Point of View
Abschlussausstellung Klasse Marc Volk
Joana Dias » Paquita Maria Etter » Corinna Christa Hengelein » Nancy Kelch » Katharina Lonitz » Sebastian Peise » Elena Sakoula » Emil Levy Z. Schramm » Carlitos Trujillo »
Exhibition: 3 Oct – 8 Nov 2015
Fri 2 Oct 19:00
Neue Schule für Fotografie
Brunnenstr. 188-190
10119 Berlin
Thu-Sun 13-18
"Point of View"
Abschlussausstellung Klasse Marc Volk
Mit Arbeiten von Joana Dias, Paquita Maria Etter, Corinna Christa Hengelein, Nancy Kelch, Katharina Lonitz, Sebastian Peise, Elena Sakoula, Emil Levy Z. Schramm, Carlitos Trujillo
Ausstellung: 3. Oktober bis 8. November 2015
Eröffnung: Freitag, 2. Oktober, 19 Uhr
Tag der offenen Tür am Samstag, den 7. November 2015, von 13-19 Uhr
Bewerbungsschluss für das kommende Sommersemester: 20. November 2015
Bewerbungsschluss für die englischsprachige INTERNATIONAL CLASS: 27. November 2015
Die Abschlussklasse von Marc Volk präsentiert sich mit der Ausstellung unter dem Titel "Point of View". Die neun AbsolventInnen spiegeln ein breites Spektrum an fotografischen Ansätzen wider: Neben einer Reihe poetisch anmutender Positionen wie auch einem subjektiven Blick auf das Porträt setzen sich andere Arbeiten mit urbanen Stadträumen auf unterschiedliche Weise auseinander. Des weiteren werden fotografische Abschlussarbeiten gezeigt, die gezielt gesellschaftliche und politische Handlungsräume ausloten.
Für die Ausstellung haben die Studierenden eine eigene Webseite erstellt:
www.pointofview.neue-schule-berlin.com
Zur Ausstellung erscheint eine umfangreiche Publikation (neun Einzelhefte im Schuber) - einzeln 3€ , zusammen 24€.
Paquita Maria Etter: "Labyrinth"
Installation, Ort: Tresor, Neue Schule für Fotografie Berlin
Material: 76 Fotografien, 64 Kleiderbügel, 48 Fragen, 26m Schnur, 7 Musikstücke
"Ich möchte Sie, so gut ich es kann, bitten, Geduld zu haben gegen
alles Ungelöste in Ihrem Herzen und zu versuchen, die Fragen selbst
liebzuhaben wie verschlossene Stuben und wie Bücher, die in einer
sehr fremden Sprache geschrieben sind. Forschen Sie jetzt nicht
nach Antworten, die Ihnen nicht gegeben werden können, weil Sie
sie nicht leben könnten. Und es handelt sich darum, alles zu leben.
Leben Sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne
es zu merken, eines fernen Tages in die Antwort hinein."
Rainer Maria Rilke (1903)
Joana Dias: "Zwischenzustand"
In the series of photographs »Zwischenzustand«, Joana Dias reveals her interest in people's relationships with architecture. With this
work, she investigates the ruins of the industrial sites built during the communist era in Albania. After the fall of the regime, its industrial heritage – that once was a symbol for a desired prosperity – became forgotten sites. And a new form of reclaiming structures was also established: people started taking the factories left over materials – brick, metal, etc – to build their own homes. This constant movement has given to these sites the quality of space »in between« where their old structures offer new life.
Corinna Christa Hengelein: "Zwölf"
Corinna Christa Hengelein begibt sich mit ihrer Fotoarbeit "Zwölf" auf eine Reise zurück in ihre Heimat. Dort begegnet sie fotografisch ihrem deutlich jüngeren Bruder und versucht, mit ihren Bildern seine Lebenswelt festzuhalten. Die analog aufgenommenen Farbfotografien zeigen einen Jungen, der kein Kind mehr ist, aber auch noch kein Erwachsener sein kann.
Nancy Kelch: "JVA Heidering"
Die Justizvollzugsanstalt Heidering ist ein moderner Neubau mit Glaswänden statt Mauern. Das Prinzip ist volle Transparenz. Es ist Berlins modernste Haftanstalt. Durch den Doppelzaun ist ganz bewusst der Blick auf die grüne Umgebung frei. Die Einzelzellen sind geräumig und mit großem Fenster. Alles hat viel Licht und ist hell. Die Gefangenen gelangen selbstständig überall hin; zu den Wohnbereichen, den Arbeitsplätzen,
der Sportanlage etc. Es ist ein Gefängnis des modernen Strafvollzuges. Die Resozialisierung ist das primäre Ziel. Die Straftäter sollen auf ein Leben in Freiheit vorbereitet werden. Dadurch sollen sich die Rückfallquoten nachweislich senken.
Katharina Lonitz: "Essenz"
An Mutter Erde
Sie woll' n mich umgarnen, sie wollen mich fortreißen
aber ich werfe mich an deine heilige Brust, Mutter Erde ...
Mit weiten Händen greif ich in deine Schollen,
mit tiefen Zügen schlürf' ich den herben Duftdeiner Kräuter ...
Nein, Du verlassest mich nicht,
du nährst mich, du stärkst mich,
daß die bösen Geister mich lassen müssen,
und ich hoch und heiter wieder des Weges wandere, den ich mir kor.
Dafür will ich dich auch ohn End,
ohn Ende lieben und preisen ...
Und wenn du mich einst vom Strahl der Sonne zurückheischst,
dann will ich mein Haupt still in deinen Schoß betten ...
Und du wirst meinen Schlummer behüten
von Ewigkeit zu Ewigkeit.
(Christian Morgenstern, 1871–1914)
Sebastian Peise: "City No. 6/ 4E-4"
Die Abschlussarbeit »City Nr 6/ 4E-4« von Sebastian Peise verdeutlicht anhand einer begehbaren Fotoinstallation die zunehmende Verstädterung. Sie zeigt eine dystopische Stadt, die durch kalte Glas- und Stahlfassaden besticht und nicht mehr den Menschen, sondern den Fortschritt ihrer selbst als Maßstab hat.
Elena Sakoula: "Gaia"
"Gaia" thematisiert die menschlische Existenz als Teil der Natur. Die Bilder sind Metaphern für Geburt, Evolution, Selbstfindung, Befreiung und Sehnsucht. Verbindendes Element ist die Einzigkeit der rauhen Landschaft einer vulkanischen Insel – ein Schoß der Erde.
Emil Levy Z. Schramm: "Operation Bosporus"
Zu Beginn seines Studiums hat Emil Levy Z. Schramm sich auf einen der wenigen Presseplätze bei dem NSU-Prozess beworben. Er hat seine Akkreditierung dafür genutzt, eine fotografische Studie der Hauptangeklagten Beate Zschäpe zu erstellen. Kombiniert wird diese Arbeit mit Nachtaufnahmen der Mordschauplätze des Neonazi-Trios.
Carlitos Trujillo: "Nähe"
Carlitos glaubt an die Jugend als konstante Referenz und nie versiegende Quelle der Inspiration. Er inszeniert imaginäre Situationen und erschafft Figuren, welche junge Menschen auf ihrer spielerischen Suche nach Gender, Ausdruck und Individualität zeigen.