Ralf Cohen
"w e i t e r"
Foto-Lösungen

Ausstellung: 24. Januar bis 14. Februar 2016
Vernissage: Sonntag, 24. Januar, 11 Uhr

Weitere Informationen: www.ralf-cohen.de

Das Werk von Ralf Cohen (geb. 1949) zeigt die Reflexion seiner Wahrnehmung, ausgehend von dem, was er erlebt und durch Medien erfährt. Als Künstler arbeitet er im Medium der experimentell analogen Fotografie. Er sieht nicht von außen auf einzelne Themen, sondern ist Teil des Prozesses, der sein Leben bestimmt.

Seine Bilder zeigen einen fortlaufenden Wandel, analog zu dem von ihm Reflektierten. Ausgehend von den Veränderungen in der Welt, formt er seit dem Jahr 2011 Originale aus den 1990er Jahren von Natur- und Kulturlandschaften zu neuen Bildern um. Das ursprüngliche Bild wird durch manuelle langwierige Bearbeitungsprozesse zu einem neuen Bild bis zur Abstraktion umgeformt = NEULAND.

Zu der Serie NEULAND ein Textauszug des freien Publizisten Ralf Hanselle (Berlin): " ...Zeit, das war seit Heraklit ein unentwegtes Vorwärtsströmen... Wer stehenblieb, den spülte der Fortschritt davon... Ralf Cohen hatte immer schon Bedenken gegenüber selbstverständlichen Gewissheiten in Bezug auf Zeiten, Räume und Bilder.. Er illustriert diese Zweifel gerne mit den alten Metaphern von Gewässern.

1994 hat Cohen zahlreiche Aufnahmen des Altrheins gemacht mit aufgenommenen Zeitablagerungen... Die Ablagerungen, die der Fluss mit sich brachte... Ralf Cohen war mit den ersten Ergebnissen unzufrieden. Er zerstörte die Abzüge und fuhr mit den Negativen erneut an den Fluss und legte die auf einer Spule aufgewickelten Negative über einen langen Zeitraum ins Wasser. Eine neue Zeit schrieb sich so in die alten Bilder ein. Als er die Negative aus dem Fluss zog, hatte sich die Zeitspur auf seinen Bildern verändert... Später hat Cohen die Negative ausbelichtet – zunächst im Format 110x160 cm auf Silbergelatine-Barytpapier; dann im Format 40x55 cm auf Warmtonpapier. Die erste Serie verschwand aufgerollt im Archiv.

2011 erinnerte sich Cohen an die großformatigen Barytpapier-Abzüge und unterzog sie einem Transformationsprozess. Indem er die Gelatine von den großen Abzügen löste, formte er die Bilder um. Das Ergebnis sind Unikate mit dem Namen "NEULAND"... Fotografieren heißt für Cohen Wandeln: Im Prozess von Belichtung, Entwicklung und Fixierung, von Nachbearbeitung und Experiment verändert sich die Welt radikal..."