Robert Schlotter
"Beyond Cold War"

Ausstellung: 9. Juni bis 24. Juli 2016
Vernissage: Mittwoch, 8. Juni, 19.30 Uhr

Die Spuren, die der Kalte Krieg in den Landschaften hinterlassen hat, sind Thema dieser fotokünstlerischen Arbeit. Heute, wo sich ein neuer Kalter Krieg anzubahnen scheint, sind diese von großer Aktualität. Wir sehen in Schlotters Arbeiten auf den ersten Blick schlichte Landschaften. Es geht ihm aber nicht darum zu zeigen, wie der Kalte Krieg diese Landschaften verändert hat, sondern wie die Grenzregionen zwischen Ost und West selbst in ihrem Zustand scheinbarer Unberührtheit ihre besondere Geschichte erzählen. Was ist hier passiert? Wo sind die Spuren des Konflikts? Oftmals finden wir keine, blicken auf Wälder, Gebirge und die See und sind dennoch beunruhigt. Diese Fotografien sind nicht leicht lesbar. Die nüchternen, wenngleich sorgfältig komponierten Landschaftsbilder erzählen mehr über den, der sie anblickt, als über sich selbst. Sie machen die Erwartung des Betrachters zum Thema.

Zwischen 2010 und 2014 bereiste Robert Schlotter die Grenzregionen des Kalten Krieges in Europa – punktuell ausgewählte Gebiete von Nord-Norwegen über Berlin bis in die Türkei, in welchen ehemals NATO und Warschauer Pakt unmittelbar aufeinander trafen. Weniger Spuren und Artefakte dokumentierend, denn der Aura des Ortes nachspürend, entstand eine subtile fotografische Arbeit, deren Einzelbilder sich assoziativ verketten.

Robert Schlotter, geboren 1981 in Jena, studierte Fotografie am Fachbereich Gestaltung der Fachhochschule Bielefeld. Im Jahr 2009 schloss er sein Studium bei Prof. Katharina Bosse mit der Arbeit Memories and how to get them ab und veröffentlichte das Buch Halle-Silberhöhe. Für seine aktuelle Arbeit Beyond Cold War erhielt er Unterstützung durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst und die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt.

Das Buch zur Arbeit ist im November 2014 im Mitteldeutschen Verlag erschienen und beinhaltet neben Robert Schlotters Fotografien auch Texte von Andreas Montag und Fabian Knierim.