Wolf Böwig »
bitter childhood. Kinder im Krieg
Exhibition: 22 Apr – 18 Jun 2004
vhs photogalerie
Rotebühlplatz 28
70173 Stuttgart
vhs-photogalerie
Rotebühlplatz 28
70173 Stuttgart
post@bettina-michel.de
www.vhs-photogalerie.de
Mon-Sat 8-22, Sun 9-18
Die Ausstellung Bitter Childhood des Fotografen Wolf Böwig umfasst Fotografien aus den Jahren 1993-2003. Sie zeigt Fotos jüngerer und älterer Kinder der sogenannten zweiten und dritten Welt im Portrait, sowie in Alltagssituationen mit ihnen nahestehenden Personen. Zeitlich gesehen umfasst die Ausstellung die Lebensspanne Kindheit. Schwerpunkt der Konzeption ist jedoch nicht die Darstellung der individuellen Ausgestaltung von Kindheit in den verschiedenen Kulturen. In der Normalität des Krieges teilt Böwig mit den Menschen eine Zeit lang ihren Überlebensalltag. Bewegt sich zwischen ihnen als ein Unversehrter in Ländern, in denen Minen so normal sind, wie das tägliche Brot und in denen Menschen so selbstverständlich verstümmelt wie gottesfürchtig sind. Nicht als Fotograf, als Mensch nimmt er die Atmosphäre auf, lebt mit ihnen die permanente Anwesenheit des Todes. Im Vertrauen gegen Vertrauen darf er sie fotografieren und durchbricht die Anonymität des Krieges. Mit dem Anspruch auf universelle Menschenrechte bleibt und überlebt den Krieg die unerschöpfliche Hoffnung auf ein besseres Leben, die Humanität der überlebenden Gesellschaft als Gemeinschaft und die unzerstörbare Würde, mit der das persönliche Schicksal getragen wird. Wolf Böwig gelingt (und er ist mehrfach dafür ausgezeichnet worden) die Einarbeitung dieser nicht sichtbaren universellen Werte in das Foto. Seine Fotos sind in renomierten Zeitungen (NZZ, Le Monde, The Independent; Guardian, Stern, Lettre International, New York Times etc.) veröffentlicht und in Ausstellungen zu sehen. Sein Auftrag ist die frei gewählte Verpflichtung, die Opfer der Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu zeigen, ohne dabei die medialen Klischees in einer manipulierten politischen Berichterstattung zu berühren, geschweige denn zu bedienen. Böwig bereitet damit die Grundlage für einen interkulturellen Dialog, in dem die Kraft des Gemeinsamen das Verstehen des Anderen in seiner Andersartigkeit ermöglicht. Tanya Drews