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Alfred Ehrhardts Blick auf die documenta II
Alfred Ehrhardt: Henry Moore, Modell der Reclining Figure, Silbergelatineabzug, 1960 © Alfred Ehrhardt Stiftung

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Alfred Ehrhardts Blick auf die documenta II

Filmvorführung und Vortrag

Filmvorführung:

Wed 9 Dec 19:00

Alfred Ehrhardt Stiftung

Auguststr. 75
10117 Berlin

+49 (0)30-20095333


www.aestiftung.de

Tue-Sun 11-18

"Alfred Ehrhardts Blick auf die documenta II"
Vorführung der Alfred Ehrhardt Filme Kunst unserer Zeit I und II mit anschließendem Vortrag von Dr. Gerd Mörsch, Leiter documenta Archiv Kassel

Mittwoch, 9. Dezember 2015 um 19 Uhr
Eintritt frei | Wegen des beschränkten Platzkontingents bitte Voranmeldung per E-mail

Was macht die Besonderheit der Filme Alfred Ehrhardts über die documenta II 1959 in Kassel aus? Ist es vielleicht das von Ehrhardt so geschätzte, als Kennzeichen des Potentials der Fotografie charakterisierte "Neue Sehen", das uns – wie er sagte – "das Wesentliche der Dinge im dynamischen Ausdruck der Erscheinungen offenbart"? Von großer Bedeutung ist gewiss seine Sozialisierung, vor allem seine Zeit am Bauhaus im Vorkurs von Josef Albers, in der Theaterwerkstatt Oskar Schlemmers oder in den Seminaren Wassily Kandinskys. Und die avantgardistischen Klänge Oskar Salas können als Einfluss des begabten Musikers Ehrhardt gelesen werden.

So wie Alfred Ehrhardt bereits 1932 formulierte, dass es die abstrakte Malerei sei, die der Emanzipierung der Fotografie Vorschub leistete, indem sie auf Wege neben der Reproduktion verwies, gelingt es ihm, mit seinen bewegten Bildern von der 1959 in Kassel gezeigten zeitgenössischen Malerei, Plastik und Skulptur, über die reine Reproduktion hinaus den Zuschauer mit Hilfe von Ausschnitten, Isolierung, Bewegung und starker Kontrastierung zu Kompositions- und Konstruktionsvergleichen anzuregen. Damit leistet er einen wichtigen Beitrag für die Emanzipierung des Rezipienten.

Dr. Gerd Mörsch (*1975) ist Kunsthistoriker, Autor und Kurator mit Fokus auf der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Nach seinem Studium an der Universität zu Köln arbeitete er als Kurator und Schatzmeister an der Simultanhalle Köln, als Volontär und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leopold Hoesch Museum in Düren sowie bei der Deutschen Welle und beim WDR in Köln, bevor es ihn nach Kassel zog. Zunächst als kuratorischer Assistent bei der dOCUMENTA (13) leitet er seit September 2013 das documenta Archiv.