Marc Erwin Babej »
Mask of Perfection
Exhibition: 23 Oct – 18 Dec 2015
Fri 23 Oct 19:00 - 21:00
Feroz / Galerie Julian Sander
Prinz-Albert-Str. 12
53113 Bonn
Tue-Fri 12-18
Galerie Julian Sander
Bonner Str. 82
50677 Köln
+49 (0)221-170 50 70
galerie@galeriejuliansander.de
www.galeriejuliansander.de
Wed-Fri 10-18, Sat 12-16 + b.a.
Marc Erwin Babej "Mask of Perfection" Exhibition: 24 October – 18 December 2015 Opening: Friday, 23 October, 7-9 pm
Beauty as product? – What happens when our subjective perceptions of natural beauty are confronted with the plastic surgeon’s scientific, geometry-based standard of beauty?
The women portrayed by Marc Erwin Babej are all in their Twenties and conform to perceptions of beauty in our current society. New York Cory plastic surgeon Dr. Maria M. LoTempio was given the assignment to do what it takes to “upgrade” these “patients” according to the standards of her profession. All “patients” were initially evaluated via a set of five clinical images and then examined in person. Finally, they were marked with pre-operative markings – the Mask of Perfection. The images in this series were taken in this state. No procedures were performed following the images.
Marc Erwin Babej and plastic surgeon Dr. Maria M. LoTempio have selected and portrayed twelve women focusing on the tension between our ideal of natural beauty and the standards of plastic surgery. For the photographer, the emerging beauty ideal of plastic surgery represents a radical shift in the understanding of beauty itself: it has become a line item on a shopping list. Whether this development is liberating or cheapens the concept of human beauty (or both at the same time) is a matter of individual judgment.
"I tried to visually superimpose the ideal of beauty surgery onto the traditional, subjective perception of beauty in order to show discrepancies and tensions between the two." Marc Erwin Babej
The style of representation aims to prevent knee-jerk "for" or "against" reactions, and instead to inspire individual reflection. This is achieved by dual alienation effects: The markings “mar the view” of the subjects, preventing viewers from immersing themselves in their natural beauty. Meanwhile, the romantic, aestheticizing style of portraiture was chosen to bar viewers from overly identifying with the plastic surgeon. At the end we are confronted with two masks. But can we still see the beauty behind them? If so, which?
Marc Erwin Babej
"Mask of Perfection"
Ausstellung: 23. Oktober bis 18. Dezember 2015
Eröffnung: Freitag 23. Oktober, 19-21 Uhr
Schönheit als Produkt? - Dem, was wir subjektiv als schön empfinden und sozio-kulturell als schön definieren, tritt das geometrisch-handwerkliche Schönheitsideal der plastischen Chirurgie gegenüber.
Die von Marc Erwin Babej portraitierten Frauen, zwischen 20 und 29 Jahren, entsprechen in hohem Maße der Norm natürlicher Schönheit in unserer derzeitigen Gesellschaft. Die Chirurgin Dr. Maria M. LoTempio sollte diese Frauen als Patientinnen betrachten und sie mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln der Idealvorstellung des Metiers anpassen. Die Frauen wurden zunächst, wie in der plastischen Chirurgie üblich, anhand von Fotos evaluiert. Dr. LoTempio untersuchte daraufhin die Frauen und bereitete sie, mit Hilfe von Markierungen, für einen fiktiven Eingriff vor (Es wurde kein tatsächlicher Eingriff vorgenommen). Sie legte ihnen eine „Maske der Perfektion“ auf, welche die Diskrepanz zwischen natürlicher Schönheit und dem rationalistischen Schönheitsbild der plastischen Chirurgie offenlegt. Mit dieser "Maske" auf dem Gesicht fotografierte Marc Erwin Babej die „Patientinnen“ für seine Serie.
Marc Erwin Babej hat zusammen mit der plastischen Chirurgin Dr. Maria M. LoTempio aus New York zwölf Frauen ausgewählt, portraitiert und mit seiner Serie den Blick auf ein Ideal gerichtet – das Ideal menschlicher Schönheit im Spannungsfeld natürlicher Schönheit und plastisch-chirurgischer Möglichkeiten. Heute ist Schönheit auch ein Produkt und man könnte bedauern, dass sie dadurch verbilligt, trivialisiert und als „Ware“ gehandelt wird. Man könnte aber genauso behaupten, dass Schönheit, durch zunehmend erschwinglichere und weniger invasive Eingriffe, demokratisiert wird. Dass Menschen heutzutage zum ersten Mal in der Geschichte Kontrolle darüber haben, wie sie aussehen wollen und wie gut. Letztlich oszillieren diese gegensätzlichen Positionen auch zwischen der subjektiven Wahrnehmung von natürlicher Schönheit und dem objektiven erfassbaren plastisch-chirurgischen Ideal.
"Ich habe versucht, das Ideal der Schönheitschirurgie bildhaft über die traditionelle, subjektive Wahrnehmung von Schönheit zu legen, um so Diskrepanzen und Spannungen zwischen beiden zu zeigen." Marc Erwin Babej
Der Darstellungsstil von Babejs Fotografien zielt darauf ab, beim Betrachter einem reflexartigen Pro oder Contra entgegenzuwirken. Zwei gegenläufige Verfremdungseffekte sollen diesen offenen Blick befördern: Die Markierungen selbst erschweren, dass sich der Betrachter ungetrübt in die Schönheit der Frauen vertiefen kann. Und gleichzeitig vereitelt der romantisch verklärende, ästhetisierende Stil eine allzu klinische Betrachtungsweise - und somit die Identifizierung mit der Sichtweise der Chirurgie. Wir sehen also gewissermaßen zwei Masken. Aber sehen wir dahinter auch noch Schönheit? Und wenn ja: Welche?