Heike Steinweg »
Ich habe mich nicht verabschiedet
Frauen im Exil
Exhibition: 18 Nov 2016 – 15 Jan 2017
Thu 17 Nov 19:00
Galerie im Tempelhof Museum
Alt-Mariendorf 43
12107 Berlin
+49 (0)30-902776964
hausamkleistpark@ba-ts.berlin.de
www.hausamkleistpark.de
Tue-Sun 13-18; Thu 10-18
Ich habe mich nicht verabschiedet
Frauen im Exil – Fotografien von Heike Steinweg
Ausstellung: 18. November 2016 bis 15. Januar 2017
Eröffnung Donnerstag: Donnerstag, 17. November, 19 Uhr
Ich möchte über meine Gefühle sprechen, meine Gefühle sind universell und jeder kann sie verstehen. Es kommt nicht auf mein Gesicht an, nicht auf meine Nationalität, nicht auf meine Religion, nicht auf meine Hautfarbe. Aber meine Gefühle kann jeder verstehen, meine Traurigkeit darüber, dass ich nicht mehr in meine Heimat zurück kann. A. , 2016
Heike Steinweg richtet ihren fotografischen Blick auf die persönlichen Geschichten von Frauen im Exil in Berlin. Die geflüchteten Frauen, die sie portraitiert, haben sehr unterschiedliche kulturelle und soziale Hintergründe. Der Bogen spannt sich von der Schriftstellerin Rasha Abbas, die in Deutschland bereits ihr erstes Buch veröffentlicht hat, über die politische Aktivistin und Künstlerin Kefah Ali Deeb, die auf internationalen Konferenzen über die Lage in Syrien referiert, hin zu Menschen, deren Status noch völlig ungeklärt ist. Gemeinsam ist allen Portraitierten die Position der Stärke: der Wille, die Kraft und der Mut, sich ein neues Leben aufzubauen. Durch ihr Handeln werden sie Vorreiterinnen für andere.
Die im Studio aufgenommenen Portraits geben keine Hinweise, woher die Frauen kommen und was sie erlebt haben. Zu allen Fotografien gibt es jedoch Texte, in denen die portraitierten Frauen selbst zu Wort kommen. Wie ergeht es dem Betrachter, wenn die üblichen Zuschreibungen wegfallen und wir geflüchtete Menschen nicht als Opfer wahrnehmen?
Die Portraits werden in der Ausstellung lebensgroß präsentiert. Wie die Betrachter/innen die Frauen anschauen, schauen sie zurück und richten ihren Blick auf unsere Gesellschaft.
"Mein Wunsch ist es einen Dialog auf Augenhöhe zu führen, denn das persönliche Gespräch verändert beide Seiten und gibt ein Gefühl der Zugehörigkeit." sagt Heike Steinweg. "Die Erfahrung einzelner Menschen anschaulich zu machen, verstehe ich auch als politischen Prozess."
Die Fotografin Heike Steinweg arbeitet international und ist vor allem für ihre Portraits von Schriftsteller/innen bekannt geworden. In den letzten Jahren hat sie zahlreiche Ausstellungen realisiert, seit 2014 u.a. THE LAST LINE | Writing in Berlin in New York, Washington, Berlin und Toronto sowie in 2015 Open History: Israelis und Deutsche im Portrait, in Israel und Berlin.