"Strategien der Macht"
Darstellung der Macht – Macht der Darstellung

Ein Ausstellungsprojekt unter der Leitung von Peter Fischer-Piel mit
Peter Fischer-Piel / Roland Bauer / Moritz Haase / Heike Reichenstein / Katharina Stöcker / Stefan Doß / Türkan Kentel / Sibille Riechardt / Michael Thiemann / Marion Elias / Anja Kräutler / Arnaud Roi / Dieter Titz / Thomas Ranker / Uwe Schumacher / Anna Wöltjen

Ausstellung: 6. Oktober bis 16. November 2016
Vernissage: Mittwoch, 5. Oktober, 19.30 Uhr

Macht ist Bestandteil nahezu aller Bereiche des Lebens. Ganz offensichtlich spielt Macht in der Politik und Wirtschaft, aber auch in den Medien, den Religionen oder in persönlichen Beziehungen stets eine zentrale Rolle. Besonders in Zeiten des Umbruchs müssen Machtverhältnisse immer neu verhandelt werden. In der Kunst findet sich Macht sowohl als Objekt der Darstellung wie auch in der Ausdrucksform des Künstlers in Bezug auf seine eigene Macht der Darstellung.

Sechzehn Fotografen des PhotoCentrum am Wassertorplatz, Berlin, haben sich ein Jahr lang theoretisch und praktisch mit dem Thema "Strategien der Macht" auseinandergesetzt. Das Ergebnis der jeweiligen individuellen Beschäftigung zeigt ein breites Spektrum unterschiedlicher Arbeiten, die in einer abschließenden Ausstellung präsentiert werden.

Strategies of Power - The Representation of Power or the Power of Representation

Hundert Jahre nach Ausbruch des 1. Weltkriegs mahnen Bilder von Grabsteinen vor dem erschreckenden Ausmaß sinnlosen Tötens. Inszenierte Portraits thematisieren Gewalt gegen Frauen. Symbolische Bilder zeigen die brutale Entscheidungsgewalt über Leben und Tod. Sowohl der Mensch als Marionette zwischen Fremdbestimmung und eigenem Handeln als auch Themen wie Religion, Riten und Selbstinszenierung werden beleuchtet. Künstlerisch-assoziative Ansätze zur Auseinandersetzung mit Macht nehmen Bezug auf Susan Sontags Essay "On Photography" oder auf Kafkas Roman "Der Prozess". Eine Interpretation schwarz-weißer Ansichten von menschlichen Körpern und Objekten in freier Gruppierung weckt intuitiv dunkle Emotionen. Doch neben dem Blick auf den Menschen steht auch seine Umwelt im Mittelpunkt. Der Bauprozess des teuersten Autobahnstücks Deutschlands wurde mit der Kamera begleitet. Gezeigt werden auch die von der Braunkohleförderung zerstörte Landschaft der Lausitz und der riesige Müllberg des täglichen Konsumüberflusses. Eine Serie offenbart Macht repräsentativer moderner Architektur. Im Kontrast dazu lassen die Aufnahmen wilder Grasflächen keine Fokussierung zu und wollen den Betrachter bewusst irritieren. Filigrane Pflanzensamen schwirren in Masseninvasion durch Licht und Dunkelheit, um erfolgreich Neuland zu erobern.

Weitere Informationen: www.strategien-der-macht.de