Krzysztof Pijarski »
Lives of the Unholy
mit Inka Schube (Kuratorin für Fotografie und Medienkunst am Sprengel Museum Hannover)
Artist Talk:
Tue 13 Oct 20:00
C/O Berlin
Hardenbergstr. 22-24
10623 Berlin
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Daily 11-20
Krzysztof Pijarski
"Lives of the Unholy"
Künstlergespräch am 13. Oktober 2015, 20 Uhr
mit Krzysztof Pijarski, Fotograf und Inka Schube, Kunstwissenschaftlerin
Verbannte Helden, leere Sockel, verlassene Plätze, abgerissene Denkmäler – die Metropolen des ehemaligen Ostblocks sind voll von Spuren vergangener Utopien und politisch-gesellschaftlicher Transformation. Die einstigen Heiligen des Kommunismus wurden entweiht, die einstige strahlende Idee des Sozialismus schnell begraben. Im Alltag übrig geblieben sind urbane Leerstellen, architektonische Ruinen und städtebauliche Narben. Was wurde aus dem Stadtbild entfernt? Was in die Gegenwart mitgenommen – und aus welchen Gründen?
Der polnische Fotograf Krzysztof Pijarski hat sich in seiner Heimatstadt Warschau auf Spurensuche begeben, um das Phänomen der Zerstörung von Monumenten in Polen nach dem Ende des Kalten Krieges zu untersuchen. Aus eigenen Fotografien heutiger Plätze und abfotografierten Archivaufnahmen fertigt er Montagen an, die unterschiedliche Zeitebenen visualisieren und das Gewesene in seiner heutigen Absenz sichtbar machen. Mit seiner visuellen Archäologie schafft der Fotograf ein Archiv an Orten, andenen sich die Ästhetik des Verschwindens tief in das physische und symbolische Gewebe der Stadt eingeschrieben hat.
Krzysztof Pijarski, geboren 1980, studierte Fotografie and der Akademie der Künste in Poznan und machte seinen Masterabschluss an der Staatliche Hochschule für Film, Fernsehen und Theater in Lodz, Polen. Desweiteren promovierte er zum Thema „ Archäologie des Modernismus. Michael Fried und die Erfahrung der Moderne in der Kunst“. Seine Arbeiten wurden in Salzburg, Warschau, Krakau, Poznan und Prag ausgestellt. Er ist außerdem Redakteur der Zeitschrift "View. Theories and Practices of Visual Culture". Krzysztof Pijarski lebt in Warschau.
Inka Schube, geboren 1961, schloss 1987 ihr Studium der Kunstwissenschaften an der Humboldt-Universität mit einer Arbeit zur Rezeption abstrakter Malerei in der DDR-Kunstgeschichtsschreibung ab. Sie gründete 1990 gemeinsam mit Florian Merkel die "Galerie in der Brotfabrik e.V.", die sie bis 1999 leitete. Seit 2001 ist sie Kuratorin für Fotografie und Medienkunst am Sprengel Museum Hannover.