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mit Frizzi Krella
Ingar Krauss: ohne Titel, Jena 2014, 52 x 44 cm, Bromsilberpapier, Ölfarbe

Ingar Krauss »

mit Frizzi Krella

Kuratorenführung:

Wed 23 Sep 18:00

Guardini Galerie

Askanischer Platz 4
10963 Berlin

+49 (0)30-2173580


www.guardini.de

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Ingar Krauss geboren 1965 in Ostberlin, fand nach einer wechselvollen Biografie in den frühen 1990er Jahren zur Fotografie. Als die digitale Bildproduktion sich bereits umfassend durchgesetzt hatte, entschied sich Krauss für die Arbeit im Analogen. Seine Themen sind weitgesteckt, sie spiegeln den Horizont seiner eigenen Lebenserfahrung. Bekannt wurde er mit Porträts von Kindern im frühen Stadium der Adoleszenz aus dem engen Umkreis der eigenen Familie.

Wollte man Ingar Krauss ein Generalthema zuschreiben, so wäre es das der Vergänglichkeit, einer melancholisch durchwirkten Weltsicht, die zuweilen die Bereiche historisierenden Betrachtens berührt. Krauss arbeitet mit hoher handwerklicher und ästhetischer Präzision: Komposition, Lichtführung und analoge Bildbearbeitung weisen auf Verfahren klassischer und moderner Malerei, ohne das genuin Fotografische zurückzudrängen.

In unserer Gegenwart, der schnellen, bedenkenfreien und ökonomisch anspruchslosen Fotografie auf der einen und der hochelaborierten digitalen Bildproduktion auf der anderen Seite, gewinnen die Arbeiten von Ingar Krauss eine gleichsam metaphysische Qualität, die sie auch im Kontext künstlerisch ambitionierten Arbeitens mit dem Lichtbild eine singuläre Position beziehen läßt. Damit hält er die Faszination des gleichsam alchemistischen Prozesses der frühen Fotografie in seiner Arbeit wach.

Die Motive sind Natur, Landschaften, zum Künstlichen hin arrangierte Stilleben aus Pflanzen, Früchten und anderem Gewächs ebenso wie die subtilen Brechungen des Lichtes in Gläsern der optischen Industrie. Doch im Zentrum steht das Genre des Porträts. Unter anderem zeigt die Ausstellung Ingar Krauss' Serie osteuropäischer Saisonarbeiter in der Landwirtschaft: emphatische Bildnisse, die frei von allen Attributen und jeglicher Sentimentalität von Respekt vor der Würde dieser Menschen zeugen – und von der Vergänglichkeit ihrer Kraft.