Peter Puklus »
Unsafe to Dance
Exhibition: 6 Feb – 24 Apr 2016
Fri 5 Feb 19:00
C/O Berlin
Hardenbergstr. 22-24
10623 Berlin
+49 (0)30-28444160
info@co-berlin.org
www.co-berlin.org
Daily 11-20
Peter Puklus
"Unsafe to Dance"
Thinking About Photography
Ausstellung: 6. Januar bis 24. April 2016
Eröffnung: Freitag, 5. Januar, 19 Uhr
Vor. Zurück. Stop. Remix. Fokus. Perspektivwechsel. Wiederholung. Verstehen. Peter Puklus lotet permanent unseren Bildkosmos aus – er kartografiert und hinterfragt die äußere Galaxie und sein inneres Universum. Spielerisch bewegt er sich zwischen den Dimensionen, um das verborgene Wesen und die Wirkungsweise der Welt tiefer zu ergründen. Ausgangspunkt sind oft banale Objekte und Situationen des Alltags, die ihre eigentliche Funktion im Prozess der Visualisierung transzendieren und neue Bedeutung erlangen. Denn Peter Puklus arrangiert Gegenstände immer wieder neu, setzt sie in Beziehung und fügt eigene Assoziationen hinzu. Seine Bildserien sind Studien, Skizzenbuch und Erkenntnisreise zugleich, die formale Grenzen sprengen und den fotografischen Raum radikal erweitern. Sie folgen einem ganz eigenen Rhythmus und Muster – befreit von jeglicher Konvention, Chronologie oder logischer Abfolge. Open End.
C/O Berlin bringt erstmals seine Serien "Handbook to the Stars" und "Epic Love Story of a Warrior" in einer von Ann-Christin Bertrand kuratierten Ausstellung zusammen und gibt anhand von ca. 100 Arbeiten einen Einblick in die vielfältige Arbeitsweise des ungarischen Künstlers.
In Handbook to the Stars untersucht und porträtiert Peter Puklus das menschli- che Gehirn und dessen unendliche Kapazität und Fähigkeit, ständig Narrative zu kreieren und Verbindungen zu schaffen. Oft werden völlig zusammenhanglose Ide- en aneinandergereiht, Beziehungen hergestellt und gleich wieder aufgelöst. Es ist der ewige Versuch, sich selbst im uiden Treiben der Umwelt zu vergewissern. Das Firmament ist für Peter Puklus die Folie und bildliche Analogie dieser inneren Welt, die Transformation ins Große und Ganze – Fixsterne korrelieren mit kleineren Planeten seit Millionen Jahren und jede Konstellation scheint eine eigene Geschichte zu erzählen.
Inspiriert von privaten Geschichten und historischen Ereignissen erweitert Peter Puklus in "Epic Love Story of a Warrior" seine künstlerische Sprache um vielschichtige, drei-dimensionale Collagen aus Skulptur, Fotografie, Film und Installation. Formal macht er die ausgeprägten Referenzen zwischen avantgardistischer Kunst und politisch-sozialen Ideen dieser Zeit sichtbar, die bis heute in ihrer Tradierung und Wirkung die Gesellschaften dieser Region stark prägen.
Peter Puklus verwendet mit der Fotogra e zwar ein Medium, das vorrangig dokumentarisch ist. Jedoch ist seine Arbeitsweise nicht fotografisch, sondern vergleichbar mit der eines Bildhauers oder Performancers. Wie ein Regisseur bewegt er sich durch seine dreidimensionalen Installationen und fügt die neu entstandenen Aufnahmen in bereits existierende Bildsequenzen seines nicht abgeschlossenen Arbeitsprozesses ein. Mit seinen Experimenten aus Formen, Licht, Schatten, Zeit und Raum eröffnet Peter Puklus neue Spielräume und Grenzüberschreitungen im Umgang mit dem fotografischen Bild – unterschiedliche Größen, Materialitäten, Wiederholungen, Beschneidungen und Sprengungen des Rahmens. Wo notwendig, tauscht er statisches gegen bewegtes Bild, Positiv gegen Negativ, analog gegen digital und wechselt beständig zwischen Farbe und Schwarz-Weiss. Wie Lászlo Moholy-Nagy oder Wolfgang Tillmans versucht auch Peter Puklus, sich selbst durch die Fotografie, aber auch das Medium an sich in seinen Möglichkeiten und Limitierungen zu verstehen.
Peter Puklus, geboren 1980 in Kolozsvár, Rumänien, studierte Fotogra e an der Moholy-Nagy-Universität für Kunst und Design Budapest und Neues Mediendesign an der École National Supérieur de Création Industrielle (ENSCI) in Paris. Seine Ar- beiten hat er in Fotobüchern veröffentlicht und in zahlreichen Einzel- und Gruppen- ausstellungen präsentiert – unter anderem im Foam, Amsterdam, in der Krokus Galerie, Bratislava, beim Festival International de Mode & de Photo, Hyères, und bei der Unseen Photo Fair, Amsterdam. 2016 plant er seine Promotion im Bereich Freie Kunst an der Moholy-Nagy-Universität in Budapest abzuschließen. Peter Puklus lebt und arbeitet in Budapest.
Mit der Ausstellungsreihe Thinking about Photography schafft C/O Berlin ein für Berlin vollkommen neues Format und legt bewusst den Fokus auf aktuelle Tenden- zen der zeitgenössischen Fotogrfie. Seit jeher war die Fotogra e ein stark durch technische Entwicklungen beein usstes Medium, welches in der noch relativ jungen Fotografiegeschichte zu konstanter Weiterentwicklung und Veränderung des Mediums geführt hat. Seit der Digitalisierung ist die Fotografie erneut in einem Transitionsprozess begriffen, dessen Auswirkungen und Folgen erst langsam sichtbar werden und somit auf internationaler Experten- und Künstlerebene seit einigen Jahren intensiv diskutiert werden. "Thinking about Photography gibt zukünftig mit bis zu drei Ausstellungen pro Jahr Anlass, über neue Tendenzen und künstlerische Entwicklungen innerhalb des Mediums Fotogra e zu re ektieren. Neue Produktions-, Wahrnehmungs-, und Präsentationsformen werden dabei in den Fokus gerückt, um stärker auch die Zukunft des Mediums im Blick zu haben.