Noga Shtainer »
Insight
Exhibition: 10 Oct – 15 Nov 2015
Fri 9 Oct 19:30
vhs photogalerie
Rotebühlplatz 28
70173 Stuttgart
Mon-Sat 8-23, Sun 9-18
vhs-photogalerie
Rotebühlplatz 28
70173 Stuttgart
post@bettina-michel.de
www.vhs-photogalerie.de
Mon-Sat 8-22, Sun 9-18
Noga Shtainer
"Insight"
Ausstellung: 10. Oktober bis 15. November 2015
Vernissage: Freitag, 9. Oktober, 19.30 Uhr
Die Ausstellung ist geschlossen am 01.11.2015
Noga Shtainer ist eine Fotokünstlerin aus Israel, die in Berlin leb. In ihrer künstlerischen Arbeit untersucht sie ihre eigene Identität. Ihre Forschung konzentriert sich auf jene Menschen, die nirgendwo hingehören, auf jene, die ein Stück ihrer Identität verloren haben. In zwei unterschiedlichen Projekten untersucht sie die Leben von Außenseitern. Eines zeigt Kinder, die ihre Familien verloren haben. Im zweiten Projekt wendet sie sich Menschen zu, die sich von ihrem bisherigen Leben verabschiedet haben und nun ein Leben in einer Kommune pflegen.
"Home for Special Children" ist der Name eines Waisenhauses in der Ukraine, in dem Noga Shtainer diese Bilder machte. Die Kinder leiden an unterschiedlichen Behinderungen. Erfahrungen aus ihrer eigenen Kindheit sowie frühere Projekte, die sich mit der Entwicklung von der Kindheit zum Erwachsensein beschäftigten, waren der Anlass für diese Auseinandersetzung, das Schaffen dieser Bilder.
Es war ein Zusammentreffen ohne Worte, ihre Sprache war Noga Shtainer fremd, ebenso ihre Gesten und ihre Mentalität. Aber während des Fotografierens entstand eine Verbindung, und gleichermaßen in diesen Augenblicken Intimität und private Momente, einzigartig und isoliert gewohnten Umfeld der Kinder.
Was in den Räumen von Shtainer fehlt ist der menschliche Faktor. Obwohl Menschen, sogar die eigentlich fröhlichsten und unbeschwertesten Menschen – Kinder – anwesend sind, vermisst man etwas. Es ist nicht leicht zu benennen oder zu greifen, aber die Räume verbreiten Unbehagen. Obwohl sie doch ein Zuhause, ein „Home for Special Children“ sein sollen, verwehren sie genau das: sie sind kein "Heim". Bei „Marika“ wird erst bei genauerem Hinsehen klar, dass das Mädchen vor einer Tapete steht. Man möchte sich gar nicht vorstellen, wie der Rest des Raumes aussehen mag, wenn bonbon-bunte Tapete zur Verschönerung beitragen kann.
Die Menschen in der Serie "Wagenburg" haben aus ideologischen Gründen ein einfaches, nicht bürgerliches Leben gewählt, mitten in der Stadt. Sie sorgen sich um die Umwelt, für sie zählen ökologische Zusammenhänge mehr als materielle Ziele. Die Bewohner der Wagenburg leben in einer geschlossenen Gesellschaft, Neuzugänge sind nur nach einem strengen Auswahlverfahren möglich.
Noga Shtainer kam vor fünf Jahren nach Berlin. Dreieinhalb Jahre besuchte sie regelmäßig diesen Ort und nahm vorsichtig Kontakt mit den Bewohnern auf. Mit ihrem persönlichen und psychologischen Ansatz bei ihren Beobachtungen baute sie nach und nach eine Beziehung auf. Als Fremde ohne die Sprache zu sprechen wurde sie umgekehrt als eine Art Außenseiterin betrachtet, was aber beide Seiten ermöglichte, sich gegenseitig zu prüfen und mit der Zeit enger zusammenzukommen.
Die Analogie zwischen deren Leben und dem von Noga Shtainer schuf eine Spannung, die in ihren Fotografien wiederzufinden ist.
Noga Shtainer sagt, sie finde in diesen Begegnungen zu sich selbst: Während sie andere beobachtet, kommt sie sich selbst näher, auch durch auch durch die Art, wie dieses sie wahrnehmen; ihre eigene Idendität wird offengelegt.
Weitere Informationen: <a href="http://www.artnoga.com”>www.artnoga.com