Johannes Haile »
WITH DIFFERENT EYES: GERMANY IN THE 1960S
Mit anderen Augen: Deutschland in den 1960er Jahren
Exhibition: 30 Sep – 18 Dec 2016
Thu 29 Sep 19:00
ifa-Galerie Berlin
Linienstr. 139/140
10115 Berlin
+49 (0)30-28449140
Tue-Sun 14-18
Johannes Haile
"Mit anderen Augen"
Deutschland in den 1960er Jahren
Ausstellung: 30. September bis 18. Dezember 2016
Eröffnung: Donnerstag, 29. September, 19 Uhr
Werkstattgespräch mit Alya Sebti und der Kuratorin der Ausstellung Meskerem Assegued
Freitag, 30. September, 11 Uhr
Eine Ausstellung im Rahmen des EMOP Berlin -
European Month of Photography 2016
Die Ausstellung Mit anderen Augen des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) zeigt die einzigartige Perspektive der Fotografien von Johannes Haile (1927–2016). Die Bilder wurden 1962 auf der Reise des Fotografen durch Deutschland aufgenommen und werden nun zum ersten Mal in einer deutschen Institution präsentiert. Johannes Haile war einer der ersten Äthiopier, der in den Vereinigten Staaten Fotografie studierte, und er war als offizieller Fotograf für die Organisation der Afrikanischen Einheit (OAE) tätig. Im Jahr 1962 erhielt er von der deutschen Botschaft in Äthiopien den Auftrag, nach Deutschland zu reisen und Bilder vom industriellen Wiederaufbau der Nachkriegszeit einzufangen.
Konzipiert wurde die Ausstellung, die diesem historischen Augenblick gewidmet ist, von der Kuratorin Meskerem Assegued, der Gründerin des Zoma Contemporary Art Center (ZCAC) in Addis Abeba. Anfang der 1960er Jahre, als die Welt von der Dekolonisierung, dem Kommunismus, der Bürgerrechtsbewegung, der Ermordung Kennedys sowie der Hippie-Bewegung in Atem gehalten wurde, dokumentierte Haile die Verhaltensweisen normaler Menschen und deren Rituale des Alltags. In seinen Fotografien geht es nicht um die Befriedigung eines Interesses am Außergewöhnlichen, als vielmehr einfach nur darum, aus seiner Perspektive die Wahrheit zu berichten und Geschichten über die Menschen zu erzählen, die in Fabriken, auf dem Land, in Bildungseinrichtungen und in Laboren arbeiten, über Schulkinder, Studenten und Berufstätige, Paare und Familien und die verschiedenen Realitäten auf dem Land und in den Städten in Deutschland.
Er wandte sich an Menschen aus verschiedenen Berufsbereichen und begleitete sie von ihren Arbeitsplätzen in ihre Wohnungen, wodurch er tiefe Einblicke in ihr Alltagsleben dokumentieren konnte. Die Fotografien zeigen, wie Johannes Haile dank seiner einzigartigen Fähigkeit, über kulturelle Differenzen hinaus zu sehen, ein Gefühl der Zusammengehörigkeit schuf, indem er die individuellen Geschichten der Menschen teilte, denen er begegnete.