Wolfgang Müller (*1958) »
Mingong. Die Suche nach dem Glück
Exhibition: 12 May – 15 May 2016
Wed 11 May 19:00
AusstellungsHalle
Schulstr. 1a
60594 Frankfurt (Main)
069-96200188
kunstbock@web.de
www.ausstellungshalle.info/
Thu-Sun 12-18
Wolfgang Müller
"Mingong. Die Suche nach dem Glück"
Ausstellung: 12. bis 15. Mai 2016
Eröffnung: Mittwoch 11. Mai, 19 Uhr
Begrüßung: Matthias Schumann, wissenschaftlicher Mitarbeiter (Sinologie), Goethe-Universität Frankfurt am Main
Redner: Der Fotograf Wolfgang Müller berichtet über die Entstehung seiner Bildstrecke zu Wanderarbeit in China
Diskussionsveranstaltung: Sonntag, 15. Mai, 18 Uhr
"Mingong. Die soziale Situation von Wanderarbeiter*innen in China aus künstlerischer und wissenschaftlicher Perspektive"
Teilnehmer*innen: Wolfgang Müller, Freier Fotograf (Berlin), Na Zou, Wirtschaftswissenschaftlerin (Goethe-Universität, Frankfurt am Main)
Moderation: Matthias Schumann (Goethe-Universität, Frankfurt am Main)
Mehr als 200 Millionen Wanderarbeiter*innen (chinesisch Mingong) gibt es derzeit in China. Auf der Suche nach Arbeit und ihrem persönlichen Glück sind sie aus den armen, ländlichen Regionen Chinas in die industriellen Zentren des Landes gezogen. Sie bilden die Grundlage für Chinas wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte. In seinem Langzeitprojekt befasste sich der Fotograf Wolfgang Müller mit einer der größten Wanderungsbewegungen weltweit und begleitete von 2005 bis 2011 einzelne Wanderarbeiter*innen zwischen Arbeit und privatem Alltag. Um die Differenz zwischen den Verheißungen der Metropolen und ihrer ländlichen Herkunft ermessen zu können, nahm er ebenso an ihren Fahrten in die Heimatorte teil. Daraus entstand die vorliegende Arbeit, "Mingong. Die Suche nach dem Glück", die 2012 als Fotobuch erschienen ist und hier erstmals in einer Einzelausstellung zu sehen sein wird. Die Ausstellung wird von einer Eröffnungs- wie auch einer Diskussionsveranstaltung jeweils unter Anwesenheit des Fotografen flankiert.
In Wolfgang Müllers Arbeit treffen wir auf eindrückliche Bilder, die uns sowohl die Dimension der Binnenmigration in China als auch die damit verbundenen Lebenswirklichkeiten vor Augen führen. Vor dem Hintergrund harter Lebensbedingungen begegnen wir Arbeiter*innen mit ihren ganz individuellen Träumen und Schicksalen. Wolfgang Müllers Projekte sind von einem eigenen Zugang zu sozial-dokumentarischer Fotografie geprägt. Seine Bilder reduzieren die abgebildeten Personen weder auf ihren Opferstatus, noch zelebrieren sie das Elend oder zielen auf das Mitleid des Betrachters. Stattdessen sind seine Bilder offen und vielschichtig und zeigen die komplexe Lebenswirklichkeit der Wanderarbeiter*innen auf ihrer ganz persönlichen "Suche nach Glück." Müllers Bilder laden den Betrachter ein, seinen Blick zwischen verschiedenen Ebenen wechseln und sich von den entstehenden Kontrasten irritieren zu lassen. Zarte Farben, die Vertrautheit und Nähe der Dargestellten treffen auf eine oft harsche Realität, die manchmal nur aus dem Kontext, kleinen Details oder der Zweideutigkeit einer Geste hervorgeht.
Wolfgang Müller zeigte seine Arbeiten bereits in zahlreichen Museen, Galerien und Fotofestivals in Belgien, Deutschland, Frankreich, Georgien, Großbritannien, Italien, Irland, Portugal, Russland, Schweiz, Südkorea, Syrien, Ukraine und den USA.
Die Ausstellung erfolgt im Rahmen des Projekts "Der Schutz des Schwachen" an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Das interdisziplinäre Projekt, welches seit Januar 2014 besteht, befasst sich mit den anhaltenden Debatten über den Umgang mit als schwach wahrgenommenen Gruppen in den Gesellschaften Ostasiens. Anhand der vier Themengebiete Katastrophenopfer, Arbeitnehmerwohl, Tierschutz und Kulturerbe analysieren die Projektmitglieder die sich verändernden Begründungsstrategien für den Schutz des Schwachen in China und Japan aus verschiedenen disziplinären Blickwinkeln. Das Projekt wird von der Volkswagenstiftung gefördert.
Weitere Informationen: (http://www.uni-frankfurt.de/51293586/Events)