moderne im Paris der 30er Jahre vollzog sich gleichzeitig ein Wandel gesellschaftlicher Rollenbilder. Die Freiheit und das Selbstbewusstsein, mit welcher Künstlerinnen wie Ilse Bing ihr künstlerisches Schaffen ausübten, war dafür sowohl Ausdruck wie Bedingung. Die Möglichkeiten und die Bewegungsfreiheit, welche die Arbeit mit der Leica boten, ermöglichten ihr einen freien und experimentellen Umgang mit ihrem Medium. Sie schuf so Bilder, in denen sich die Handschrift eines "New Vision" Stils abzeichnete, der durch ungewohnte Blickwinkel, Vogelperspektiven oder fragmentarische Nahaufnahmen gekennzeichnet war.
Ilse Bing lebte in einer Periode, die mit dem Surrealismus, dem Konstruktivismus und dem Bauhaus ganz unterschiedliche künstlerische Bewegungen zeitigte, mit denen sie sich auch auseinandersetzte. Sie entwickelte aber eine eigene künstlerische Sprache, indem sie die Welt durch poetische Bilder von Bewegung und Abstraktion, aber auch durch Werke, in denen Naturalismus und geometrischer Formalismus ineinander verwoben sind, darstellt. Ihre berühmten Bilder der Cancan Tänzerinnen des Moulin Rouge, welche auch Teil der Ausstellung sind, zeigen fesselnde Momentaufnahmen der fliessenden Bewegungen der Tänzerinnen – ein fast dramatischer, dynamischer Ausdruck, den ihr nur die Arbeit mit der Leica ermöglichte. Diese Arbeiten zogen die Aufmerksamkeit des Kunstkritikers Emmanuel Sougez auf sich und begründeten ihren zukünftigen Erfolg als Künstlerin. Auch in New York wuchs ihr Ruf zusehends als der Kunsthändler Julien Levy anfängt ihre Werke zu sammeln und 1932 im Rahmen seiner berühmten Ausstellung “Modern European Photography: Twenty Photographers” ausstellt.
Ilse Bings Fotografien befinden sich in den Sammlungen des Metropolitan Museum of Art, der National Gallery of Art, des San Francisco Museum of Modern Art, und in einer Vielzahl hochrangiger Institutionen in Amerika, Europa und Japan. Bing war zudem die erste Preisträgerin der Auszeichnung Gold Medal for Lifetime Achievement, welche vom National Arts Club (Gramercy Park) verliehen wird.